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„Tenet“: Christopher Nolan erklärt die Physik hinter seinem neuen Film

„Tenet“: Christopher Nolan erklärt die Physik hinter seinem neuen Film
© Warner Bros.

Mit „Tenet“ will Christopher Nolan nichts anderes als den Kinosommer und die Kinos selbst retten. In einem Interview sprach er nun über den Film und gab neue Details preis.

Christopher Nolan ist definitiv kein Filmemacher, der Trends hinterherrennt. Täte er das, hätte sich spätestens mit dem zweiten offiziellen Trailer zu seinem kommenden Spionage-Thriller „Tenet“ bereits die komplette Handlung offenbart. Aber vielleicht hat sie es auch und der kryptische Trailer wirkt nur so verschachtelt, weil Nolan das Publikum einmal mehr an der Nase herumführt. Hauptdarsteller John David Washington zeigte sich schließlich bei der kürzlichen Trailer-Premiere überrascht darüber, wie viel der britische Maestro des Zelluloids doch offenbart hat.

Gegenüber Entertainment Weekly gab der 49-jährige Filmemacher nun weitere Details zu „Tenet“ preis. Sechs bis sieben Jahre habe er am Drehbuch gewerkelt, ehe es ihn zufriedenstellte. Und er räumt als erstes mit dem Begriff Zeitreise auf:

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„Dieser Film ist kein Zeitreise-Film. Er behandelt die Zeit und die unterschiedlichen Arten, wie Zeit funktionieren kann. Ich will jetzt keine Lehrstunde in Physik bieten, aber eine Umkehrung ist die Vorstellung von einem Stoff, dessen Entropie komplett umkehrt wurde, sodass es relativ zu uns betrachtet rückwärts durch die Zeit schreitet.“

Entropie ist das physikalische Maß für die Unordnung eines Systems. In einem geschlossenen System kann die thermodynamische Zustandsgröße etwa durch Zufuhr von Wärme nicht abnehmen, sondern nur zunehmen – sie wird also nur größer. Und genauso oder gerade deshalb zeigt der Zeitpfeil auch stets nur in eine Richtung. Dieser Zustand gilt als irreversibel. Nolan, so wird es deutlich, behandelt in „Tenet“ offenbar die unter Wissenschaftlern als Zeitumkehr-Invarianz bekannte Theorie, dass jeder Prozess auch umgekehrt ablaufen kann. Eventuell wird das durch eine Vorrichtung wie in dem obigen Bild erreicht. Sehr wahrscheinlich ist auch, dass Nolan im Film die Theorie eines Multiversums aufgreift.

VIDEO: Die 9 besten Filmtwists und Mindfuck-Filme:

 

Christopher Nolan erfüllt sich mit „Tenet“ seine eigene Interpretation von James Bond

Aber man muss jetzt nicht ellenlange Physikbücher wälzen und in (virtuelle) Vorlesungen rennen, bevor man ins Kino geht. Vordergründig handelt es sich bei „Tenet“ um einen Blockbuster mit hoffentlich hohem Unterhaltungswert, wie Nolan verspricht:

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„Wir behandeln die Welt der Spionage, eine Welt versteckter Identitäten. John David Washington verkörpert einen unter dem Begriff ‚Protagonist‘ bekannten Geheimagenten. Tenet ist der Name der Organisation, in die er aufgenommen wird. Er ist so ziemlich das Herz des Films, aber im Gegensatz zu einem James Bond hat er eine sehr warme und emotionale Zugänglichkeit.“

Kenneth Branagh, der im Film den russischen Antagonisten mimt, schwört die Fans auf eine Bedrohung ein, die es so auf der Leinwand – wenn überhaupt – wohl nur selten zu sehen gab:

„Es ist ein Spionage-Thriller, der sich mit einer globalen Bedrohung für die gesamte Welt auseinandersetzt. Ein nuklearer Holocaust ist nicht die größte Bedrohung für die menschliche Rasse. ‚Tenet‘ behandelt eine weitaus schlimmere Möglichkeit. Und die ist in diesen irrsinnigen Umgang mit der Zeit eingebettet.“

Kinofans, die sich bereits auf den baldigen Start von Christopher Nolans „Tenet“ gefreut haben, müssen sich dennoch nochmal um zwei weitere Wochen gedulden: Der Spionage-Thriller wird statt am 16. Juli 2020 nun am 30. Juli 2020 in den Kinos starten. Es heißt, Warner Bros. behält den angepeilten Start im Sommer, um Nolans Wunsch zu entsprechen. Dieser will nämlich mit seinem Blockbuster der aufgrund der Coronakrise angeschlagenen Kinoindustrie helfen, dringend benötigte Einnahmen zu generieren. Dass da etwas dran sein könnte, machen bereits die anderen Verschiebungen von Warner-Produktionen deutlich, die teils um ein ganzes Jahr nach hinten verschoben wurden.

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