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Das Ende von „Tenet“: Wir erklären euch Christopher Nolans Film

Das Ende von „Tenet“: Wir erklären euch Christopher Nolans Film
© Warner

Christopher Nolans neuester Blockbuster sorgt einmal mehr für Verwirrung. Was passiert eigentlich in „Tenet“? Wir liefern euch die Antwort.

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– Achtung: Es folgen Spoiler für „Tenet“! –

Der britische Regisseur Christopher Nolan gilt dank Filmen wie „Inception“ und „The Dark Knight“ gemeinhin als Meister des anspruchsvollen Blockbusters. Diesem Ruf dürfte er mit seinem aktuellen Werk „Tenet“ erneut gerecht werden, schließlich werden wohl viele Zuschauer*innen nach dem Ende das ein oder andere Fragezeichen auf der Stirn haben. Wir wollen gerne für etwas Klarheit sorgen.

Wie funktioniert die Zeit in „Tenet“?

Fangen wir zunächst bei den „Zeitreisen“ an. Denn auch wenn das Spiel mit der Zeit bei „Tenet“ im Zentrum steht, reisen die Figuren nicht im klassischen Sinne durch die Zeit wie in „Zurück in die Zukunft“ oder „Avengers: Endgame“. Das Zauberwort bei Nolans Film lautet: Entropie.

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Da die meisten wohl im Gegensatz zu Neil (Robert Pattinson) keinen Master in Physik haben, wollen wir euch mit Thermodynamik, geschlossenen Systemen und irreversiblen Zuständen nicht verwirren. Gelinde gesagt bestimmt die Entropie in „Tenet“, in welche Richtung sich ein Objekt durch die Zeit bewegt. Normalerweise geschieht diese Bewegung linear, also so, wie wir es in unserer Welt kennen.

Im Film kann diese Richtung jedoch umgekehrt, sprich invertiert werden. Dadurch bewegt sie sich für uns scheinbar rückwärts, da wir uns schließlich weiterhin linear nach vorne bewegen. Das invertierte Objekt bewegt sich in seiner zeitlichen Wahrnehmung aber ebenfalls linear, es wirkt aus dessen Sicht wiederum, als laufe die gesamte Welt rückwärts. Dies wurde deutlich, als sich der namenlose Protagonist (John David Washington) invertieren ließ. Die Welt war weiterhin linear, er nahm sie allerdings aus seiner Sicht als rückwärtsläufig war.

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Besonders verwirrend ist dieser gleichzeitige und entgegengesetzte Ablauf der Zeit in den Actionszenen, in denen invertierte und lineare Objekte aufeinandertreffen. Hier sollte eine mehrfache Sichtung von „Tenet“ helfen, in einzelnen Momenten einen genaueren Ablauf zu erkennen, sofern euch dies beim ersten Mal nicht möglich war.

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Worum geht es eigentlich in „Tenet“?

Kommen wir nach dieser Grundlage zur eigentlichen Handlung. Beginnen wir – wie könnte es bei „Tenet“ anders sein – in der Zukunft der Geschehnisse. In etlichen Generationen wird die Menschheit die Entropie von Objekten ändern können. Eine Wissenschaftlerin entdeckt sogar einen Algorithmus, der es erlaubt, die gesamte Welt rückwärtslaufen zu lassen. Dies hätte jedoch verheerende Auswirkungen für die Menschen der Vergangenheit, denn wenn die gleiche Materie aus zwei Zeitebenen aufeinandertrifft, löschen sie sich theoretisch gegenseitig aus.

Die Wissenschaftlerin beschließt darum, die neun Teile des Algorithmus in die Vergangenheit zu schicken und in atomaren Einrichtungen zu verstecken. Andere Menschen aus der Zukunft wollen aber diesen Algorithmus, um die Welt rückwärtslaufen zu lassen. Ihre Umwelt wurde von den vorherigen Generationen zerstört, sie möchten deswegen den Ablauf zurückdrehen, um in einer besseren Welt zu leben.

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Sie beauftragen mit invertierten Botschaften deswegen Andrei Stor (Kenneth Branagh) in ihrer Vergangenheit damit, den Algorithmus zusammenzusetzen. Der befand sich als Teenager mitten in der zusammenbrechenden Sowjetunion und hatte einen hervorragenden Zugang zu den ersten Teilen der Gleichung. Dank seiner Laufbahn als Waffenhändler besitzt er zum Beginn von „Tenet“ bereits fast alle Komponenten. Er leidet zudem an Krebs und aufgrund seiner egozentrischen Sicht ist Andrei nur allzu gerne bereit, die gesamte Menschheit mit sich in den Tod zu reißen.

Zum Glück für den Protagonisten, Neil, Kat (Elizabeth Debicki) und Co. erhalten sie aber ebenfalls Hilfe aus der Zukunft. Dafür sorgt kein Geringerer als der Protagonist selbst, wie wir am Ende des Films erfahren. Er vollführt quasi eine Zangenbewegung, wie wir sie in „Tenet“ öfter im Einsatz sehen. Der Protagonist durchlebt alle Ereignisse und invertiert sich danach, um in die Vergangenheit zu gelangen und die Operation namens Tenet mit seinem Wissen über die Zukunft überhaupt erst zu starten. „Dark“-Fans kennen dies unter dem Namen Bootstrap-Paradox, bei dem nicht mehr klar ist, wo eine Entwicklung oder ein Objekt seinen Ursprung hat.

Man kann Filme auch deutlich einfacher erklären:

Das passiert am Ende

Das große Finale von „Tenet“ ereignet sich an zwei Schauplätzen: Auf Andreis Yacht in Vietnam und seiner alten Heimat in der ehemaligen Sowjetunion. Mittels einer Bombe soll der Algorithmus in letzterem Ort versiegelt werden, damit die Menschen in der Zukunft daran gelangen und die Welt zeitlich umdrehen können. Diese Bombe ist aber zugleich mit Andreis Pulsmesser verbunden. Stirbt er, geht sie direkt hoch und die aktuelle Menschheit ist verloren.

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Darum muss Kat in Vietnam seinen Suizid hinauszögern, während der Protagonist mit der Operation Tenet den Algorithmus sicherstellen und anschließend erneut so verstecken muss, dass die Menschen der Zukunft ihn nicht mehr finden kann.

Um die Verwirrung perfekt zu machen: Um zum richtigen Zeitpunkt zu gelangen, müssen Kat, der Protagonist und alle anderen bei Tenet 14 Tage zurückreisen. Andrei seinerseits hatte den Algorithmus zusammengefügt, bevor er sich invertierte und mindestens zwei Wochen in die Vergangenheit ging, um sich während seines Urlaubs in Vietnam das Leben zu nehmen. Er ahnt deswegen nicht, dass die Kat in diesen Szenen aus der Zukunft stammt.

Die Mission ist letztlich ein Erfolg, wenn auch zu einem Preis: Neil muss sich opfern. Er durchlebt den Auftrag in der ehemaligen Sowjetunion gleich zweimal. Zunächst reist er mit dem invertierten Team Blau, ändert seine zeitliche Ausrichtung mittendrin und rettet den Protagonisten sowie Ives (Aaron Taylor-Johnson) zusammen mit dem Algorithmus vor der Bombe.

Da der Protagonist und Ives unten aber vor einem verschlossenen Tor feststecken, muss Neil die Operation erneut durchleben. Diesmal bleibt er inventiert, schließt das Tor auf und opfert sich für den Protagonisten, um eine für ihn bestimmte Kugel abzufangen.

Auf der Yacht in Vietnam läuft zwar nicht alles wie geplant, da Kat Andrei letztlich doch auf eigene Faust tötet. Zu ihrem und dem Glück aller anderen Menschen haben der Protagonist und Co. zu diesem Zeitpunkt den Algorithmus aber bereits gesichert. Andreis Leiche schmeißt sie über Bord, bevor Kat selbst springt. Ihr vergangenes Ich sieht dies, denkt aber, es handelt sich dabei um eine von Andreis Affären. Ihn selbst hält diese Kat danach für ein paar Tage für verschwunden, bevor das lebende, vergangene Ich von Andrei wieder ihren Weg kreuzt.

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Wir hoffen, wir konnten bei euch für etwas Klarheit sorgen und falls nicht, grämt euch nicht: „Tenet“ dürfte nicht nur euch verwirrt haben. Eine mehrmalige Sichtung kann hier sicherlich nur gut tun. In diesem Sinne: viel Spaß.

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