An den „Terrifier“-Horrorfilmen führt für Gorehounds offenbar derzeit kein Weg vorbei. Laut Regisseur Damien Leone wollte auch Hollywood ein Stück vom Kuchen.
Es ist zumindest unter Horrorfans unbestritten: Neben Michael Myers, Freddy Krueger, Jason Voorhees, Chucky, Leatherface und Ghostface gibt es mit Art dem Clown einen legitimen Anwärter für den blutigen Horror-Thron. Zugegeben, allzu viel Konkurrenz gibt es nicht, die wenigen anderen potenziellen Kult-Charaktere wie John Carver aus „Thanksgiving“ und M3GAN müssen erst einmal beweisen, dass sie ihr Handwerk über mehr als zwei Filme lang beherrschen.
Art der Clown ist da schon wesentlich weiter: „Terrifier 3“ kommt pünktlich an Halloween am 31. Oktober 2024 völlig ungeschnitten und unter strengstem Jugendverbot in die hiesigen Kinos. Regisseur und Schöpfer Damien Leone hat gar bereits Pläne für einen vierten Teil. Betrachtet man nur die eigentliche „Terrifier“-Reihe, dann metzelt sich der Horror-Clown, genial gespielt von David Howard Thornton, bereits seit 2016 völlig grundlos und enthemmt durch die Feiertage – oder besser gesagt durch Halloween. Im dritten Film darf es dieses Mal festlicher zugehen.
Die Schlachtplatte ist aber offenbar nur sehr, sehr schwer verdaulich für das geneigte Publikum: Laut LAD Bible sollen bei der Premiere in Großbritannien elf Leute aus dem Kinosaal geflüchtet sein, neun davon direkt noch in den ersten Minuten während der Eröffnungsszene. Mindestens eine Person soll sich zudem übergeben haben. Gegenüber Bloody Disgusting bestätigte Leone die Vorkommnisse:
„Eine Frau stand mitten im Duschraum-Massaker auf und ist gegangen. Eine andere Frau verließ die Vorführung und meinte, sie habe während der Szene mit Kindern, in der Art einen Weihnachtsmann im Einkaufszentrum imitiert, eine Panikattacke bekommen.“
Im Vorfeld hatte Leone bereits gewarnt, dass die Eröffnungsszene in „Terrifier 3“ „sehr kontrovers“ sein werde. In der Tat hoben viele, die den Film bereits auf dem Fantastic Fest in Austin, Texas, sehen konnten, unter anderem eben diese Szene hervor. Dabei sei sie noch nicht einmal das Härteste, was der dritte Teil zu bieten hat. Selbstverständlich klingt das in den Ohren mancher Kinofans wie reines Marketing-Gewäsch. Für Gorehounds mögen die „Terrifier“-Filme in der Tat eher „harmlos“ wirken. Doch das gewöhnliche Publikum, das noch nie Kontakt mit zweifelhaften Werken wie „August Underground“ hatte, dürfte bei „Terrifier 3“ an die Grenze des Ertragbaren kommen, wie auch der just veröffentlichte Clip mit den Publikumsreaktionen während einer Vorführung zeigt.
„Terrifier 3“: Hollywood zeigte Interesse, war aber auch angeekelt
Die außergewöhnliche Popularität der „Terrifier“-Filme hat ganz offensichtlich auch das Interesse von Hollywood geweckt. Noch bevor Damien Leone mit den Arbeiten an „Terrifier 3“ beginnen konnte, erhielt er die Gelegenheit, bei einigen großen Studios vorstellig zu werden:
„Ich habe mich mit Studios getroffen, mit echten Hollywood-Studios, die ‚Terrifier 3‘ produzieren wollten. Aber noch bevor ich ein Drehbuch hatte, überkam mich nach den ersten Treffen das Gefühl, dass man mir ständig über die Schulter schauen würde; und sie waren besorgt über den Grad der Gewalt und dieses und jenes. Mir war klar, dass sie mich diesen Film allein schon aufgrund der ersten fünf Seiten nicht machen lassen würden. So wahnsinnig ist ‚Terrifier 3‘.“
Ihm war also schnell klar, dass er seinen Film abermals alleine stemmen müsste, wenn er ihn kompromisslos inszenieren wollte. Letzten Endes erhielt er eine große (finanzielle) Unterstützung durch die französische Produktionsfirma The Coven, die es ihm zugleich erlaubte, seine eigene Vision umzusetzen. Und so wie es aussieht, legt „Terrifier 3“ die Messlatte noch einmal gehörig nach oben. Und an die Gorehounds: Wann kann man schon regulär derart harten Tobak ungeschnitten im Kino sehen?
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