Im Interview sprach Regisseur Damien Leone über seinen Horrorfilm „Terrifier 3“ und verriet, wo er persönlich seine Grenze in Sachen Gewaltdarstellung zieht.
– Achtung: Es folgt ein kleiner Spoiler zu „Terrifier 3“! –
In Sachen Gewaltdarstellung dürften sich dieses Jahr der Splatterfilm „Terrifier 3“ und die auf Netflix verfügbare Action-Schlachtplatte „Codename 13“ um den zweifelhaften Titel als blutigsten Film des Jahres 2024 streiten. Wobei man fast davon ausgehen kann, dass Art der Clown das Rennen machen könnte. Er dürfte zwar nicht ganz so viele Leute dahinmetzeln wie Superkillerin 13 alias Nomi (Aurora Ribero), dafür nimmt er sich ganz viel Zeit, um sie genüsslich und möglichst ekelerregend auseinanderzunehmen. Ganz klar, die „Terrifier“-Filme sind absolut nichts für Zartbesaitete, auch wenn Gorehounds darüber nur müde lächeln können. Für das Mainstream-Publikum und vor allem für Kinofans dürfte es – außer vielleicht auf gesonderten Filmfestivals – dieses Jahr auf der Leinwand nicht mehr brutaler zugehen.
In den USA und in anderen Filmmärkten ist „Terrifier 3“ bereits angelaufen, hat bis dato sensationelle 41 Millionen US-Dollar bei einem Minibudget von lediglich zwei Millionen US-Dollar eingespielt. Dennoch ist dieses Budget eine gigantische Steigerung gegenüber den 250.000 US-Dollar bei „Terrifier 2“; die damals nur durch Crowdfunding ermöglicht wurden. Schöpfer und Regisseur Damien Leone konnte damit so richtig loslegen in Sachen blutige Spezialeffekte. Und die Möglichkeit hat er offenbar wahrgenommen, wie die Reaktionen beweisen.
Doch eine Grenze wollte selbst Leone nicht überschreiten – oder zumindest nicht komplett, denn wie man in den Weiten des Internets bereits erfahren kann, macht Art der Clown bei seinem blutigen Treiben auch nicht Halt vor Kindern. Allerdings beschränkte sich Leone darauf, den Mord nur akustisch zu vermitteln (via Variety):
„Ich bin immer auf der Suche nach Grenzen, die ich überschreiten kann. […] Aber man kann dabei durchaus in eine Ebene extremer Abscheu abrutschen, die ich zu vermeiden versuche. Zu Beginn gibt es eine Szene, in der Art ein Kind im Off ermordet – und man hört es nur. Ich hätte das zeigen können und die glorreiche Art und Weise, wie wir die Szene umgesetzt hätten. Das würde ich nie tun, denn das wäre für mich etwas völlig Abstoßendes; und damit verprellt man bloß den Großteil des Publikums.“
Vielmehr sei es seine Aufgabe als Künstler, dieses Quasi-Tabu auf eine verantwortungsvolle, aber dennoch interessante Weise umzusetzen. So ganz verantwortungsvoll wirkt „Terrifier 3“ jedoch auch ohne sichtbaren Kindermord nicht, wie der Trailer zeigt:
„Terrifier 3“: Dieses Element ist ein wahrer Segen für Damien Leone
Gorehounds dürfen sich dennoch beruhigt zurücklehnen: „Terrifier 3“ wird bei einer Laufzeit von satten 125 Minuten ausreichend blutige Kills beinhalten, die dieses Mal sogar um Klassen realistischer und daher umso grauenerregender ausfallen. Das ist dem positiven Nebeneffekt eines höheren Budgets zuzurechnen. Denn so konnte Leone die Dienste von Make-up-Künstler Christien Tinsley aus Hollywood in Anspruch nehmen. Der 50-Jährige hat mit seinem Team bereits bei Großproduktionen wie „Die Passion Christi“, „Westworld“, „I Am Legend“ und „The Equalizer“ mitgewirkt und dort für möglichst echt wirkende Verletzungen gesorgt.
Für Leone war das ein Segen, denn so konnte er sich ganz auf seine Schauspielenden konzentrieren:
„Es war für mich unvorstellbar, dass jemand von diesem Kaliber jemals in die Welt von ‚Terrifier‘ eintauchen und diese Spezialeffekte kreieren könnte. Das war so cool, dass ich mehr Zeit mit meinen Schauspielenden am Set und mit meinem Kameramann [George Steuber] verbringen und an der Optik des Films und dem Produktionswert arbeiten konnte.“
Neben Lauren LaVera, David Howard Thornton, Elliott Fullam und Samantha Scaffidi aus den vorangegangenen „Terrifier“-Filmen konnte Leone einige bekannte Namen für „Terrifier 3“ engagieren, darunter Clint Howard, Tom Savini und Jason Patric. Hierzulande wird der Horrorfilm pünktlich zu Halloween am 31. Oktober 2024 in den Kinos starten. Ebenfalls ganz frisch erschienen: Den Slasher „Carved“ mit Killerkürbis könnt ihr ab sofort über Disney+ streamen.
Ikonische Horrorgestalten nur anhand ihrer Kleidung oder Stofffetzen, wenn man so will, erkennen? Das können nur wahre Horrorfans. Ob ihr dazugehört, könnt ihr mit diesem Quiz herausfinden: