Das Fernsehen bietet uns schon die ulkigsten Familien, von den Bundys, über die Simpsons bis hin zu der kultigen Addams Family. Wir werfen jedoch einen Blick zurück und zeigen euch, was aus den Darstellern geworden ist.
Raúl Juliá
Raúl Juliá spielte den Familienvater Gomez Addams. Dieser hat ein meist viel zu großes Herz und wird dadurch auch gern von seinen Mitmen… -wesen ausgenutzt, was ihn auch immer etwas naiv wirken lässt. Juliá war lange Zeit als Theaterschauspieler bekannt und kam erst mit 29 Jahren zum Film. Seine erste Rolle hatte er 1969 in dem Kriminalfilm „Stiletto“. Bis zum Dreh von der „Addams Family“ war er immer wieder an anderen Produktionen beteiligt, wobei er 1985 für „Kuß der Spinnenfrau“ eine Golden-Globe-Nominierung als Bester Hauptdarsteller erhielt.
Tod durch Schlaganfall
Die Rolle des Gomez Addams war leider einer seiner letzten Filmrollen. 1994, ein Jahr nachdem der zweite Teil der „Addams Family“ in den deutschen Kinos erschien, erlitt Gomez einen Schlaganfall an dessen Folgen er schließlich verstarb. 1995 konnte man ihn ein letztes Mal in „Der Tod hinter der Maske“ in der Rolle des Tomas Ramirez sehen.
Anjelica Huston
Es gibt wohl keine Mutter die so viel Stolz besitzt und einem gleichzeitig einen solchen Schauer über den Rücken jagen kann wie Morticia Addams. Sie wurde gespielt von Anjelica Huston, die aus einer wahren Film-Familie stammt. Ihr Vater war der Regisseur John Huston („Der Mann, der König sein wollte“) und ihr Großvater war der Schauspieler Walter Huston („Der Schatz der Sierra Madre“). Auch ihre Geschwister Tony und Danny Huston sind im Filmgeschäft aktiv. Anjelica Huston hatte ihr Filmdebüt mit 17 Jahren in „Eine Reise mit der Liebe und dem Tod“, bei dem ihr Vater Regie führte.
Ihr Vater brachte ihr einen Oscar ein
Die Tochter eines bekannten Regisseurs zu sein, brachte Huston großen Erfolg. Für ihre Nebenrolle in dessen Mafia-Film „Die Ehre der Prizzis“ gewann sie 1985 einen Oscar. Bis heute blieb sie eine erfolgreiche Schauspielerin. Zuletzt war sie in „John Wick: Kapitel 3“ zu sehen. Doch sie ist auch als Synchronsprecherin bekannt. In „Barbie als Rapunzel“ lieh sie der bösen Stiefmutter Gothel ihre Stimme und war auch 2015 als Königin Clarion in „Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest“ zu hören.
Christina Ricci
Die Karriere von Christina Ricci begann 1990 mit nur zehn Jahren an der Seite von Cher und Winona Ryder in dem Film „Meerjungfrauen küssen besser“. Ein Jahr später war sie schließlich schon als die blutrünstige Tochter Wednesday in „Die Addams Family“ zu sehen. Seitdem geriet ihre Karriere nie ins Stocken.
Auszeichnung für „Sleepy Hollow“
Nach ihrer Rolle der Wednesday war Ricci in zahlreichen anderen Filmen zu sehen. Eine prägende Rolle war die der Katrina in Tim Burtons „Sleepy Hollow“, für die sie auch den Saturn Award gewann. Seitdem war sie immer wieder in verschiedenen Filmen und Serien zu sehen, wie „Good Wife“ und zuletzt 2017 in „Z: The Beginning of Everything“, die das damalige Leben des Autorenpaares Fitzgerald darstellt. 2018 war sie auch in dem Film „Distorted — Nichts ist, wie es scheint“ zu sehen. Und zuletzt schloss sich der Kreis: In der Netflix-Hitserie „Wednesday“ übernahm sie die Rolle der Marilyn Thornhill.
Jimmy Workman
Die Rolle des Sohnes Pugsley Workman bekam Jimmy Workman mehr oder weniger durch Zufall. Seine Schwester Shanelle Workman sprach für die Rolle der Wednesday Addams vor. Während des Wartens fiel Jimmy Workman aber den Castern auf und bekam schließlich die Rolle des Pugsley. Nach seiner Rolle des ältesten Kindes der Addams Family, das im übrigen eine eben solche Faszination für Gewalt besaß wie seine Schwester Wednesday, wurde es leider sehr ruhig um Workman. Nach dem zweiten Teil „Die Addams Family in verrückter Tradition“ war er zuletzt 2002 in „The Biggest Fan“ zu sehen. Danach zog er sich aus dem Fernsehgeschäft zurück, ist jedoch ab und zu auf diversen Conventions zugegen.
Judith Malina
In einer guten verrückten Familie darf die kauzige Großmutter natürlich nicht fehlen. Diese Rolle übernahm Judith Malina, die nicht nur als Schauspielerin, sondern auch als Autorin und Regisseurin bekannt war.
Ein aufregendes Leben
Das Leben von Malina war stark politisch geprägt. Angefangen mit einer Flucht in die USA, bevor der zweite Weltkrieg ihr Leben zerstören konnte, wuchs Malina zusammen mit ihrer Familie schließlich in New York auf. Nicht nur ihre Eltern setzten sich für die Menschlichkeit innerhalb der Politik ein, sondern dieses Engagement übertrug sich auch schon früh auf die Tochter. Indem sie zusammen mit ihrem späteren Ehemann Julian Beck das „Living Theatre“ ins Leben rief, bot sie gerade auch in späteren Zeit es Vietnam-Kriegs verschiedenen Anti-Kriegsbewegungen eine Projektionsfläche. Dennoch hatte sie ihre Karriere nie aus den Augen verloren: Ihr Filmdebüt gab sie 1963 in „Flaming Creatures“ und war auch nach der „Addams Family“ in verschiedenen Filmen zu sehen, wie 2010 in „When in Rome — Fünf Männer sind vier zuviel“. Fünf Jahre später starb sie mit 88 Jahren an den Folgen einer Lungenerkrankung.
Christopher Lloyd
Obwohl „Die Addams Family“ eine Komödie ist, hat gerade Onkel Fester einem selbst doch Alpträume beschert. Der kahlköpfige und sehr seltsame Kauz wurde von Christopher Lloyd verkörpert, der schon 1985 mit seiner Rolle des Doc Brown Kultstatus erreicht hat.
Eine erfolgreiche Karriere
Tatsächlich kann Christopher Lloyd auf ein sehr erfolgreiches Leben als Schauspieler zurückblicken. Seine erste Filmrolle hatte er in keinem geringeren Film als „Einer flog übers Kuckucksnest“ an der Seite von Jack Nicholson gehabt. Seitdem war er in mehr als 200 Serien- und Filmproduktionen mit dabei und war zuletzt 2018 in „Boundaries“ zu sehen. In „A Million Ways to Die in the West“ hat der heute über 80-Jährige sogar einen Gastauftritt als Doc Brown.
Carel Struycken
Trotz seiner Körpergröße war der Butler namens Lurch einer der unauffälligsten Charaktere im Hause der „Addams Family“. Zur Unterstützung seiner Arbeit hat er einen Roboter, der ihm auch immer mehr ans Herz wächst. Gespielt wurde Lurch von dem niederländischen Schauspieler Carel Struycken.
Immer wieder kleinere Auftritte
Trotz seines auffälligen Körperbaus hatte Struycken bisher wenig Erfolg in Hollywood. Er nahm bisher häufig kleinere Rollen an und war zuletzt 2017 in der Stephen-King-Verfilmung „Das Spiel“ zu sehen, in der er die Rolle eines Angst einflößenden Einbrechers annahm.
Elizabeth Wilson
Eilzabeth Wilson, die 1967 mit ihrer Rolle als Mutter von Dustin Hoffman in „Die Reifeprüfung“ ihren Durchbruch feiern konnte, übernahm in „Die Addams Family“ die Rolle der Psychologin Abigail Craven, die sich jedoch schnell als die Gegenspielerin der Familie entpuppte. So manipulierte sie den nach seinem Unfall psychisch labilen Onkel Fester und nutzte ihn für ihre bösen Pläne aus. Elizabeth Wilson hatte ihre erste Rolle schon 1946, weswegen sie sich nach dem Dreh für „Die Addams Family“ für ihren Ausstieg aus dem Filmgeschäft entschied. Gesagt, getan, aber natürlich kehrte sie der Kamera nicht vollständig den Rücken zu, sondern war zuletzt 2012 in „Hyde Park am Hudson“ neben Bill Murray zu sehen. Wilson starb 2015 mit 94 Jahren.
© MGM / 20th Century Fox
Dan Hedaya
Dan Hedaya spielte die rechte Hand von Abigail Craven, Tully Alford. Eigentlich war er der Anwalt der Familie, aber die Überzeugungskraft von Craven war einfach zu verführerisch. Tatsächlich kam Hedaya erst mit über 30 Jahren zum Film, vorher studierte er Literaturwissenschaft.
Bis heute im Filmgeschäft
Mit seinem beinah 80 Jahren ist Hedaya immer noch aktiv vor der Kamera zu sehen, wenn auch eher partiell. Seinen ersten Auftritt vor der Kamera hatte er 1970 in „Myra Breckinridge — Mann oder Frau?“ und war nach seiner Rolle als Tully Alford in verschiedenen Serien und Filmen zu sehen. Das letzte größere Projekt war 2010 „Der letzte Gentleman“.
Dana Ivey
Natürlich dürfen wir nicht die Frau von Tully Alford vergessen: Margaret Alford wurde von Dana Ivey gespielt. Doch entgegen der zwielichtigen Machenschaften ihres Mannes pflegte sie eine besondere Beziehung zu der Familie, besonders zu dem haarigen Vetter Itt. Am Ende siegte natürlich die Liebe und Margaret heiratete Itt, weswegen sie fortan Margaret Addams hieß.
Bekanntheit trotz weniger Filme
Obwohl Dana Ivey schon als Kind beschloss, Schauspielerin zu werden, spielte sie im Gegensatz zu vereinzelten anderen Darstellern aus der „Addams Family“ in vergleichsweise wenigen Filmen mit. Trotz allem ist ihr Name in Hollywood nicht unbekannt. Obwohl sie nicht in vielen Filmen mitwirkte, waren es scheinbar die richtigen, ob 1992 „Kevin — Allein in New York“, „Schlaflos in Seattle“, „Natürlich blond 2“ und zuletzt 2017 in „Das Leuchten der Erinnerung“.
John Franklin
Zum Schluss wollen wir euch noch den berüchtigten Vetter Itt nicht vorenthalten. Dieser wurde gespielt von John Franklin. Es wurde schon erwähnt, dass Vetter Itt eher der haarige Typ ist. Er ist wirklich eine einzige Mähne, aber für die wahre Liebe kommt es sowieso auf die inneren Werte an. Trotzdem wäre es spannend zu wissen, wie er unter seiner Haarpracht aussieht.
Heute ist er Englischlehrer
Sein Filmdebüt gab Franklin 1984 in dem Horrorfilm „Kinder des Zorns“, in dem er aufgrund seiner geringen Körpergröße von circa 1,50 Meter eines der Kinder spielte, obwohl er schon über 25 Jahre alt war. Nach dem sechsten Teil des Film 1999 zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück, um als Englischlehrer an der Golden Valley High School in Kalifornien zu arbeiten.