„The Bad Batch“ ist auf Netflix im Stream in der Flatrate zu sehen und wer das noch nicht getan hat, sollte dem Film dringend eine Chance geben. Warum? Das haben wir hier aufgeschrieben.
Leider zeigten sich die Kritiker nicht durchweg begeistert von dem Werk „The Bad Batch„. Das sollte euch aber nicht davon abhalten, euch eure eigene Meinung zu bilden. Hier zunächst ein Trailer, der einen ersten Eindruck vermittelt:
The Bad Batch: Darum ist der Film sehenswert (Kleine Spoiler)
Ana Lily Amirpour sollte zumindest einigen seit ihrem sehr gelungenen Debütfilm „A Girl Walks Home Alone At Night“ bekannt sein. Falls nicht, ist dies die zweite Chance, sich dem Werk der Regisseurin mit iranischen Wurzeln zu nähern. Warum dies ein Gewinn sein kann, steht in dieser Liste:
1. Ein faszinierend anderer Style
Sich bei „The Bad Batch“ auf ein Genre festzulegen, macht Schwierigkeiten. Hillbilly-Kannibalen-Horror, Science-Fiction, Action, Comedy, Abenteuer und ein Hauch romantischer Dramatik mit einer großen Prise schwarzen Humors. Dies alles in einer farbenfrohen und skurrilen Kulisse, die an Terry-Gilliam-Filme erinnert und natürlich an „Mad Max“. Nichts davon ist neu, aber der Style des Films ist wirklich speziell und sehenswert.
2. Spannende Geschichte mit Botschaft
Die Geschichte folgt Arlen (Suki Waterhouse), die aufgrund von gesellschaftlichem Fehlverhalten ausgesondert wurde und von der Polizei hinter einen Grenzzaun verfrachtet wird, auf dessen anderer Seite die Gesetze der USA nicht mehr gelten. Auf der Seite der Ausgestoßenen trifft sie schnell auf Kannibalen, die sie verstümmeln. Mit fremder Hilfe schafft sie es dennoch nach „Comfort“ - eine zweifelhafte Zuflucht innerhalb der gesetzlosen Zone. Der Film ist mehr als eine spannende Western-Dystopie, er spricht auch eine klare Sprache über die Gegenwart. Er zeigt uns nämlich deutlich Personen, die sich anmaßen, sich moralisch über andere zu erheben, obschon sie allesamt auf derselben Seite des Zauns befindlich sind.
3. Der beste Cameo-Auftritt von Jim Carrey jemals
Jim Carrey hatte sich im Vorfeld sehr bedeckt gehalten und nichts über seine Präsenz in „The Bad Batch“ öffentlich gemacht. Aber auch, wenn ihr jetzt wisst, dass er mitspielt, werdet ihr eure Probleme haben, ihn zu erkennen. Aber auch die Leistung der anderen Schauspieler ist wenn nicht großartig, so doch zumindest absolut stimmig.
4. Ohne viele Worte
Es ist selten, dass Regisseure ohne Dialoge wirklich erzählen können. Entweder stirbt man vor Langeweile oder betrachtet sehr schöne Bilder, die aber in keinster Weise die Geschichte voranbringen. Hier sollten alle Nachhilfe bei Amirpour nehmen, denn sie beherrscht es ganz offensichtlich. In den ersten 20 Minuten wird nahezu gar nicht gesprochen, aber wirklich viel erzählt. Es fällt einem eigentlich gar nicht auf, dass nichts gesagt wird - ganz hohe Kunst!
5. Das Kaninchen & andere Symbole
Der Film macht sicher allen Spaß, die gerne Symbole entdecken und deuten. Das Kaninchen nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein und animiert zu tieferen Gedanken über Humanismus und das menschliche Leben.