Die Horrorsatire „The Cabin in the Woods“ (2012) verwurstet jede Menge Genreklischees. Könnte es eine Fortsetzung geben?
Mit „The Cabin in the Woods“ haben Drew Goddard und Joss Whedon im Jahr 2012 eine Horrorsatire erschaffen, die vor allem unter Genrekennern großen Anklang gefunden hat. Allerdings nicht, weil der Film diese Sparte revolutioniert hätte, sondern weil er auf intelligente Art und Weise mit Selbstreferenzialität und allen möglichen Genreklischees spielt. Warum ein zweiter Teil unwahrscheinlich ist, erfahrt Ihr hier.
VIDEO: Auch „The Cabin in the Woods“ ist von Filmfehlern nicht verschont geblieben
Weshalb „The Cabin in the Woods 2“ unwahrscheinlich ist
Goddard und Whedon haben bereits im ersten Teil den Voyeurismus von Zuschauern und Filmemachern thematisiert und einfallsreich in Szene gesetzt. Die Vorgehensweise von Horror- Regisseuren wurde persifliert, die Erwartungshaltung der Filmfans angesprochen, und die Figuren hat man von einem Horrorklischee ins nächste stolpern lassen. All das wurde nicht nur klug umgesetzt, sondern auch ausführlich abgehandelt. Ein zweiter Teil würde der Thematik vermutlich nichts Neues hinzufügen. Vielmehr liefe man Gefahr, sich zu wiederholen – und damit das zu tun, was man selbst schon satirisch aufbereitet hat.
Dass eine Fortführung solch einer Persiflage funktionieren und kommerziell erfolgreich sein kann, hat zwar schon die „Scream-Reihe“ bewiesen, aber die hat Wes Craven vom ersten bis zum vierten Teil selbst realisiert. Ob sich Joss Whedon noch mal ins Genrekino begibt, ist aktuell eher fraglich. Mit seinem Einstieg ins MCU und mehreren Produktionen für die Marvel Studios ist der Regisseur und Drehbuchautor mittlerweile in andere Sphären vorgestoßen. Davon abgesehen ist Whedon derzeit mit der Umsetzung seiner HBO-Serie „The Nevers“ beschäftigt, die voraussichtlich 2020 starten soll.
„The Cabin in the Woods“ ist bei Amazon Prime verfügbar.
Was sagt der Regisseur zu einem Sequel von „Cabin in the Woods“?
Drew Goddard hat im Interview mit Fandango bereits verraten, dass er mit Joss Whedon über eine Fortsetzung nachgedacht hätte. Die beiden seien sich aber einig gewesen, dass sie kein Sequel in Angriff nehmen würden, nur um mal eins gemacht zu haben. Vielmehr sei er froh darüber, dass er andere Filme drehen könne. Und mit „Bad Times at the El Royale“ hat der Texaner schon bewiesen, dass er genug Kreativität besitzt, um neue und frische Originalgeschichten zu erzählen.
Außerdem – und damit gibt Goddard die Antwort selbst – sieht der Regisseur schon wegen des mehr oder weniger abgeschlossenen Endes von einem zweiten Teil ab. Auch wenn das im Horrorgenre noch nichts heißen mag. Aber der Filmemacher spricht gar von einem „perfekten Ende“ und ist der Meinung, dass jede Variante einer Fortsetzung dieses Finale „untergraben“ würde.
Aktuell ist Goddard mit der Adaption von „Sabrina“ beschäftigt, einer 2018 erschienenen Graphic Novel, die den viral gehenden Fall einer getöteten Frau behandelt. Die Geschichte von Nick Drnasos ist der erste Comic, der für den britischen Man Booker Prize nominiert wurde. Wann man mit der Verfilmung rechnen kann, ist bislang allerdings nichts bekannt.