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The Confession: Strafverteidiger Roy Bleakie steht kurz vor dem größten Sprung in seiner Karriere, als er einen Fall übernimmt, dessen Ausgang von vorn herein festzustehen scheint: Harry Fertig, ein vormals unbescholtener Mittelschicht-Bürger, erschoss bei einem Amoklauf zwei Ärzte und eine Krankenschwester, die seinem nunmehr toten Kind aus fadenscheinigen Gründen die Hilfe verweigerten. Dann jedoch weigert sich Fertig, auf alle...

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Handlung und Hintergrund

Strafverteidiger Roy Bleakie steht kurz vor dem größten Sprung in seiner Karriere, als er einen Fall übernimmt, dessen Ausgang von vorn herein festzustehen scheint: Harry Fertig, ein vormals unbescholtener Mittelschicht-Bürger, erschoss bei einem Amoklauf zwei Ärzte und eine Krankenschwester, die seinem nunmehr toten Kind aus fadenscheinigen Gründen die Hilfe verweigerten. Dann jedoch weigert sich Fertig, auf alle anwaltlichen Strategien einzugehen, und der Fall verkompliziert sich.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • David Hugh Jones
Darsteller
  • Sir Ben Kingsley,
  • Alec Baldwin,
  • Amy Irving,
  • Jay O. Sanders,
  • Kevin Conway,
  • Anne Twomey,
  • Richard Jenkins,
  • Boyd Gaines
Drehbuch
  • David Black

Kritikerrezensionen

    1. Regisseur David Jones, der mit Ben Kingsley bereits 1983 das Beziehungsdrama "Betrug" drehte, entwickelt in seiner für das US-Kabelfernsehen produzierten Mischung aus Psycho-Drama und Gerichts-Krimi auf unspektakuläre Weise das glaubhafte Portrait zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und am Ende feststellen, wie ähnlich sie sich doch eigentlich sind. Dabei wird der eigentliche Mordfall nur als Möglichkeit genutzt, um die Werte und die Psyche seiner beiden Hauptfiguren aufzuzeigen.

      Im Mittelpunkt stehen in der Low Budget-Produktion die Charaktere und eine von jedem selbst zu beurteilende Lebensphilosophie. Gezeigt wird Harry Fertig als tiefreligiöser Mann, der fest davon überzeugt ist, dass er sich an die Gesetze der Bibel halten muss – die irdischen Gesetze sind für ihn eher zweitrangig. Er tötet, weil er der Meinung ist, dass seine Opfer gegen diese für ihn so eminenten Gesetze verstoßen haben, denn sie hatten sich mit dem Geloben ihres medizinischen Eides dazu verpflichtet, zu helfen, wenn Hilfe vonnöten ist.

      Harrys Sohn brauchte Hilfe, doch sie halfen ihm nicht, damit brachten sie ihn um. Harry folgt nun dem Motto "Auge um Auge, Zahn um Zahn" und ist sich der Konsequenz daraus - wenn er seine Lebensmaxime glaubhaft vor seiner Umwelt, wie auch vor sich selbst vertreten will - durchaus bewusst. Er selber muss nun vor dem Gericht nach dem gleichen Prinzip der Rechtsprechung behandelt werden. Er will schuldig gesprochen werden, er will die ganze Härte, keine Schonung, auch wenn er damit das Leben seiner Frau zerstört. Ihm bedeutet das Leben nach dem Tod mehr als sein irdisches Dasein.

      Als Gegenpol fungiert nun der von Alec Baldwin brilliant dargestellte Anwalt Roy Bleakie. Ein Mann, dem nichts mehr heillig ist. Er träumt von Macht,Reichtum und von Erfolg. Um nach oben zu kommen holt er auch die bösen Jungs aus dem Knast und schläft mit einflussreichen Frauen. Diesem Mann tritt nun ein anderer gegenüber, jemand mit Idealen. Ideale, die Roy selber einmal etwas bedeutet haben, Grundsätze wie etwa Gerechtigkeit oder Ehrlichkeit. Nein, religiös ist Bleakie kein bisschen, doch ihm geht nun auf, dass er sich durch sein Handeln selbst verrät. Bleakie wandelt sich und ihm wird es zur wichtigsten Aufgabe, dem Mann auf der Anklagebank einen gerechten Prozess zu verschaffen.

      So ist "The Confession" ein ungewöhnlich tief gehender Film, psychologisch sehr ausgereift und dazu noch mit zwei grandiosen Darstellern besetzt. Kingsley, der souverän wie immer ist und Baldwin, der seit Jahren nicht mehr so gut war. Aber irgendwo muss ja der Haken sein, denn so toll kommt der Film ja in der Endbewertung nicht weg. Ganz einfach: er ist total lahmarschig gemacht. Der Spannungsbogen hat Schlaftablettenwirkung und die Handlung wird durch ziemlich unnötige Kleinigkeiten aufgestockt. Vor allem die Geschichte mit dem Umweltskandal, die dem Film dann gegen Ende doch noch einen starken Krimitouch verleiht, wirkt angesichts des eigentlichen Themas recht unpassend und beginnt, nachdem man sich als Zuschauer fast 90 Minuten nur auf den psychologischen inneren Konflikt der beiden Protagonisten konzentriert hat, extrem abzulenken.

      Der Handlungsstrang, der dadurch entsteht, dass Anwalt Roy mit Sara, der Ehefrau seines Mandaten ein Verhältnis beginnt kann man zwar im Notfall noch als Folge seines inneren Drangs nach Katharsis, einer inneren Reinigung, interpretieren, wirkt aber doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen.
      Insgesamt ein mutiges Projekt, wenn auch wegen seiner Selbstjustizthematik etwas zwiespältig, das aber nichts für ein breites Publikum ist, denn von der ersten bis zur letzten Minute muss man sich als Zuschauer, um diesen Film überhaupt durchzuhalten, mit den Gefühlen und Problemen der Charaktere beschäftigen. Und dies kann auf Dauer doch recht anstrengend werden.

      Fazit: Ein durchaus tiefgängiger und ausgereifter Film, der jedoch schnell anstrengend wird.
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