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Jetzt bei Disney+ im Stream: Der spektakulärste Sci-Fi-Action-Film aus 2023

Jetzt bei Disney+ im Stream: Der spektakulärste Sci-Fi-Action-Film aus 2023
© IMAGO / Picturelux

Es galt als die große Sci-Fi-Hoffnung und sogar einer der besten Filme des Jahres an sich. Doch erfüllt „The Creator“ diese Erwartungen?

Im Mai 2023 dürften viele Film-Fans von einem neuen Trailer kalt erwischt worden sein: Die Vorschau zu „The Creator“ versprach eine originelle Sci-Fi-Geschichte über KI, verpackt in einen optisch beeindruckenden Action-Blockbuster. Viele hatten vor dem Trailer allerdings sicherlich noch nicht einmal von diesem Projekt gehört. Jetzt könnt ihr „The Creator“ ganz bequem nachholen, falls ihr den Kinostart damals verpasst habt: Seit dem 17. Januar 2024 läuft das Werk bei Disney+. Doch was erwartet euch da?

Der neue Film von „Godzilla“- und „Rogue One“-Regisseur Gareth Edwards spielt in der Zukunft, wo ein Krieg zwischen den USA und KI tobt. Mittendrin findet sich Joshua (John David Washington) wieder, der den legendären Creator, den Schöpfer von fortschrittlicher KI, ausfindig machen soll. Die neueste Erfindung dieses Creators droht, den Krieg zugunsten der KI zu entscheiden – doch als Joshua diese gefährliche Waffe findet, muss er feststellen, dass sie das Aussehen eines Kindes hat.

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Die Vorfreude auf den „The Creator“-Kinostart wurde seinerzeit noch einmal ordentlich gesteigert: Denn die ersten Stimmen zu dem Sci-Fi-Film überschlugen sich mit Lob und sprachen von einem der besten Filme des Jahres. Lohnt sich also „The Creator“ jetzt im Stream nachzuholen? Wir liefern euch die Antwort in unserer Kritik, zunächst einmal dürft ihr euch hier aber selbst ein Bild von dem Film machen:

Philipp: Toll aussehende Sci-Fi-Welten im Herzen der Finsternis

Wenn Hollywood wie in „Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins“ die Artificial Intelligence, also die künstliche Intelligenz, zum Antagonisten macht und dieser die Fähigkeit gibt, menschenähnliche Gedanken zu formulieren und Sätze aufzuschreiben, dann erinnert das an das, was die KI heute alles schon kann – gefühlt mehr Realität als Science-Fiction eben. Da muss es schon, wie in Gareth Edwards‘ „The Creator“, einen Schritt (oder mehrere Schritte?) weitergehen und die KI in Form von Robotern und Humanoiden vollständig in Leben, Krieg und Alltag integriert sein, es neue, futuristisch klingende Nationalstaaten geben und die ein oder andere technische Gegebenheit noch für Staunen im Publikum sorgen, um von wahrer Science-Fiction zu sprechen.

Was in „The Creator“ geschaffen wurde, kann in Bezug auf die Bilder und deren Inszenierung gut und gerne als High-Sci-Fi bezeichnet werden. Das bedeutet gigantische Raumstationen, abgespacte Städte und avantgardistische Kämpfe, die alle beeindruckend aussehen und wahres Sci-Fi-Gefühl aufkommen lassen. In Zeiten, in denen die Gaming-Welt mit „Starfield“ (hier bei Amazon erhältlich) und einem „Cyberpunk 2077″-Update reichlich Futter für ein neues Verlangen nach diesen Welten nachgelegt hat, kam „The Creator“ genau richtig.

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Der Film lässt mich vollkommen in diesen Welten abdriften, stellt mir die großen – und gruseligen – Visionen der Zukunft vor und erfüllt meinen Wunsch nach eben dieser „Fantasie“-Welt bedingungslos. Einzig der Plot ist etwas, an dem „The Creator“ in meinen Augen etwas krankt, denn selbst ohne irgendeinen Trailer ist der Film schon nach wenigen Minuten sehr vorhersehbar. Das ist zwar nicht ganz so schlimm, weil die Story um die Geheimwaffe in Form eines humanoiden Kindes genug Potenzial für zweistündige Unterhaltung mitbringt, ich mir dennoch mehr in Bezug auf Wendungen, Twists und Emotionalität erhofft hatte.

Punkten kann „The Creator“ bei mir vor allem immer dann, wenn die Parallelen zu „Apocalypse Now“ – ein von mir geliebter (Anti-)Kriegsfilm – offenbar und in die Zukunft übertragen werden. Speziell dann haben wir einen fesselnden Plot, der ruhig noch etwas mehr ausgebaut hätte werden können. Nichtsdestotrotz bleibt am Ende eine gute, kurzweilige Unterhaltung, die wunderbar in die aktuelle Zeit hineinpasst. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Andi: Mehr beeindruckende Action als tiefgründige Sci-Fi

Nach der chaotischen Produktion von „Rogue One“, bei der Gareth Edwards irgendwann an die Seitenlinie abkommandiert wurde und Tony Gilroy („Andor“) übernahm, meldet sich der Regisseur 2023 zurück. Und das auf bemerkenswerte Art. Edwards stürzte sich schließlich nicht in das nächste Franchise-Projekt, sondern arbeitete an einer eigenen Idee, die er als Autor zusammen mit „Rogue One“-Kollege Chris Weitz auch selbst entwarf. Das Ergebnis namens „The Creator“ kann sich im wahrsten Sinne sehen lassen – allerdings muss man wissen, worauf man sich hier einlässt.

Bei den Genrezuschreibungen Sci-Fi-Action-Film liegt die Betonung diesmal ganz klar auf der Action. „The Creator“ erinnert optisch eher an eine Schöpfung von Neill Blomkamp und wie ein würdiger Nachfolger für dessen Arbeiten „District 9“ und „Elysium“. Dass die gesamte Produktion gerade einmal 80 Millionen US-Dollar gekostet haben soll, ist wahrlich beeindruckend, denn Edwards Werk braucht sich vor Filmen, die das Doppelte und Dreifache verschlungen haben, wahrlich nicht zu verstecken. Die Kämpfe sind gekonnt fesselnd und dynamisch inszeniert, wirken zugleich aber nicht desorientierend wie etliche andere Hollywood-Titel. Auf der Habenseite steht dadurch ein über mehr als zwei Stunden unterhaltsamer Blockbuster-Spaß, der mich nie langweilte und eine Sichtung meiner Meinung nach lohnt.

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Der Sci-Fi-Part kommt allerdings für meinen Geschmack zu kurz. Es ist bezeichnend, dass ich thematisch mehr aus dem Kommentar über die anmaßende Rolle der USA als selbsternannter Weltpolizei ziehen konnte, als aus der Aufarbeitung von KI. „The Creator“ ist schließlich auch ein Kriegsfilm, der Parallelen zum Vietnam- und aktuellen Drohnenkrieg aufbaut, bei denen die USA wahrlich nicht gut wegkommen. Mehr als das Argument „Androiden = Menschen“ scheinen Edwards und Weitz auf der Gegenseite nicht zu bieten zu haben. Dieser Punkt wird auch nicht sonderlich tiefgründig aufgearbeitet, sondern durch einfache, aber immerhin effektive Vergleiche zwischen uns und der KI vermittelt.

Als Sci-Fi-Fan hatte ich mir hier deutlich mehr erhofft, immerhin bietet dieses Genre eine Bühne, um großen Fragen nachzugehen. Was heißt es überhaupt, menschlich zu sein? Wo ist die Grenze zwischen echter und künstlicher Intelligenz? Gibt es diese überhaupt? Hat die KI echte Gefühle oder ist alles doch nur programmiert, um so zu wirken? All dem geht „The Creator“ leider oftmals nicht einmal im Ansatz nach, geschweige denn mit neuen Aspekten. Wer sich eine thematische Aufarbeitung á la „Westworld“ erhofft hatte, sollte die Erwartungen an den Film also definitiv senken – auch hinsichtlich der Kompetenz der Künstlichen Intelligenz, die für einige vermeintliche Logiklücken oder zumindest Logikschwächen sorgt.

Bezüglich der Geschichte und Figuren ist es vermutlich ebenfalls nicht die schlechteste Idee, keine zu hohen Erwartungen zu haben. Die Wendungen der Handlung sind leider sehr vorhersehbar, die Figuren einschließlich des Protagonisten Joshua allenfalls zweidimensional, teils wirken sie gar wie Schablonen. Es hilft allerdings, dass „The Creator“ tolle Darsteller*innen wie John David Washington, Ken Watanabe und Allison Janney hat, die aus wenig viel machen können. Zumal Edwards und Weitz in etlichen Momenten gekonnt auf die Tränendrüse gedrückt und mich dadurch emotional trotz oberflächlicher Figuren immer mal wieder abgeholt haben.

Weil all das durchaus negativ klingt, möchte ich noch einmal betonen, dass mich „The Creator“ 133 Minuten lang unterhalten hat. Man muss eben nur wissen, welche Art Film einen hier erwartet und da liegt der Fokus auf der Action und nicht der Sci-Fi. Wer allerdings genau wie ich gerne mehr Blockbuster-Unterhaltung sehen will, die nicht nur in etablierten Filmreihen agiert, sondern eine eigene Geschichte und neue Figuren zu bieten hat, sollte das neueste Werk von Gareth Edwards definitiv sehen. Denn wir erhalten schließlich nur mehr solcher Projekte, wenn wir sie auch unterstützen.

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