Viggo Mortensen tauscht das Schwert mit der Knarre, um im ersten Trailer zu „The Dead Don’t Hurt“ das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu erschließen.
Vor nicht geraumer Zeit sagte Steven Spielberg über Comicfilme, dass sie einmal den Weg des Western gehen würden. Damit meinte er, dass auch die Mitte der 2010er-Jahre enorm beliebten Marvel- und DC-Filme in naher Zukunft an Popularität verlieren werden. Er sollte recht behalten. Aber mit Filmgenres ist es wie mit Aktien: Es ist ein stetes Auf und Ab. Und wie es der Zufall – oder eher der aktuelle Geschmack der Film- und Serienfans – so will, hat das Westerngenre wieder an Fahrt aufgenommen, nicht zuletzt dank der Hit-Serie „Yellowstone“ und ihrer zahlreichen Spin-offs.
Neben der Genre-Koryphäe Kevin Costner, der gleich vier Filme mit seinem neuen Projekt „Horizon: An American Saga“ plant, werkelt der gefeierte Ari Aster an „Eddington“, während „True Detective“-Entdeckung Kali Reis in „Wind River: Rising“ einer Mordserie im Reservat nachgeht. Auch Viggo Mortensen, den die meisten als Aragorn aus der „Herr der Ringe“-Trilogie kennen und lieben, hat ein Faible für das Genre, wie er mit „Appaloosa“, „Hidalgo – 3000 Meilen zum Ruhm“ oder auch ganz früh in seiner Karriere mit „Blaze of Glory – Flammender Ruhm“ gezeigt hat. Dieses Faible gehe bis in seine Kindheit zurück, wie der 65-Jährige im Interview mit Deadline verriet:
„In meiner Generation war es nicht unüblich, dass Kinder – vor allem Jungen – viele Western im Kino gesehen haben. Es waren die 1960er-Jahre und es gab noch immer Western in den Kinos und auch viele im Fernsehen. Nicht, dass sie alle toll gewesen wären. Dieses Genre hat – wie Sie wissen – eine lange Geschichte, die bis zu den Anfängen des Films zurückreicht.“
Da verstand es sich fast schon von selbst, dass Mortensen für seine zweite Regiearbeit den Western als Thema aufgriff. „The Dead Don’t Hurt“ ist dabei offenbar genauso tiefgründig und emotional wie sein Regiedebüt „Falling“, in dem es um die Beziehung zwischen einem Sohn und seinem alternden Vater geht. Seht selbst im ersten Trailer:
„The Dead Don’t Hurt“ ist kein konventioneller Western
In „The Dead Don’t Hurt“ dreht sich die Geschichte zumindest wohl zu großen Teilen nicht um die genretypischen Schießereien unter Gesetzlosen im wilden Westen. Stattdessen wird hier eine zarte Liebesgeschichte zwischen dem dänischen Abenteurer Holger Olsen (Viggo Mortensen) und der frankophonen Kanadierin Vivienne Le Coudy (Vicky Krieps) vor dem Hintergrund des Amerikanischen Bürgerkriegs während der 1860er-Jahre thematisiert. Diese wird auf die harte Probe gestellt, als er sich dazu entschließt, für die Union in den Kampf gegen die abtrünnigen Südstaaten zu ziehen.
Neben Viggo Mortensen und Vicky Krieps („Die Vermessung der Welt“) sind in weiteren Rollen Danny Huston („Yellowstone“), Garret Dillahunt („Fear the Walking Dead“), Solly McLeod („House of the Dragon“), Shane Graham („Boyhood“) und Angela Lentz („Agent Game“) zu sehen.
Seine Weltpremiere feierte der Film bereits 2023 auf dem Toronto International Film Festival (TIFF). In den USA erhält „The Dead Don’t Hurt“ am 31. Mai 2024 einen Kinostart. Wann und ob er hierzulande im Kino zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. Denkbar wäre aber auch eine Streaming-Premiere.
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