„The Equalizer“ wird (vorerst) das große Finale der „Equalizer“-Actionthriller-Reihe mit Denzel Washington. Die ersten Kritiken sind geteilter Meinung darüber.
Einst waren drei Filme mehr als genug für eine Kinofilmreihe, selbst wenn diese richtig viel Geld in die Kassen zu spülen vermochte und Fans weltweit nicht genug bekommen konnten von ihren Lieblingen. Das war lange Zeit und bis tief in die 1990er-Jahren hinein fast schon Gesetz in Hollywood: „Zurück in die Zukunft“, die erste „Star Wars“-Trilogie, die „Mad Max“-Filme mit Mel Gibson, die „Jurassic Park“-Reihe, die „Austin Powers“-Filme, die „Nackte Kanone“-Klassiker, die „Dollar“-Trilogie, … die Liste könnte ewig so weitergehen. Mehr als drei Filme waren in der Regel nicht nötig, um wirklich alles erzählt zu haben. Bis, na ja, bis Hollywoods Verantwortliche herausfanden, dass auf drei noch vier und weitaus mehr folgt.
Solange heute eine Marke Geld abwirft, wird versucht, über Fortsetzungen, Prequels, Spin-offs und später über Legacy-Fortsetzungen noch etwas mehr davon anzuhäufen. Man kann schließlich nie wissen, wann die nächste Filmdürre anbricht. Filmschaffende, die sich bei weiteren Filmen zunächst die Frage stellen, ob sich das Ganze noch organisch anfühlt, sind zur Seltenheit geworden. Da ist es schon geradezu erfrischend, wenn ein dritter Teil einer erfolgreichen Reihe mit einem beliebten Star in die Kinos kommt, der im Vorfeld als großes Finale angekündigt wird.
Genau das ist beim Actionthriller „The Equalizer 3“ mit Denzel Washington als kampferprobter Samariter Robert McCall der Fall, der am 31. August 2023, wenn der Film in die hiesigen Kinos kommt, ein letztes Mal zur Waffe greift, um unschuldige Menschen vor dem Abschaum der Gesellschaft zu beschützen. In Süditalien will sich der ehemalige Agent der US-amerikanischen Defense Intelligence Agency (DIA) zur Ruhe setzen und den wohlverdienten Lebensabend ausklingen lassen. Er hat hier ihm wohlgesinnte Menschen um sich, die ihn mit offenen Armen willkommen heißen. Aber selbst im Paradies lauert das Böse. Und so muss er sich mit der gefährlichen Camorra anlegen, ehe er der Gewalt entsagen darf.
Gut, zuletzt überraschte Regisseur Antoine Fuqua mit der Aussage, dass er bereits darüber nachgedacht habe, Denzel Washington per De-Aging-Technologie für ein Prequel zu Robert McCalls Zeit bei der DIA digital verjüngen zu wollen. Aber da dürfte Washington selbst ein gehöriges Wörtchen mitzureden haben. Und schon bei den Dreharbeiten zu „The Equalizer 3“ klagte der immerhin bereits 68-Jährige über die körperlich anstrengenden Herausforderungen am Set. Kein Wunder, wenn man sich den Trailer dazu ansieht.
„The Equalizer 3“: Gelungener Abschied mit extremen Gewaltspitzen und einem schwachen Skript
Und vielleicht wäre es wirklich besser, es nach „The Equalizer 3“ gut sein zu lassen. Die ersten Kritiken sind da und nicht alle sind restlos begeistert vom großen Finale. Denzel Washington soll demnach so gut wie immer sein, Action gibt es satt und der Film wirke wie ein gelungener Schlusspunkt. Aber in einigen anderen Punkten fällt er offenbar stark gegenüber den Vorgängern ab:
Für Amon Warmann vom Empire Magazine ist „The Equalizer 3“ „ein solider Abschluss einer unwahrscheinlichen Trilogie und ein passendes Ende für Robert McCalls Geschichte.“
Murtada Elfadl von Variety warnt vor den geradezu ausufernden Gewalteskapaden, die „einen starken Magen“ voraussetzen. Wer das aushält, werde mit einem großartigen Denzel Washington entlohnt:
„Er ist immer sehr präsent, weiß, was sein Publikum will und gibt es ihm in echter Filmstar-Manier.“
Für Kate Erbland von Indiewire gab es schon schlechtere dritte Filme. „The Equalizer 3“ sei ein Höhepunkt, der dem geneigten Publikum ein großartiges Abenteuer beschere.“
„Denzel Washington glänzt in seiner finalen Darbietung als Robert McCall in ‚The Equalizer 3‘, aber der dazugehörige Film ist einfach nur langweilig.“
Eine Meinung, die von Charles Bramesco vom Guardian Weekly geteilt wird, der „The Equalizer 3“ als „blutigen Thriller zum Vergessen“ bezeichnet.
Frank Scheck von The Hollywood Reporter hält nicht allzu viel von der betäubenden Brutalität, die sich durch „The Equalizer 3“ zieht. Das sei in der TV-Vorlage noch ganz anders gewesen:
„[Edward] Woodwards Robert McCall war ziemlich hart, aber er drehte den Spieß gegen die Fieslinge in erster Linie durch seinen ausgeprägten Scharfsinn und seine Cleverness auf der Straße um. Er musste oft auf Gewalt zurückgreifen, aber er war nicht das, was man eine Tötungsmaschine nennen würde.“
In den 2010er-Jahren wurde so manch aktuelles Action-Franchise geboren oder ausgebaut. Wie gut kennt ihr euch mit dieser Dekade aus? Testet euer Wissen: