Hahithalfut: In deutscher Koproduktion entstandenes neuer Film des Regisseurs des Hits "Die Band von nebenan" um einen Mann, der sein Leben verändert.
Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere
redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei
unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol
gekennzeichnet. Mehr erfahren.
Handlung und Hintergrund
Ein Mann kommt zu einer für ihn ungewöhnlichen Zeit nach Hause. Die Briefkästen quellen über. Die Gänge und das Treppenhaus erscheinen ihm fremd. Staubpartikel schweben durch die Luft. Lediglich das Brummen des Kühlschranks ist zu hören. An der Unterseite des Tischs klebt ein altes Preisschild. Plötzlich sieht er nicht nur seine Wohnung in einem anderen Licht, sondern auch sein Leben. Er beginnt sich zu fragen, ob dies überhaupt noch sein Leben ist.
Besetzung und Crew
Regisseur
Eran Kolirin
Produzent
Karl Baumgartner,
Eylon Ratzkovsky,
Yossi Uzrad,
Guy Yekuel
Co-Produzent
Karl Baumgartner
Darsteller
Rotem Keinan,
Sharon Tal,
Dov Navon,
Shiri Ashkenazi,
Zvika Fishzon,
Michael Kfir
Drehbuch
Eran Kolirin
Kamera
Shai Goldman
Schnitt
Arik Lahav-Leibovitz
Casting
Orit Azoulay
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
In Eran Kolirins zweitem Kinofilm "The Exchange" wird das Leben eines Physikprofessors durch eine Kleinigkeit aus dem Gleichgewicht gebracht, weshalb er plötzlich sein eintöniges Leben, den Beruf sowie seine Ehe hinterfragt. Zwar wartet Kolirins Film als minimalistisch erzählte Geschichte über eine ungewöhnliche Midlife-Krise erneut mit skurrilem Humor auf, jedoch weitaus sperriger als sein mehrfach ausgezeichneter Kinofilm "Die Band von Nebenan" aus dem Jahr 2007.
Viele aktuelle Werke werfen einen tragikomischen Blick auf späte Ausbruchsversuche, wobei die Auslöser häufig Widrigkeiten des Alterns, Seitensprünge oder Krankheitsbeschwerden darstellen. Nichts davon findet sich in "The Exchange", wo der junge, unscheinbare Protagonist Oded unvermittelt versucht, der Alltagsroutine in seinem unpersönlichen Mittelklasse-Appartementkomplex in Tel Aviv zu entkommen. Im ersten Drittel des Films fragt man sich, worauf Autor und Regisseur Kolirin bei der nüchternen Beschreibung eines eintönigen Lebensrhythmus aus täglichem Umgang mit Studenten, verstreichender Zeit in sterilen Büroräumen, dem gewohnten heimischen Abendmahl und ebenso eintönigem Sex eigentlich hinaus will. Die Irritationen stellen sich erst langsam ein, als Oded eine Reihe merkwürdiger Kinderstreiche und Mutproben startet, die bei einem Erwachsenen, erst recht bei einem Erzieher, reichlich ungebührlich wirken.
Seien es Lügen gegenüber der Ehefrau, kleine Diebstähle, das Spucken von Autobahnbrücken oder das Schreien in fremden Hausfluren - stets erscheint es, als müsse sich Oded beweisen, dass er noch am Leben ist und Verbote bewusst ignorieren kann. Durch verstecktes Nachfragen versucht er, seine Frau auf die gleiche Bahn zu lenken und Gemeinsamkeiten zu registrieren. Statt dessen findet er zunächst im Nachbarn Yoav, dem Einzigen, dem sein seltsames Verhalten auffällt, eine verwandte Seele, die noch viel schräger schlägt. Es ist nur eine Zeitfrage, wann ihre Lügen auffliegen und ihr Luftgebäude einstürzt, wobei Oded relativ großzügig über seine (Frei-)Zeit verfügen kann. Bei einem anderen Beruf würde diese Versuchsanordnung wohl nicht funktionieren.
In seiner leisen Tragikomödie verzichtet Kolirin weitgehend auf Musik und setzt stattdessen auf eine lakonische Inszenierung, bei der allmähliche Verschiebungen um so deutlicher hervor scheinen. Umso stärker stellt sich innerhalb dieser naturalistischen Sichtweise ein surrealer Unterton ein.
"The Exchange" liefert einen bissig-präzisen Blick auf ein zunehmend nichtkonformes Leben, auf den man sich als Zuschauer erst einlassen muss, zumal die Inszenierung nicht ohne Redundanzen auskommt.
Fazit: "The Exchange" liefert die nüchterne Chronik eines grotesken Ausbruchsversuch mit skurrilem Humor und natürlich agierenden Darstellern.
The Exchange: In deutscher Koproduktion entstandenes neuer Film des Regisseurs des Hits "Die Band von nebenan" um einen Mann, der sein Leben verändert.
Der israelische Drehbuchautor und Regisseur Eran Kolirin gewann 2007 für seinen ersten Spielfilm, die turbulente Multikultikomödie „Die Band von nebenan“ gleich acht Preise der Israelischen Filmakademie, darunter auch jene für das beste Skript und die beste Regie. Nun liegt mit „Hahithalfut“ seine zweite Regiearbeit vor, ein kafkaesk anmutendes Drama mit Rotem Keinan, Sharon Tal, Dov Navon und Shirili Deshe.