Das Leben der Hollywood-Stars besteht nicht ausschließlich aus dem Glanz und den Glamour, wie wir Normalsterbliche uns das gerne romantisch verklärt vorstellen. Die Dreharbeiten zu einem Film sind oftmals eine zeitaufwendige, harte Angelegenheit, die ein Großteil des Lebens der Schauspieler beansprucht. Da ist es allein aus statistischen Gründen kein Wunder, dass einige der Darsteller während ihrer Arbeit von uns gehen und von diesen tragischen Schicksalen handelt die folgende deprimierende Liste.
Heath Ledger | Das Kabinett des Doktor Parnassus
Nach seiner Rolle in „Brokeback Mountain“ und dem Part des Jokers in „The Dark Knight“ stand Heath Ledger vor dem ganz großen Durchbruch. Mit dem extravaganten „Das Kabinett des Doktor Parnassus“ von Terry Gilliam stand sein nächstes Projekt schon fest, doch Ledger verstarb mit gerade einmal 28 Jahren am 22. Januar 2008 an einer Überdosis verschreibungspflichtiger Medikamente. Die Lobeshymnen auf seine Darbietung in „The Dark Knight“ bekam er nicht mehr mit, auch der Oscar als bester Nebendarsteller wurde ihm posthum verliehen. Colin Farrell, Jude Law und Johnny Depp ersetzten Heath Ledger gemeinsam in „Das Kabinett des Doktor Parnassus“ und stellen den Film ihm zu Ehren fertig.
River Phoenix | Dark Blood
Der ganz große Durchbruch schien ebenfalls bei River Phoenix nur eine Frage der Zeit zu sein. Dann kam jedoch die tragische Nacht des 31. Oktobers 1993, als das vielversprechende Talent einen Herzstillstand aufgrund einer Überdosis Drogen erlitt. Der Bruder von Hollywood-Star Joaquin Phoenix befand sich zum Zeitpunkt seines Todes in Dreharbeiten für das Drama „Dark Blood“, das erst 2012 fertiggestellt wurde. 80% des Films waren 1993 gedreht worden, die fehlenden Momente erklärte der Regisseur George Sluizer per Voice-over.
James Dean | Giganten
Mit „…denn sie wissen nicht, was sie tun“, „Jenseits von Eden“ und „Giganten“ wurde James Dean mit 24 Jahren zu einem Jugendidol, dessen Karriere durch einen Autounfall im Jahr 1955 ein jähes Ende fand. Die Dreharbeiten zu „Giganten“, wofür James Dean genau wie bei „Jenseits von Eden“ posthum eine Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller erhielt, waren zu diesem Zeitpunkt fast abgeschlossen. Allerdings war ausgerechnet der letzte Monolog von Dean nicht zu gebrauchen, weswegen eigentlich ein Nachdreh hätte stattfinden müssen. Durch den plötzlichen Tod des Darstellers fiel diese Aufgabe allerdings Nick Adams zu.
Philip Seymour Hoffman | Die Tribute von Panem: Mockingjay – Teil 2
Ein gestandener Hollywood-Star war Philip Seymour Hoffman bereits, als er im Alter von nur 46 Jahren 2014 verstarb. Eine Überdosis Drogen verhinderte, dass der Oscar-Preisträger (bester Hauptdarsteller für „Capote“) die Dreharbeiten für den letzten Teil der „Die Tribute von Panem“-Reihe beenden konnte, weswegen man bei dem Finale umplanen musste. Eine mit ihm gedachte Szene wurde letztlich durch Woody Harrelson übernommen, nachdem man sich dagegen entschieden hatte, ein Double und Spezialeffekte einzusetzen.
John Candy | Wagons East!
John Candy dürfte den meisten Zuschauern vermutlich durch seine humoristischen Rollen bekannt sein. So spielte er beispielsweise den Möter Waldi in „Spaceballs“ und hatte außerdem Rollen in Filmen wie „Blues Brothers“ und „Cool Runnings – Dabei sein ist alles“. Im Alter von 43 Jahren erlitt er 1994 während der Dreharbeiten zur Westernparodie „Wagons East!“ einen Herzinfarkt. Candy hatte sich gegen den Rat seiner Ärzte stets geweigert, abzunehmen und war außerdem ein starker Raucher.
Brandon Lee | The Crow – Die Krähe
Genau wie sein Vater Bruce Lee verstarb auch Brandon Lee während der Dreharbeiten zu einem Film. Schuld war ein tragischer Unfall am Set von „The Crow – Die Krähe“, bei dem eine Pistolenkugelattrape den damals gerade einmal 28-Jährigen tödlich verwundete. Mit Doubles und Spezialeffekten wurden der Film letztlich doch fertiggestellt, was auf Wunsch der Familie Lees geschah. „The Crow – Die Krähe“ wurde Brandon Lee und seiner Verlobten Eliza Hutton gewidmet, die eigentlich nach den Dreharbeiten heiraten wollten.
Paul Walker | Fast & Furious 7
Mit der rasanten Auto-Reihe „Fast & Furious“ war Paul Walker in der Rolle des Bryan O’Connor weltberühmt geworden. Umso tragischer traf die Fangemeinde und alle Beteiligten (vor allem Vin Diesel) sein Unfalltod im Jahre 2013. Walker arbeitete damals an „Fast & Furious 7“, der aufgrund des Ablebens des wichtigen Charakters umgeschrieben wurde. Aus dem neuesten Teil wurde ein emotionaler Abschied von Bryan O’Connor, der mit der Hilfe von Pauls Bruder Cody Walker und Spezialeffekten im restlichen Film dargestellt wurde.
Aaliyah | Matrix: Reloaded
In „Romeo Must Die“ und „Die Königin der Verdammten“ sammelte die erfolgreiche R&B-Sängerin Aaliyah erste Erfahrungen im Film-Business und eine größere Produktion sollte kurz danach folgen. In den beiden „Matrix“-Fortsetzungen hatte sie die Rolle der Zee ergattert und für „Matrix: Reloaded“ bereits Szenen aufgenommen, bevor sie 2001 bei einem Flugzeugunglück verstarb. Nachdem man überlegt hatte, die Rolle aus den Filmen zu streichen, wurde letztlich Nona Gaye als Ersatz verpflichtet.
Oliver Reed | Gladiator
In über 100 Projekten hatte Oliver Reed als Schauspieler vor der Kamera gestanden, bevor er in „Gladiator“ seine finale Rolle als Sklavenhändler Proximo wahrnahm. Am 02. Mai 1999 verstarb er während einer Drehpause in Valletta, der Hauptstadt Maltas. Sämtliche Szenen mit Oliver Reed waren zu diesem Zeitpunkt nicht gedreht worden, weswegen man Doubles, Spezialeffekte und Schatten benutzte, um ihm ein würdiges, filmisches Ende zu bereiten.
Vic Morrow | Unheimliche Schattenlichter
Basierend auf der TV-Serie „Twilight Zone“ brachten bekannte Regisseure wie Steven Spielberg und George Miller 1983 den Episoden-Film „Unheimliche Schattenlichter“ (im Original: „Twilight Zone: The Movie“) heraus. Ein Segment filmte dabei John Landis („American Werewolf“) und dieses sollte zu einem der brutalsten und tragischsten der Filmgeschichte werden. Der US-amerikanische Schauspieler Vic Morrow, Vater von Jennifer Jason Leigh, spielte in dem Segment einen Rassisten, der durch die Zeit reist und in unterschiedlichen Epochen selbst zum Opfer von Rassismus wird. Am Ende landet er geläutert im Vietnamkrieg, wo er zwei Kinder (Myca Dinh Le und Renee Shin-Yi Chen) vor einem Hubschrauber des US-Militärs retten sollte. Durch einen Pyroeffekt löste sich allerdings der hintere Rotor des Hubschraubers und das Vehikel geriet außer Kontrolle. Aus über sieben Metern Höhe stürzte es auf Morrow und die beiden Kinderdarsteller, die gerade einmal sieben beziehungsweise sechs Jahre alt waren. Alle drei wurden direkt durch den Aufprall getötet, die sechs Insassen des Helikopters überlebten den Unfall leicht verletzt. Die Verbliebenen klagten im Anschluss und einigten sich außergerichtlich über eine unbekannte Summe. Als Folge des Unfalls wurde die Sicherheit an Filmsets überdacht und die Zahl der Unfälle sank in den folgenden vier Jahren um fast 70 Prozent.