Mit einem neuen Trailer und einer neuen Marketingkampagne will Universal Pictures den knallharten Actionhorrorstreifen „The Hunt“ nun doch noch veröffentlichen: als Satire.
Eigentlich hätte die Produktion von Universal Pictures und Blumhouse Productions hierzulande bereits am 28. November 2019 in die Kinos kommen sollen, in den USA bereits am 27. September 2019. Doch nach den Schießereien in El Paso, Texas, in Dayton, Ohio, und im kalifornischen Gilroy entschloss sich Universal zunächst, die Marketingkampagne auszusetzen. Dann meldete sich auch noch US-Präsident Donald Trump per Twitter zu Wort und verteufelte den ohnehin kontroversen Film der „Purge“-Macher: „Der Film, der bald rauskommt, wurde gemacht, um Chaos zu stiften. Sie kreieren ihre eigene Gewalt und beschuldigen dann andere.“ Daraufhin zogen die Verantwortlichen die Reißleine und strichen den Kinostart ohne Ersatztermin.
In „The Hunt“ wird eine zwölfköpfige Gruppe rund um Crystal (Betty Gilpin) von einer Elite-Oberschicht entführt, um anschließend gejagt und erlegt zu werden. Doch Crystal dreht kurzerhand den Spieß um und macht nun ihrerseits Jagd auf ihre Häscher. Ihr Ziel: die mysteriöse Drahtzieherin (Hillary Swank). Die Prämisse klingt bekannt? Stimmt, denn bereits in „Surviving the Game – Tötet ihn“ und „Harte Ziele“ wurde Jagd auf unschuldige Menschen gemacht – ebenfalls zum Zeitvertreib für zahlungswillige Reiche. Die Idee ist also eigentlich nicht neu.
„Wenn ich geglaubt hätte, dass dieser Film Gewalt heraufbeschwören könnte, hätte ich ihn nicht gemacht“, äußerte sich Regisseur Craig Zobel nach der Streichung gegenüber Variety. „Unser Bestreben war es, uns über beide Seiten lustig zu machen. Wir wollen unterhalten und zusammenbringen, nicht erzürnen und spalten. Das Publikum sollte entscheiden, was es aus dieser Sache mitnimmt. Ich wollte einen amüsanten Actionthriller machen, der sich genau darüber lustig macht: Dass wir uns einbilden, die Meinung eines anderen zu kennen, weil wir glauben, zu wissen, zu welchem ‚Team‘ sie gehören.“
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Die satirische Seite von „The Hunt“ soll hervorgehoben werden
Bei Universal Pictures ist man mittlerweile wohl zu der Überzeugung gelangt, dass man den Film völlig falsch beworben hat und dieser deshalb in die Kritik geraten ist, noch bevor er in den Kinos lief. Tatsächlich war auch der allererste Trailer ziemlich nüchtern aufgemacht, nichts deutete darauf hin, dass sich der Film nicht ganz ernst nehmen soll. Das ist im neuen Trailer mit neuer Marketingkampagne nun anders. Dieser beginnt bereits mit der Ansage: „Der meistdiskutierte Film des Jahres, den noch niemand gesehen hat“. Und der Trailer deutet an, dass nicht alles für bare Münze genommen werden sollte.
Bei einem Screening betonte Drehbuchautor Damon Lindelof gegenüber Collider jedoch, dass diese neue Richtung keineswegs als Kurskorrektur oder als Schadensbegrenzung betrachtet werden soll: „Ich denke, dass das Spielerische, das Absurde und das Übertriebene des Films beim ersten Mal nicht richtig wiedergegeben wurde. Daher ist es wesentlich einfacher, zu verstehen, was geschehen ist aufgrund der Nähe zu den Ereignissen im echten Leben.“
Der neue US-Kinostart für „The Hunt“ ist nun am 13. März 2020, ein deutscher Kinostart steht noch immer aus.
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