The Girlfriend Experience: Chelsea ist ein Luxus-Callgirl in Manhattan, das zweitausend Dollar pro Stunde verdient. Ihre Spezialität: Sie behandelt ihre Kunden nicht als Freier, sondern wie Freunde - sie bietet ihnen eine "Girlfriend Experience". Chelsea fühlt sich finanziell unabhängig von ihrem Freund Chris, dem als Fitnesstrainer nicht gerade großer finanzieller Erfolg vergönnt ist. Doch dann bekommt er ganz andere Sorgen, denn Chelsea...
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Handlung und Hintergrund
Chelsea arbeitet als Luxusprostituierte in New York und bietet erfolgreich einen Service für solvente Herren an, der sich „The Girlfriend Experience“ nennt. Für nicht weniger als 2000 Dollar pro Stunde kann man Chelsea chartern, und die betätigt sich dann nicht nur als Bettgespielin, sondern, wie eine richtige Freundin eben, auch als Gesellschaftsdame und repräsentative Begleitung. Bisher lief alles gut mit Chelsea, dem Job, und ihrem festem Freund. Ein neuer Kunde, der mehr will, als die Karte anbietet, könnte das nun ändern.
Edelhure Chelsea aus Manhattan bietet mehr als nur die schnelle Nummer. Jetzt, im Wahlkampf, hat sie Hochbetrieb. Steven Soderbergh zeigt den Alltag einer Luxusprostituierten und meint den Zustand der Gesellschaft. Sehenswert.
Besetzung und Crew
Regisseur
Steven Soderbergh
Produzent
Mark Cuban,
Gregory Jacobs,
Todd Wagner
Darsteller
Sasha Grey,
Philip Eytan,
Chris Santos,
Timothy J. Cox,
Peter Zizzo,
Jeff Grossman,
Timothy Davis,
Ted Jessup,
Bridget Storm,
David Levien
Drehbuch
Brian Koppelman,
David Levien
Kamera
Steven Soderbergh
Schnitt
Steven Soderbergh
Casting
Carmen Cuba
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Manhattan kurz vor der Finanzkrise, eine Stadt einsamer Menschen, die sich mit Geld Nähe und Bestätigung kaufen. Steven Soderberghs neuer Film hat nichts mit seiner Oceans-Reihe zu tun und reiht sich in seine frühen Werke wie Sex, Lügen und Video ein. Mit ungeschöntem Blick zeigt er die kleinen und größeren Abgründe der menschlichen Seele, ohne dabei in Sentimentalitäten zu verfallen.
Es ist dabei kein Zufall, dass Sasha Grey, hauptberuflich Pornodarstellerin, sie Hauptrolle übernimmt. Nicht, weil sich in dem Film außerordentlich viele Sexszenen oder Nacktauftritte befinden, sondern weil Soderbergh jemanden brauchte, der seine professionelle Einstellung gegenüber Sex und vor allem dem Verkauf eben diesem, mit auf die Leinwand bringt.
Chelsea ist die perfekte Freundin. Sie hinterfragt nichts, mischt sich nicht ein, nimmt ihre Klienten so hin wie sie sind. So sehr sie in ihrem Beruf aber auch brilliert, sie kann ihre Rolle nicht einfach abstreifen. Ihr Umgang mit ihrem Freund Chris unterscheidet sich in keiner Weise von ihrem täglichen Job. Und das ist der Moment, in dem die Maske zu splittert droht.
Kann ein Mensch tatsächlich dieses Theaterspiel zelebrieren, ohne davon Schaden zu nehmen? Soderbergh beantwortet diese Frage nicht. Sein äußerst fragmentarischer Film zeigt nur einen Ausschnitt aus Chelseas Leben und auf eigentümliche Weise ähnelt der Film damit seiner Protagonistin. Auch der Film hinterfragt nichts, rutscht nicht zu nahe, wird nicht ungemütlich oder wirft einen scharfen Blick auf die Geschehnisse.
Dem Zuschauer bleibt es selbst überlassen wie er die Geschichte auf der Leinwand zu deuten hat. Damit ist der Film im Grunde genommen nicht mehr als ein soziales Experiment. Trotz der eindrucksvollen Bilder, die in ihrer Schönheit durch den rauhen Digital Look nichts einbüßen, scheitert der Film an dieser Stelle. Nach anderthalb Stunden hat man einen Einblick in ein fremdes Leben gehabt, das einem trotz aller visuellen Nähe fremd bleibt. Chelsea wie auch der Film sind eine Projektionsfläche, man kann viel hinein deuten, aber man weiß am Ende nicht, ob auch etwas davon haften geblieben ist. Das ist eine interessante Erfahrung, mehr aber auch nicht.
Fazit: Soderberghs neuer Film ist im positivsten Sinne verhalten, doch zu einer wirklich interessanten Begegnung kommt es nicht.