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The Hate U Give: Jugenddrama nach dem gleichnamigen preisgekrönten Roman um eine schwarze Teenagerin, die nicht schweigt, als sie Opfer rassistischer Polizeigewalt wird.

„The Hate U Give“ im Kino

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Handlung und Hintergrund

Die Teenagerin Starr Carter (Amandla Stenberg) pendelt täglich zwischen zwei Welten: Mit ihrer Familie lebt sie in dem armen und von schwarzen Familien geprägten Vorort Garden Heights, gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Sekani (TJ Wright) besucht sie aber eine Privatschule, an der hauptsächlich weiße Schüler sind. Wohl fühlt sich Starr vor allem bei ihrer Familie, dem Vater Maverick (Russell Hornsby), der im Gefängnis saß und befürchtet, seinen Kindern ein schlechtes Vorbild zu sein, und der verständnisvollen Mutter Lisa (Regina Hall).

Das Leben von Starr wird völlig aus der Bahn geworfen, als sie nach einer Party mit ihrem Kindheitsfreund Khalil (Algee Smith) nach Hause fährt. Ein weißer Polizist hält das Auto an. Obwohl Kahlil nichts verbrochen hat, wird er von dem Polizisten wegen einer falschen Bewegung erschossen. In der Öffentlichkeit wird Khalil als Gangster dargestellt, der Polizist könnte mit der Tat davonkommen. Starrs Onkel Carlos (Common), der ebenfalls Polizist ist, bereitet sich auf die Gerichtsverhandlung vor. Nun muss Starr entscheiden, ob sie spricht oder schweigt.

„The Hate U Give“ — Hintergründe

Der Titel „The Hate U Give“ basiert auf einer Textzeile des Rappers Tupac Shakur, die der Autorin Angie Thomas als Inspiration für ihr gleichnamiges, hochgelobtes und mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnetes Jugendbuch diente. Angie Thomas schrieb den Roman, nachdem der 22-Jährige Oscar Grant im Jahr 2009 von Polizisten erschossen wurde, obwohl er wehrlos am Boden lag — einer von vielen Fällen rassistisch motivierter Polizeigewalt gegen Schwarze, die in den letzten Jahren ans Licht gekommen sind.

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Der Fall Oscar Grant hat in den USA eine Reihe von Demonstrationen und Protesten ausgelöst. Für Angie Thomas war es der Weckruf, das Thema mit einer eigenen Geschichte zu verarbeiten. Für die Verfilmung mit Amandla Stenberg („The Darkest Minds - Die Überlebenden“), Oscarpreisträger Common („Hunter Killer“) und Russell Hornsby („Fences“) sowie Regina Hall („Girls Trip“) in den Hauptrollen konnte der Regisseur George Tillman, Jr. („Barbershop: The Next Cut“) gewonnen werden, der den Stoff als kraftvolles Coming-of-Age-Drama mit klarer politischer Agenda inszeniert.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • George Tillman Jr.
Produzent
  • Timothy Bourne,
  • Isaac Klausner,
  • Angie Thomas,
  • Marty Bowen,
  • Wyck Godfrey,
  • Robert Teitel
Darsteller
  • Amandla Stenberg,
  • Regina Hall,
  • Russell Hornsby,
  • Anthony Mackie,
  • Issa Rae,
  • Common,
  • Algee Smith,
  • Sabrina Carpenter,
  • K.J. Apa,
  • K.J. Apa,
  • Dominique Fishback,
  • Lamar Johnson
Drehbuch
  • Audrey Wells
Musik
  • Dustin O'Halloran
Kamera
  • Mihai Malaimare Jr.
Schnitt
  • Alex Blatt,
  • Craig Hayes
Casting
  • Yesi Ramirez,
  • Tara Feldstein,
  • Chase Paris
Buchvorlage
  • Angie Thomas

Kritikerrezensionen

    1. Spannender und mitreißender Film über ein junges afro-amerikanisches Mädchen, das sich in der Welt der Weißen akklimatisiert hat - bis sie mitansehen muss, wie ihr bester Freund von einem Polizisten auf offener Straße erschossen wird.

      Starr war 9, als ihr Vater ihr das erste Mal erklärte, wie sie sich bei einer Polizeikontrolle zu verhalten habe. Als Afro-Amerikanerin sei sie per se eine „Bedrohung“ für die Weißen - und je unauffälliger sie sich benehme, desto besser. Für Starr wird dieses Verhalten zum Lebensmuster. Weil sie auf eine Privatschule geht, versucht sie ihre Herkunft aus dem von Bandenkriminalität beherrschten Vorort so gut es geht zu leugnen. Doch als ihr bester Freund in ihrem Beisein von einem Polizisten bei einer Fahrzeugkontrolle erschossen wird, bricht für Starr ihre Welt zusammen. Denn der Tod des jungen Mannes, der unschuldig sterben musste, führt zu Ausschreitungen der schwarzen Bevölkerung. Als einzige Zeugin des Vorfalls muss sich Starr entscheiden. Will sie schweigen, um ihre Zukunft nicht zu gefährden? Oder will sie ihre Stimme gegen die Ungerechtigkeit erheben, die ihren Freund das Leben kostete? THE HATE U GIVE von George Tillman Jr. basiert auf dem gleichnamigen New-York-Times-Bestseller von Angie Thomas und fesselt den Zuschauer von Anfang an. Das Grundthema ist Rassismus - doch der Film beschreibt, auch durch seine ruhige unaufgeregte Erzählhaltung und seine einfühlsame Figurenbeschreibung, mehr als nur die hochaktuelle gesellschaftliche Problematik. Durch das titelgebende Leitmotiv „Thug Life“ des Rappers Tupac Shakur („The Hate U Give Little Infants F….. Everybody“) zeigt der Film all die Auswirkungen von Rassismus, und das anhand der Generation, die darunter leidet und es weiterträgt: Kinder und Jugendliche. Gerade für diese Zielgruppe ist die 16-jährige Starr eine hervorragende Identifikationsfigur. Amandla Stenberg spielt sie als offenen Menschen mit reinem Herzen. Eine junge Frau, die ihre Familie liebt und fast daran zerbricht, immer zwischen Schwarz und Weiß wandeln zu müssen. Auch die anderen Figuren sind hervorragend gezeichnet und gespielt. Ob Starrs Eltern, die für ihre Kinder alles opfern, ihre Freunde in der High-School, die trotz aller politisch korrekten Äußerungen ihre Vorurteile nicht verhehlen können oder Starrs Onkel, der als nicht-weißer Polizist genau wie Starr verschiedene Standpunkte miteinander in Einklang bringen muss. Dem Film gelingt es, in solchen Figuren eine große Ambivalenz zu zeigen, ohne aber eine Seite zu verurteilen und zu plakativ zu werden. Die dynamische Kamera ist immer nah bei Starr, gerade bei den Demonstrationsszenen wirken die Bilder fast schon dokumentarisch real. Die Trennung der Welten wird durch die Farb- und Lichtsetzung deutlich, die Starrs Viertel oft in dunkle und warme Töne tunkt und die Welt der Weißen als kalt und hell verdeutlicht. Am Ende des Films steht die Gefahr der Eskalation, die von einer Chance auf Versöhnung gebannt wird. Eine hoffnungsvolle Botschaft, die über den Film hinaus wirken kann.

      Jurybegründung:

      Spätestens seit der BlackLifesMatter-Bewegung sind rassistisch motivierte Polizeigewalt in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit geraten - und das längst nicht nur in den USA, sondern auch in Europa. Die afroamerikanische Autorin Angie Thomas hat die Ereignisse, von denen man immer wieder in den Nachrichten hört oder liest, in ihrem Young-Adult-Debütroman „The Hate U Give“ thematisiert und damit nicht nur in den USA eine breite Diskussion angeregt. Ddas Buch entwickelte sich dort quasi über Nacht zu einem Bestseller, von dem innerhalb eines einzigen Monats mehr als 100.000 Exemplare verkauft wurden, insgesamt war das Buch 50 Wochen in der Bestsellerliste der New York Times.

      George Tilmann Jr. hat aus der schon sehr gelungenen Vorlage einen emotional aufwühlenden und überaus bewegenden Film geformt, der trotz einer gewissen Länge und Epik durchgängig packt und überzeugt und der seinen schwierigen Themenkomplex aus Polizeigewalt, Alltagsrassismus und Chancenungleichheit auf vielfältige und ausdifferenzierte Weise zu vermitteln weiß und dabei Gewalt und deren Motivation auf beiden Seiten zeigt.

      Getragen wird das Drama von einem exzellenten Cast, bei dem neben der Darstellerin der Hauptperson Starr nahezu jedes Mitglied überzeugen kann. Unterstützt werden diese herausragenden darstellerischen Qualitäten von einer exzellenten Kameraarbeit, die von dokumentarisch bis episch zahlreiche Facetten beherrscht und dem Film so eine große formale wie emotionale Varianz verleiht.

      Das tiefgründige Drehbuch verleiht jeder der zahlreichen Figuren Tiefe und Brüche und macht so deren Erleben und Handeln schlüssig und nachvollziehbar. In diesem Film ist kaum jemand wirklich böse oder nur gut, sondern zeichnet sich vielmehr durch ein vielschichtiges Innenleben aus, das den Personen eine große Glaubwürdigkeit und Authentizität verleiht.

      Dass Angie Thomas und mit ihr der Film nicht einen der großen und bekannten Fälle von Polizeigewalt als Vorbild wählte, sondern einen vermeintlich weniger spektakulären, erweist sich bei näherer Betrachtung in vielerlei Hinsicht als Glücksfall und macht diesen Film zu einem echten Erlebnis, das auf bewegende Weise Einblicke in den US-amerikanischen Alltagsrassismus ermöglicht.

      FBW-Jugend-Filmjury:

      (www.jugend-filmjury.com)

      Die 16-jährige Starr führt ein Doppelleben. An der Williamson High-School spielt sie ein unauffälliges und freundliches Mädchen, damit niemand merkt, dass sie eigentlich in einem Ghetto wohnt, welches von einem Drogenkartell regiert wird. In ihrem Stadtviertel muss sie hingegen ihre starken und selbstbewussten Charakterzüge zeigen, um nicht unterzugehen. Durch den Tod eines engen Freundes, der von einem weißen Polizisten verursacht wurde, ändert sich ihr Leben schlagartig. Starr realisiert den Rassismus noch stärker und angespornt durch die Ungerechtigkeit, gerät ihre Nachbarschaft in Aufruhr und demonstriert, anfangs noch friedlich, gegen rassistische Polizeigewalt. Starr steckt in einem schwierigen Zwiespalt, ob sie dem Hass mit Gewalt oder Worten entgegentreten soll. Rassismus - eine Problematik, die traurigerweise in vielen Regionen den Alltag bestimmt. Diese hat der Film, THE HATE U GIVE, durch eine realistische Darstellung beider Seiten mitreißend und authentisch vermittelt. Außerdem überzeugt er mit sehr guter Synchronisation und ausgezeichneten Schauspielern, welche ihre Figuren wirklichkeitsnah gespielt haben. Farblich hat sich der Film, im Einklang mit der Musik an jede der vielen extremen Gefühlssituationen, angepasst. Doch der Film handelt nicht nur von Rassismus und Gewalt, sondern zeigt auch, wie wichtig Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt im Leben sind. Ein Film, für den man sich Zeit nehmen muss, den man nicht einfach anschauen und vergessen kann. Wir empfehlen dieses beeindruckende Drama ab 14 Jahren.

      mitreißend: 4,5 Sterne
      realistisch: 5 Sterne
      dramatisch: 4,5 Sterne
      unvorhersehbar: 4 Sterne
      berührend: 4,5 Sterne

      Gesamtbewertung: 5 Sterne.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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