1977 entfesselte Wes Craven mit seinem Horrorfilm „Hügel der blutigen Augen“ erstmals die atomverseuchte Mutantenfamilie. Diese wurde 2006 noch einmal für ein Remake aufgefrischt und mittlerweile dürfte jeder etwas mit dem Titel „The Hills Have Eyes“ anfangen können. Doch sicherlich kennen die wenigsten die Geschichte, auf der dieser Horror basiert.
Angeblich mehr als reine Fiktion
Im Zentrum von „The Hills Have Eyes“ steht eine Sippe von Kannibalen-Mutanten, die in den USA in Höhlen eines verseuchten Atomversuchsgeländes hausen und von dort aus Jagd auf ihre nichtsahnenden Opfer machen. Dieser Horrorfilm mag durchaus fantastisch anmuten, doch soll sie tatsächlich eine reale Grundlage haben, wenn auch ohne Mutationen.
Die Legende von Alexander Bean
Die Basis für „The Hills Have Eyes“ ist die Legende von Alexander Bean, der im frühen 15. Jahrhundert in Schottland lebte. Bei ihm soll es sich um den Sohn eines Landarbeiters gehandelt haben, der jedoch früh merkte, dass ihm ehrliche Arbeit nicht lag. Zusammen mit seiner Frau zog er sich deswegen aus der Zivilisation zurück und lebte fortan in einer Höhle.
Von einer Großfamilie zu kannibalistischen Monstern
Dort zeugte er mit seiner Frau acht Söhne, sechs Töchter und 32 Enkel, die alle durch inzestuöse Beziehungen entstanden. Um sich zu ernähren, überfielen sie ahnungslose Wanderer aus dem Hinterhalt und ermordeten sie. Anfangs reichte ihnen der Proviant ihrer Opfer noch aus, als ihre Sippe größer wurde, gingen sie jedoch dazu über, die Ermordeten in ihre Höhle zu bringen und zu verspeisen oder für schlechte Zeiten zu räuchern und in Essig und Salz einzulegen.
Weit über 1.000 Opfer
Insgesamt sollen über 1.000 Wanderer, Reisende und Dorfbewohner von der Kannibalenfamilie getötet und teilweise verspeist worden sein. Natürlich blieben die vielen verschwundenen Menschen nicht unbemerkt, doch die Dorfbewohner der Region glaubten eher an mythische Ursachen wie Werwölfe. Entdeckt wurden die Gräueltaten erst rund 25 Jahre später.
Brutaler Überfall
Eines Abends soll ein junges Paar vom Jahrmarkt nach Hause geritten und dabei von mehreren völlig verwahrlosten Gestalten überrascht worden sein. Diese sollen versucht haben, die beiden vom Pferd zu zerren. Die Frau konnte sich gegen die Angreifer nicht wehren, stürzte vom Pferd und wurde von ihnen sofort getötet und anschließend ausgeweidet. Ihr Mann, der alles mit ansehen musste, schaffte es in letzter Sekunde, zu fliehen und Hilfe zu holen.
Auf den Spuren der Angreifer
Er floh, schlug sich bis zu den örtlichen Behörden durch und berichtete dort von dem furchtbaren Überfall. Die Geschichte sorgte schon bald für großes Aufsehen, so dass über 400 Männer des damaligen Königs Jakob I. anschließend mit Bluthunden die Jagd auf die Familie eröffneten.
Grausamer Anblick
Als die Männer endlich die Höhle fanden, bot sich ihnen beim Betreten ein grausamer Anblick. Überall lagen Leichenteile und ausgeweidete Organe herum, tote Körper hingen zum Räuchern von der Decke. Inmitten des Horrors fanden sie außerdem die verdreckten, in Kleidungsfetzen gehüllten Höhlenbewohner.
Zum Tode verurteilt
Die aus mittlerweile 47 Menschen bestehende Kannibalen-Familie wurde daraufhin ohne Prozess zum Tode verurteilt; den Männern hackte man Hände und Füße ab, wodurch sie ausbluteten, während die Frauen auf Scheiterhaufen verbrannt wurden.
Wahrheit oder Fiktion?
Am Ende sollen unzählige Menschen dem Bean-Clan zum Opfer gefallen sein, allerdings bleibt ungeklärt, was an der Legende tatsächlich Wahrheit und was Fiktion ist. Viele glauben immer noch, dass die Geschichte eine Erfindung der englischen Klatschpresse ist. Immerhin bescherte sie dem Horror-Publikum mit „Hügel der blutigen Augen“ einen Klassiker des Genres.
„The Hills Have Eyes“ (2016) Trailer
Am 23. März 2006 startete „The Hills Have Eyes“ in den deutschen Kinos. Das Remake spülte weltweit über 69 Millionen US-Dollar in die Kinokassen. Rund ein Jahr später kam die Fortsetzung „The Hills Have Eyes 2“ in die Kinos und spielte immerhin noch über 37 Millionen US-Dollar ein.