The House that Jack Built: Im Skandalfilm von Lars von Trier schlüpft Matt Dillon in die Rolle des Serienmörders Jack, der seine grausamen Frauenmorde zunehmend als Kunstwerke betrachtet.
Handlung und Hintergrund
Über einen Zeitraum von 12 Jahren hat der hochintelligente Psychopath Jack (Matt Dillon) mehr als 60 Morde verübt. Nun soll er, der sich selbst den Künstlernamen Mr. Sophisticated gegeben hat, dem mysteriösen Verge (Bruno Ganz) in fünf Episoden seine Geschichte vom Abstieg in den kompletten Wahnsinn erzählen. Eigentlich hatte Jack Architekt werden wollen. Doch seit dem ersten, eher zufälligen Mord an einer Mitfahrerin (Uma Thurman) steigert sich Jack in einen beispiellosen Tötungsrausch.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Goethe und Hitler? Zwischen barocken Kathedralen und Konzentrationslagern, zwischen Nazi-Aufmärschen in Nürnberg und den Filmen von Lars von Trier selbst? Jack, der das Morden zunehmend als einen Akt der Kunst versteht, macht sich daran, sein bisher größtes Werk zu schaffen — ein Haus, das er geschaffen hat. Doch auch die Polizei ist inzwischen auf den wahnsinnigen Serienmörder aufmerksam geworden.
„The House that Jack Built“ — Hintergründe
Lars von Trier („Nymphomaniac“, „Melancholia“) hat es wieder geschafft — nachdem der Skandalregisseur sieben Jahre lang von seinem Haus-und-Hof-Festival, den Filmfestspielen von Cannes, wegen einer Nazi-Aussage gesperrt war, ist er im Jahr 2018 mit dem Serienmörder-Thriller „The House that Jack Built“ an die Côte d’Azur zurückgekehrt. Sein Einstand sorgte für die zu erwartenden Reaktionen. Während Teile des Festival-Publikums den Film vor Ekel verließen, wurde die Weltpremiere zum Schluss mit stehenden Ovationen geehrt. Für Zartbesaitete ist „The House that Jack Built“ aufgrund seiner detaillierten Gewaltdarstellung sicherlich nichts.
Trotzdem wäre es falsch, den Film rundheraus als plumpes Gewaltspektakel abzutun. Wieder einmal nutzt Lars von Trier die Technik der Collage, um einen breiten Diskursraum zu eröffnen, der sich um die Frage der Perfektion und Wirkung einer Inszenierung dreht. Dazu gehören nicht nur seine eigenen Filme, die in „The House that Jack Built“ zitiert werden, sondern auch die Inszenierungen und Massenaufmärsche des Dritten Reichs. Im Kern verhandelt die Serienmördergeschichte weniger das grausame Schlachten eines Psychopathen, als das Entstehen von Kunst selbst.
Für seine skandalträchtige Inszenierung konnte Lars von Trier eine illustre Schauspielerriege gewinnen. Matt Dillon („Abgang mit Stil“) spielt den Serienmörder Jack, der sich in ständigem Zwiegespräch mit Bruno Ganz („Der Trafikant“) als Verge befindet — ein Führer in die Unterwelt wie Dantes Vergil? Einen Hauch Hollywood-Flair verströmen außerdem Uma Thurman („Nymphomaniac“) und Riley Keough („Under the Silver Lake“).
Besetzung und Crew
Regisseur
- Lars von Trier
Produzent
- Piv Bernth,
- Tomas Eskilsson,
- Thomas Gammeltoft,
- Peter Aalbæk Jensen,
- Leonid Ogarev,
- Louise Vesth
Darsteller
- Matt Dillon,
- Bruno Ganz,
- Riley Keough,
- Sofie Gråbøl,
- Uma Thurman,
- Siobhan Fallon Hogan,
- Jeremy Davies,
- Jack McKenzie,
- Ed Speleers,
- David Bailie,
- Mathias Hjelm
Drehbuch
- Lars von Trier,
- Jenle Hallund
Kamera
- Manuel Alberto Claro
Schnitt
- Jacob Secher Schulsinger,
- Molly Stensgård
Casting
- Des Hamilton,
- Avy Kaufman,
- Lara Manwaring