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The Human Scale: Ungefähr die Hälfte der Menschheit lebt in urbanen Gebieten, ein Wert, der sich bis 2050 noch auf 80% erhöhen wird. Diese Dokumentation geht den damit einhergehenden Problemen wie Klimawandel, Vereinsamung und schlechter Gesundheitsversorgung auf den Grund.

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Handlung und Hintergrund

Bereits die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten oder deren Einzugsgebieten. Bis 2050 werden es sogar 80 Prozent sein. Viele Megacities bringen jedoch auch Probleme mit sich, sowohl für die Umwelt, als auch für den Menschen selbst, dem der städtische Lebensstil nicht nur körperlich zusetzt. Der dänische Architekt Jan Gehl hat das menschliche Verhalten in den Städten rund 40 Jahre lang erforscht und zeigt nun in diesem Dokumentarfilm, was das Phänomen Großstadt für den Menschen, seine Beziehungen und sein Leben bedeutet.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Andreas Dalsgaard
Produzent
  • Signe Byrge Sørensen
Darsteller
  • Jan Gehl,
  • Jiangyan Wang,
  • Janet Sadik-Khan,
  • Helle Søholt,
  • Rob Adams,
  • David Sim
Drehbuch
  • Andreas Dalsgaard
Musik
  • Kristian Eidnes Andersen
Kamera
  • René Strandbygard,
  • Heikki Färm,
  • Adam Philp,
  • Manuel Alberto Claro,
  • Casper Høyberg
Schnitt
  • Søren B. Ebb,
  • Nicolas Servide Staffolani

Kritikerrezensionen

    1. Wie sieht sie aus, die Zukunft der Megacitys, wenn die Weltbevölkerung weiterhin so rasant ansteigt? Und welche Rolle spielt der Mensch in dieser Entwicklung? Sieben internationale Großstädte werden anhand einer vom dänischen Architekten Jan Gehls entwickelten Methode auf Entwicklungen und Lösungsansätzen hin untersucht. Im Mittelpunkt stehen dabei auf der einen Seite die Bewohner dieser Städte und ihre Bedürfnisse, um sich im Großstadtdschungel behaupten zu können. Auf der anderen Seite und häufig im Gegensatz dazu werden die wirtschaftlichen Interessen der Städte thematisiert. Der Film des dänischen Dokumentarfilmers Andreas Dalsgaard setzt sich sehr konzentriert mit den Möglichkeiten und aktuellen Tendenzen der Städteplanung auseinander. Die anhand einzelner Beispiele aufgezeigten positiven als auch negativen Entwicklungen und Entwürfe werden behutsam und keinesfalls dogmatisch diskutiert. So zeigt der Film Wege auf, ohne eine einseitige und direkte Lösung vorzuschreiben. Eine spannende Dokumentation, die den Stand der Dinge gekonnt einfängt und über ein Thema berichtet, das mit jedem Mensch mehr in jeder Großstadt an Brisanz gewinnt.

      Jurybegründung:

      In der Architektur muss wieder der Mensch zu seinem Recht kommen und an erster Stelle stehen. Jenes Credo verschreiben der dänische Stararchitekt Jan Gehl und seine Anhänger den Mega-Cities dieser Erde. Diese wachsen ständig und leiden unter dem überbordenden Autoverkehr mit ihren gewaltigen, alles durchdringenden Verkehrsadern. Für Menschen hat das eine zerstörende Wirkung.
      Dies ist der Grundansatz des Dokumentarfilms THE HUMAN SCALE von Andreas M. Dalsgaard) über den Infarkt der Städte durch Autos, demonstriert an sieben internationalen Riesenstädten der Welt. Statt gigantische Hochhäuser zu entwickeln, plädieren Jan Gehl und die zu seinem Team gehörigen Architekten die Vision von offenen lebendigen Fußgängerzonen und Gleichberechtigung für alle Verkehrsteilnehmer durch Shared Spaces. Der Mensch als Maßstab.
      Gewaltige Aufsehen erregende Bilder von Skylines und Aufsichten auf riesige Autoströme und wimmelnde Menschenmassen. Es zeigt sich deutlich: Städteplanung heute tötet menschliche Interessen ab. Soziale Kälte durch Vereinsamung entsteht. Die Methode der intensiven Beobachtung des konkreten Verhaltens der Menschen mit ihren Bedürfnissen stellt der Film einander entgegen und sammelt Beweise und Beispiele der Rückeroberung des Raums für Begegnungen und Ruhepunkte in diesen bisher unwirtlichen Megastädten. Interviews und Statements von Planern im Sinne von Jan Gehl mit vielen überzeugenden Beispielen gelingender Rückeroberung von Plätzen der Ruhe mit Cafés und Parks bezeugen, dass es möglich ist, den Interessen von Kapital nach Gewinnmaximierung durch Verdichtung und Beschleunigung Paroli zu bieten und dass Stadtentwicklung nicht nur aus Gebäuden und Straßen bestehen darf.

      Wir erfahren etwas übewr städtebauliche Gegensätze von New York und dem Wasser durchflutendem Dhaka mit ungeheurer Armut, den Wiederaufbau nach einem verheerenden Erdbeben von Christchurch, Neuseeland, mit Beispiel gebender Beteiligung von Bewohnern bei der Neugestaltung durch Unterstützung der Städteplaner. Modellhaft werden kleine überschaubare Einkaufszonen und Begegnungsstätten skizziert, die Bauhöhen sollen dabei eingeschränkt werden. Und wir erfahren auch etwas darüber, wie schwierig es ist, menschenfreundliche Stadtplanung gegen Kapitalinteressen durchzusetzen.

      Bei allem erzeugten Wohlwollen gegenüber der Aufzählung der Probleme und den dagegen gesetzten überzeugenden positiven Beispielen ist dem Film anzumerken, dass die Architekten zwar fordern, die Menschen sprechen zu lassen, aber diese kommen eher nur als Belegfolie vor. Es sprechen nur Architekten, Planer und Kommentar. Die Einseitigkeit in der Fixierung auf ein Planungsmodell als Lösungsmöglichkeit von Problemen der städtebaulichen Entwicklung in Mega-Cities erzeugt Langatmigkeit. Auch durch den konventionellen Aufbau der filmischen Struktur. Trotz dieser Mängel ist es ein wichtiger Film mit hoher Überzeugungskraft und ein Plädoyer für eine menschenwürdigere Stadtgestaltung überall.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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