In einem Interview kann es Liam Neeson selbst kaum glauben, dass er noch immer Actionfilme dreht. Und das mit bald 70 Jahren!
Immer wieder hat er in den vergangenen Jahren seinen Rückzug aus dem Actiongenre angekündigt. Und immer wieder hat er daraufhin doch noch weitere Actionfilme und Thriller gedreht. Der Adrenalinschub beim Dreh dieser temporeichen Werke ist wohl auch für einen Liam Neeson unwiderstehlich. Kein Wunder also, dass von seinen nächsten fünf Filmen ganze vier entweder Actionfilme oder Thriller sind.
Am 26. August 2021 startet hierzulande sein nächster Actionfilm in Form von „The Ice Road“, der thematisch an den französischen Klassiker „Lohn der Angst“ von 1953 erinnert. International wird der Film von Regisseur Jonathan Hensleigh bereits am 25. Juni 2021 über Netflix bereitgestellt. Und dazu gibt es einen frischen Trailer zu bestaunen:
Dass er noch immer solche Filme wie „The Ice Road“ und „The Marksman – Der Scharfschütze“ angeboten bekommt, sei selbst ihm unerklärlich, wie er im Interview mit Entertainment Weekly wissen lässt:
„Ich bin 69! Ich bin gerade 69 Jahre alt geworden und die Gespräche, die ich mit meinem Agenten führe, gehen nun so: ‚Liam, hast du dieses Drehbuch gelesen? Es ist ein Action-Drehbuch.‘ Und ich sage, ‚Chris, lass mich dir diese Frage stellen: Sie wissen, in welchem Alter ich bin, oder?‘ – ‚Ja, wissen sie.‘ – ‚Okay, das ist alles, was ich wissen wollte, danke.‘ Abgesehen davon, halte ich mich aber relativ fit. Das muss man bei einigen dieser Filme auch. Egal in welchem Film man die Hauptrolle spielt, man hat die Verantwortung. Man ist ja de facto in jeder Szene, es obliegt einem selbst, sich fit zu halten. Man muss nicht wie Arnold Schwarzenegger mit 35 Jahren aussehen, aber man braucht Ausdauer. Also betreibe ich jeden Tag meine kleineren Workouts, um fit zu bleiben.“
Die 8 Action-Charaktere in diesem Video sind definitiv die tödlichsten in der Geschichte des Films:
Liam Neesons Erfolg in einem aussterbenden Genre
Seit seinem überraschenden Erfolg mit „96 Hours – Taken“ von 2008 hat Neeson mit weiteren Actionthrillern seinen Ruf als Leinwandheld untermauert. Mehr noch: Neeson sorgte für eine kleine Renaissance des Geriaction, also Filme, in denen alternde Stars die Hauptrollen innehaben. Er dreht so viele hintereinander ab, dass er schon Probleme hat, sich alle Titel zu merken. Demnächst erscheinen etwa noch „Blacklight“, „Retribution“ und „Memory“.
Noch erstaunlicher ist Neesons Erfolg, wenn man bedenkt, dass die einst erfolgreichen Actionfilme und Thriller längst nicht mehr die Publikumsmagneten sind, die sie einst mal waren. Und hier geht es nicht um übertriebene Action à la „John Wick“ oder „Fast & Furious“, sondern um die realistisch angehauchten Werke mit zumeist düsterer Handlung und Erwachsenenthematik. Dessen ist sich auch Neeson bewusst:
„Ich weiß nur, dass es schwieriger ist, sie finanziert zu bekommen. Ich bin kein Fan von großen Marvel-Filmen mit fliegenden Kerlen mit Umhängen, diesem Genre. Ich bewundere die Art, wie sie gemacht sind, ich bin nur kein Fan. Es dreht sich scheinbar nur noch um diese und um Streamingdienste, inklusive Netflix ganz oben an der Spitze. Aber Filme wie dieser hier, ich kenne unser Budget nicht, sind immer schwieriger zu finanzieren. Dabei ist es egal, wer man ist, Brad Pitt, George Clooney, wer auch immer: Man bekommt sie kaum gedreht.“
Bruce Willis, Mel Gibson, Kurt Russell, Nicolas Cage und Co. drehen schon lange keine Actionperlen mehr, die Fans so geliebt haben. Doch solange Neeson noch im Saft steht, wird er auch weiterhin für Nachschub sorgen.
Wenn wir schon dabei sind, könnt ihr euer Wissen in Sachen Actionklassiker unter Beweis stellen:
