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The Imitation Game: England, zu Beginn des Zweiten Weltkriegs: Der geniale Mathematiker Alan Turing wird vom britischen Geheimdienst engagiert, um - gemeinsam mit einer Gruppe von Code-Spezialisten - den als unentschlüsselbar geltenden Enigma-Code der deutschen Wehrmacht zu knacken. Mit unkonventionellen Methoden und seiner arrogant wirkenden Art macht sich Turing jedoch keine Freunde unter seinen Kollegen und bringt zusätzlich seine Vorgesetzten...

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Handlung und Hintergrund

Großbritannien, Anfang der 1940er Jahre: Die britische Bevölkerung lebt in Angst und Schrecken. Fast in jeder Nacht fliegen die Deutschen Bombenangriffe auf London und andere britische Städte. Der Zweite Weltkrieg tobt. Die Angriffe werden mithilfe des Enigma-Codes verschlüsselt, sodass die Briten nie wissen, wann und wo es zu einem neuen Angriff kommt. So verpflichtet die britische Regierung einige der besten Mathematiker des Landes, um jenen Code zu knacken und das Schema zu erkennen. Unter ihnen befindet sich der junge Alan Turing (Benedict Cumberbatch), der hochintelligent ist, aber so seine Eigenheiten im Umgang mit anderen Menschen aufweist. Doch Alan Turing besitzt auch ein Geheimnis, welches auf keinen Fall an die Öffentlichkeit darf: Er ist schwul und Homosexualität wird zur damaligen Zeit nicht geduldet. Zum Schein verlobt er sich mit der jungen Wissenschaftlerin Joan Clarke (Keira Knightley). Als er der Lösung des Codes näher kommt, beginnt seine Fassade aber zu bröckeln…

Alan Turing galt nicht nur als einer der wichtigsten Mathematiker des Landes, sondern auch als Wegbereiter der Computertechnologie, die uns heute unsere Arbeit ermöglicht. Für „The Imitation Game“ konnte der britische Schauspieler Benedict Cumberbatch gewonnen werden, der Turing mit seinen Eigenheiten darstellte. Doch auch die Nebenrollen wurden prominent besetzt: So ist „Stoker“-Darsteller Matthew Goode als Kollege von Turing zu sehen, Mark Strong mimt den Vorsitzenden des britischen Geheimdienstes und „Game of Thrones“-Star Charles Dance gibt den militärischen Anführer. Benedict Cumberbatch wurde 2015 für seine Rolle in „The Imitation Game“ für den Oscar nominiert, musste sich aber seinem Landsmann Eddie Redmayne für „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ geschlagen geben.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Morten Tyldum
Produzent
  • Graham Moore,
  • Nora Grossman,
  • Ido Ostrowsky,
  • Teddy Schwarzman
Darsteller
  • Benedict Cumberbatch,
  • Keira Knightley,
  • Matthew Goode,
  • Mark Strong,
  • Charles Dance,
  • Rory Kinnear,
  • Allen Leech,
  • Tuppence Middleton,
  • Matthew Beard,
  • Alex Lawther
Drehbuch
  • Graham Moore
Musik
  • Alexandre Desplat
Kamera
  • Oscar Faura
Schnitt
  • William C. Goldenberg
Casting
  • Nina Gold

Kritikerrezensionen

    1. Das Schicksal von Mathematikgenie Alan Turing blieb jahrzehntelang unter Verschluss. Mit dem für Biopic „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“ erhoffen sich sowohl Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch („Sherlock“) , als auch Regisseur Morten Tyldum („Headhunters“) endlich die Aufmerksamkeit, die der herausragende Wissenschaftler mit seiner maßgeblichen Beteiligung am Kriegsende Mitte der Vierzigerjahre verdient gehabt hätte. Doch das Schicksal des Mannes gehört nicht zu den Vorzeigeereignissen der britischen Geschichte: Trotz seiner Mitarbeit an der Dechiffrierung des Enigma-Codes wurde Turing 1952 wegen Homosexualität zu einer chemischen Kastration verurteilt, woraufhin er sich das Leben nahm. Erst 2013 wurde er von der Queen posthum begnadigt. Somit bietet der „The Imitation Game“ zugrunde liegende Stoff die idealen Voraussetzungen für ein geschichtsträchtiges Oscar-Drama und genau das ist allen Beteiligten auch gelungen. „Ein streng geheimes Leben“ gehört mit insgesamt acht Oscar-Nominierungen zu den heißesten Anwärtern auf den begehrten Goldjungen.

      Doch im Gegensatz zu der teils berauschenden, teils besonderen und zum Großteil einfach nur andersartigen Konkurrenz wie „Foxcatcher“, „Boyhood“ oder „Grand Budapest Hotel“ verlässt sich "The Imitation Game“ ein bisschen zu sehr auf die gängigen Erfolgsmechanismen eines typischen Award-Films. Auch eine noch so herausragende Besetzung, die von einem bis zur Selbstaufgabe agierenden Benedict Cumberbatch angeführt wird, kann nicht darüber hinweg täuschen, dass sich alle Beteiligte in ihrer Inszenierung ein wenig zu sicher sind.

      Das Drehbuch ähnelt in Form und Aufbau den üblichen, auf ihre Tragik bauenden Biopics und handelt die einzelnen Stationen im Leben von Alan Turing ganz routiniert ab. Aus dem Außenseiter wird der gefeierte Held, mit allen Höhenflügen und Tiefschlägen, die eine solche „Karriere“ eben bieten kann. Dass ausgerechnet Turings Schicksal kein Happy-End-konformes Finale aufweisen kann, ist „The Imitation Game“ lediglich eine Texteinblendung wert – und gerade das beraubt dem Film viel des aufgebauten Potenzials.

      Ebenjenes verlischt schließlich auch im Anbetracht der Tatsache, dass Regisseur Tyldum offenkundig zu viel auf einmal will. Das Skript erzählt von Turings Kindheit, der Arbeit an Enigma, gibt kurze Einblicke in das Leben eines potenziell Verfolgten und umspannt diesen Wust an Themen mithilfe einer polizeilichen Vernehmung, die schon ziemlich früh andeutet, wie die Story wohl ausgehen wird. Mit seinen ineinander verflochtenen Handlungssträngen fischt Tyldums Drama in zu vielen, verschiedenen Gewässern. So fehlt es „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“ an ebenjener Tiefe, die es bräuchte, um ehrliches Interesse am Schicksal der so interessanten, da ambivalenten Figur aufzubauen. Immerhin: An der unüblichen Leichtigkeit in der Inszenierung (Tyldum setzt mehrmals bewusst auf die Szenerie auflockernden Humor) könnte sich so manch ein Oscar-Anwärter ein Beispiel nehmen.

      Fazit: Benedict Cumberbatch spielt sich als Codeknacker und tragischer Held Alan Turing in die erste Garde Hollywoods Charakterdarsteller. Da verzeiht man doch gerne, dass das Biopic dem eigenen Anspruch nicht ganz hinterherkommt. Ein großer Film mit kleinen dramaturgischen Schwächen.
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      1. Formal konventionelles Biopic, das jedoch die spannende Rätselhaftigkeit von Alan Turing bewahrt – und ihm damit ein längst überfälliges filmisches Denkmal setzt.
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