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Dwae-ji-ui wang: Südkoreanisches Animationsdrama über zwei Männer, die traumatisiert sind von ihrer Jugend, in der eine gnadenlose Hackordnung ihr Leben bestimmt hat.

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Handlung und Hintergrund

„Schweine gegen Hunde“ hieß es zu Schulzeiten bei den beiden traumatisierten Protagonisten Jong-suk und Kyung-min: Sie führen heute ein zerrüttetes Leben, das auf die gnadenlose alltägliche Grausamkeit der Mitschüler zu Schulzeiten zurückzuführen ist. Damals musste man sich behaupten, um nicht zum Schwein zu werden. Denn das bedeutete, dass man ein Schwächling war, der sich nicht durchsetzen kann. Doch Jong-suk und Kyung-min konnten sich gut hinter dem Klassen-Neuling Chul verstecken, der zum „König der Schweine“ gekürt wurde und seine Menschlichkeit beim Kampf um ein höheres Ansehen zu verlieren drohte.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Yeon Sang-ho
Produzent
  • Park Jeong-hwan,
  • Lee Eung-chul,
  • Cho Young-kag
Drehbuch
  • Yeon Sang-ho
Musik
  • Eom Been
Schnitt
  • Yeon Sang-ho,
  • Lee Yeun-jeong

Kritikerrezensionen

    1. Mehr noch als das amerikanische Kino setzt sich der asiatische Film regelmäßig mit den Unterdrückungsmechanismen an Schulen auseinander, woran besonders der Horrorfilm wiederholt anknüpft. Zu den düstersten, nihilistischsten Studien jugendlicher Gewalt und ihrer Auswirkungen auf die Gesellschaft zählt Song-ho Yeuns koreanischer Anime "The King of Pigs" aus dem Jahr 2011. Das mehrfach ausgezeichnete Debüt hatte seine Premiere auf dem Fantasy Filmfest, während die weiteren Arbeiten des Regisseurs und Autors bislang noch einer Veröffentlichung harren.

      "The King of Pigs" gehört zu jenen Animationsarbeiten, die man auch als Spielfilm hätte erzählen können. Den realistischen Ansatz durchbrechen aber jene kurzen surrealen Einlagen, welche die tierischen Verhaltensweisen der Protagonisten überhöhen, was den Stoff in die Nähe von "Der Herr der Fliegen" oder "Animal Farm" rückt. Die unterjochten Jugendlichen werden als Schweine und ihre Peiniger als Hunde dargestellt, während Chul, der als Einziger gegen seine Gegner erfolgreich die Faust hebt, sich zunehmend als schwarzes Monster sieht.

      Dramatisch zeichnet Song-ho Yeun die gnadenlose Hackordnung an Schulen, die sich später im Alltag fortsetzt. Die Hoffnung auf ein besseres Leben außerhalb der Schulmauern erweist sich als trügerisch. Der Film beginnt mit einer Wutattacke von Jong-Suks Chef, was der Journalist danach an seine Frau weitergibt, der er Untreue unterstellt. Noch desolater wirken sich die Schatten der Vergangenheit bei seinem Ex-Kumpan Kyung-Min aus, dessen Frau einen offensichtlichen Ehestreit nicht überlebte. Damit stehen die Vorzeichen für das spätere Treffen der nur durch ihre Opferrolle zusammen geschweißten Schulkameraden denkbar schlecht.

      Song-ho Yeuns drastischer Kommentar zum koreanischen Leistungssystem unterstreicht den Erwartungsdruck der Mehrklassengesellschaft. Die Schulschläger unterstehen einer Clique älterer Jahrgänge aus reichen Verhältnissen. Gegen sie und die Macht ihres Geldes wollen die Lehrer nichts unternehmen. Vielmehr werden diejenigen bestraft, die es wagen, sich aufzulehnen. Ihre ausgestauten Aggressionen lassen die misshandelten Jugendlichen an einer wehrlosen, streuenden Katze aus. Somit zieht man einen Jahrgang an menschlichen Wracks heran, dem zunehmend Menschlichkeit und Empathie abhanden kommt.

      Song-ho Yeung verfolgt einem düsterem, häufig monochrom angelegten Realismus, bei dem besonders die Köpfe seiner Protagonisten karikaturistisch ausfielen und die mit ihren hervorstehen Zähnen manchmal an die TV-Proleten "Beavis & Butt-Head" erinnern. Nur am Rande tauchen Frauen auf, die als Opfer männlicher Gewalt herhalten müssen oder aus Geltungsdruck zu kriminellen Aktionen greifen. Irritierend wirkt allerdings der Umstand, dass in der Originalversion einige männliche Charaktere, darunter der aggressive Chul, von Frauen gesprochen werden. Als Gegenpol zum oft märchenhaften Tonfall der Familien-Animes wirkt diese düstere Parabel auf eine verlorenen Jugend so eindringlich wie desillusionierend.

      Fazit: Der düstere Trickfilm "The King of Pigs" liefert einen bösen, analytischen Kommentar zum Zweiklassen- und Unterdrückungssystem der koreanischen Gesellschaft.
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    2. The King of Pigs: Südkoreanisches Animationsdrama über zwei Männer, die traumatisiert sind von ihrer Jugend, in der eine gnadenlose Hackordnung ihr Leben bestimmt hat.

      Die Schule ist der Ort, indem sich die spätere Generation und damit eine ganze Gesellschaft heraus bildet. Was also sagt dieser menschenverachtende Machtkampf der Kleinen über die Zukunftsperspektiven eines ganzen Landes aus? Auf eindrucksvolle, schockierende und düstere Weise klagt Regisseur Sang-ho Yeun in starken Bildern das Bildungssystem Südkoreas an. Wenngleich es sich um einen Animationsfilm handelt, kommt der menschliche Schmerz in all seiner Wucht heraus und wird für den Zuschauer knallhart erfahrbar.
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