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The Lobster: Eine Gesellschaft in der nahen Zukunft, in der ein Leben zu zweit das oberste Gebot ist. Singles werden verhaftet und in eine Anstalt namens „The Hotel“ gebracht. Dort haben sie genau 45 Tage Zeit, um einen passenden Partner zu finden. Scheitern sie, werden sie in ein Tier ihrer Wahl verwandelt und im Wald ausgesetzt. David gelingt die Flucht aus dem Hotel in den Wald, wo allerdings „The Loners“ das Sagen haben...

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Handlung und Hintergrund

In der Zukunft erhalten Erwachsene ohne Beziehung 45 Tage, in einem abgeriegelten Ressort am Meer - genannt Das Hotel - einen neuen Lebenspartner zu finden - wenn es ihnen nicht gelingt, werden sie in ein Tier ihrer Wahl verwandelt. Der übergewichtige David macht zunächst alles mit, bis er die Situation nicht mehr ertragen kann und flieht. Er schließt sich anderen Abtrünnigen an, die den Aufstand gegen die Unterdrückung proben - eckt aber auch da an, als er sich verliebt, denn hier ist Liebe streng untersagt.

David hat keine Frau oder Freundin, und er ist auch nicht schwul. Deshalb wird er in ein merkwürdiges Hotel eingewiesen, wo man ihm 45 Tage einräumt, eine Lebensgefährtin zu finden. Andernfalls wird er in ein Tier verwandelt und kann sich sogar aussuchen, in welches. David entschließt sich für einen Hummer, weil die so alt werden, die ganze Zeit zeugungsfähig bleiben, und er das Meer liebt. Als er kurz vor Verstreichen der Frist immer noch ein Single ist, büxt er aus und schließt sich Rebellen an. Die jedoch haben kaum minder rigide Regeln.

Ein Mann soll eine Partnerin finden, andernfalls er in ein Tier verwandelt wird. Er tut sein Bestes, doch es reicht nicht. Superschräge Mischung aus Science Fiction, Mystery, Liebesdrama und schwarzer Komödie mit Starbesetzung.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Giorgos Lanthimos
Produzent
  • Sam Lavender,
  • Andrew Lowe,
  • Tessa Ross,
  • Ed Guiney,
  • Lee Magiday ,
  • Ceci Dempsey
Darsteller
  • Colin Farrell,
  • Rachel Weisz,
  • Jessica Barden,
  • Olivia Colman,
  • Ashley Jensen,
  • Ariane Labed,
  • Léa Seydoux,
  • Ben Whishaw,
  • John C. Reilly,
  • Aggeliki Papoulia,
  • Roger Ashton-Griffiths
Drehbuch
  • Giorgos Lanthimos,
  • Efthymis Filippou
Musik
  • Amy Ashworth
Kamera
  • Thimios Bakatakis
Schnitt
  • Yorgos Mavropsaridis
Casting
  • Jina Jay

Kritikerrezensionen

    1. David wurde von seiner Frau verlassen und ist nun Single. Doch Singles sind in der Gesellschaft, in der David lebt, nicht gerne gesehen. Also begibt sich David in ein Hotel, in dem Alleinstehende 45 Tage Zeit haben, um einen neuen Partner zu finden. Sollte dies nicht funktionieren, werden sie in ein Tier ihrer Wahl verwandelt und im Wald ausgesetzt. David versucht sein Bestes - doch eine mit ihm kompatible Partnerin will sich einfach nicht finden. Und so bereitet er sich innerlich darauf vor, zum Hummer zu werden. Eines Tages jedoch sieht er die für ihn perfekte Frau bei der Jagd im Wald. Aber genau mit ihr darf er auf keinen Fall zusammen sein. In seinem neuen Film entwirft der griechische Regisseur Yorgos Lanthimos eine gleichsam skurrile wie auch düstere Gesellschaftsdystopie. Der Zwischenmenschlichkeit entzieht er jegliche Wärme, die Unterhaltungen sind sachlich und sparsam. Auch die Energie der Menschen scheint begrenzt, es gibt kein Lachen, keine Emotion, nur schlichte rationale Erfolgskalkulation. Hierfür wählt der Film exakt das passende Setting. Ein schmuckloses Hotel in einer umwaldeten Anhöhe, wenig Sonnenschein, kalte blasse Farben. Kunstvoll arrangieren Lanthimos und sein Kameramann Thimios Bakatakis die Figuren wie in einem Stillleben, die Kamera hält die Bilder Tableau artig fest und bringt den Zuschauer dazu, genau auf jedes Detail zu achten und zwischen den Zeilen der pointierten Dialoge zu lesen. Der Film selbst ist in zwei grundlegende Akte geteilt, ein großer Teil der Handlung spielt im Wald. Hier agieren die Figuren härter und entwickeln eine Gegenbewegung zur erzwungenen Paarbildung. Doch sind sie ebenso gefühllos strukturiert und lassen wenig Spielraum für eigene Aktionen. Der von Colin Farrell zurückgenommen gespielte David ist die Figur, mit dem der Zuschauer in beide Welten blickt. Farrell gelingt es ganz wunderbar, durch kleine subtile Gesten die Verzweiflung zu vermitteln, die man unter einem solchen gesellschaftlichen Druck empfindet. Immer wieder blitzt in seinen Augen die Sehnsucht nach Romantik und Liebe auf. Doch seine Unsicherheit, die für einige wirklich komische Momente sorgt, hält ihn davon ab, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Rachel Weisz als Davids große Liebe ist gleichzeitig die Erzählerin, die ruhig, sachlich und mit schwarzem Humor Davids Geschichte erzählt. Sämtliche Nebenrollen sind exzellent besetzt und gespielt, von Olivia Colman als kühle Hotelbesitzerin über Ben Whishaw als Single mit Handicap und Kalkül, Ashley Jensen und John C. Reilly als verzweifelte Suchende bis hin zu Lea Seydoux als radikale Anführerin der Gegenbewegung. Die Musik ist reduziert auf wenige Streicher-Momente, die gezielt und effektiv dramatische Szenen betonen. Mit einem präzisen Gefühl für Atmosphäre erschafft Lanthimos in THE LOBSTER eine ganz eigene ferne Welt von morgen, die nichtsdestotrotz unglaublich viel von der Welt von heute spiegelt. Ein meisterhafter Film mit bös-kritischem schwarzen Humor und köstlich unterhaltsamen Einfällen.

      Jurybegründung:

      Der auf Filmfestivals weltweit gefeierte griechische Regisseur Yorgos Lanthimos hat mit THE LOBSTER erstmals einen Spielfilm außerhalb seiner Heimat produziert und mit prominenten internationalen Darstellern besetzt. Der gewohnten Schärfe und Konsequenz seines Schaffens hat dies in keinster Weise geschadet. In THE LOBSTER entwirft Lanthimos eine düstere Welt in einer Orwellschen Zukunft. Hier gilt als oberste Bürgerpflicht, in Paaren zusammenzuleben. Alleinstehende wie David werden für 45 Tage in ein skurril anmutendes und autoritär geführtes Verkupplungslager gesteckt, das wie ein Hotel organisiert ist, aber auf einem System drakonischer Strafen aufbaut. Wer keinen neuen Partner findet, wird zu einem Tier seiner Wahl verwandelt. Oder er flieht und findet sich im Wald vor dem Hotel wieder, wo sich die Dissidenten sammeln und wo Liebe strengstens verboten ist.
      Zweifellos: THE LOBSTER ist ein Liebesfilm - nur eben so düster und absonderlich, wie vielleicht noch niemals vorher einer erzählt wurde. Todernstem Realismus und äußerst lakonischem Humor verschrieben, entfaltet sich das surreale Szenario sukzessive vor dem Betrachter. Zwang zur Partnerschaft oder Verbot der Partnerschaft - Hotel und Wald stehen für zwei extreme Systeme, die auf ihre Weise die Liebe reglementieren. Und will es für die Hauptfigur David unter Zwang, sich zu verlieben, nicht klappen, passiert es plötzlich dort, wo es verboten ist. Dadurch öffnet der Film nur allzu selten gesehene Perspektiven auf die Liebe, deren filmische Verarbeitung wir bisher so gut zu kennen glaubten.
      Meisterhaft illustriert die Kadrage die Vereinsamung und Entfremdung in dieser Welt, meisterhaft auch gelingt es der so konsequenten Inszenierung, den Ton zwischen Hotel und Wald spürbar zu verändern. Lanthimos‘ eigenwillige Handschrift und Vision befeuert er aus einem unerschöpflich scheinenden Fundus an wunderbaren Einfällen und Details. Stellvertretend für das überzeugende Ensemble sei Colin Farrell erwähnt, dessen David von gequälter Lethargie sowie Sorglosigkeit gegenüber seinem Körper gezeichnet ist. THE LOBSTER überzeugt als radikaler Beitrag zum emotionalen Zustand unserer Gemeinschaft. Konsequente Kinokunst, der die Jury nicht nur aufgrund ihrer großen kinematografischen Qualitäten unbedingt auch eine deutschlandweite Kinoauswertung gewünscht hätte.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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