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The Many Saints of Newark: Das Drama bringt die „Sopranos“ auf die Kinoleinwand und erzählt die Vorgeschichte zur beliebten und vielfach ausgezeichneten Serie über die Mafia-Familie.

Handlung und Hintergrund

New Jersey in den 1960er-Jahren: Hier beginnt die Erfolgsgeschichte des jungen Tony Soprano (Michael Gandolfini), dessen Weg maßgeblich durch seinen Mentor Richard „Dickie“ Moltisanti (Alessandro Nivola) geprägt wurde. Dickie musste selbst die Scherereien seines Vaters (Ray Liotta) ertragen und wünscht sich seit Jahren nichts anderes als einen eigenen Sohn, seiner Ehefrau Joanne (Gabriella Piazza) blieb dieser Wunsch ebenso unerfüllt. Als sein Vater seine neue, viel zu junge Ehefrau aus Italien, Guiseppina Bruno (Michela de Rossi), in die USA bringt, nehmen die schicksalshaften Ereignisse ihren Lauf.

Dickies Laufbursche, der schwarze Harold McBryer (Leslie Odom Jr), nutzt beginnende Unruhen auf den Straßen von New York, um sich ein eigenes Imperium aufzubauen. Die Soprano-Brüder Junior (Corey Stoll) und Tonys Vater Johnny Boy (Jon Bernthal) wollen ihre Vorherrschaft auf den Straßen genauso wenig abgeben. Zunächst muss Johnny Boy jedoch für fünf Jahre ins Gefängnis, während seine Ehefrau Livia (Vera Farmiga) mit der Erziehung der gemeinsamen Kinder überfordert ist. Wie gut, dass Dickie ein Auge auf den jungen Tony wirft, der zwar von einer Football-Karriere träumt, doch nicht die nötigen Schulnoten fürs College vorweisen kann. Indes beginnt ein Kampf um die Vorherrschaft der kriminellen Unterwelt: Die Sopronas und Moltisantis müssen sich gegen ihre afroamerikanischen Rivalen durchsetzen.

„The Many Saints of Newark“ – Besetzung, Hintergründe und Kinostart

Zwischen 1999 und 2007 flimmerte die beliebte Mafia-Drama-Serie „Die Sopranos“ über die heimischen Bildschirme und begeisterte ein Millionenpublikum. Mit zahlreichen Awards ausgezeichnet (darunter 21 Emmys und fünf Golden Globes) war nach sechs Staffeln Schluss – das Ende beschäftigt Fans noch heute! 2020 können sich Liebhaber*innen der Serie nun auf einen ersten Kinofilm freuen.

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Mit dabei sind bekannte Gesichter: Den Regieposten übernimmt Alan Taylor („Thor – The Dark Kingdom“), das Drehbuch kommt von keinem Geringeren als dem Showrunner der „Sopranos“: David Chase. Unterstützung gab es von Lawrence Kenner („Planet der Affen“). Neben Chase haben auch Taylor und Kenner bereits an mehreren Folgen der Serie mitgewirkt und sind mit der Soprano-Welt bestens vertraut. 

Vor der Kamera sehen wir einige hochkarätige Hollywood-Stars wie Ray Liotta und Vera Farmiga. Für Fans ist die Besetzung von Tony Soprano vermutlich das größte Highlight, er wird gespielt von Michael Gandolfini, dem Sohn des vormaligen Tony-Darstellers James Gandolfini. In weiteren Rollen sind dabei Leslie Odom Jr. („Mord im Orient-Express“), Corey Stoll („Aufbruch zum Mond“) und Jon Bernthal („Marvel’s The Punisher“, „Baby Driver“).

Die Dreharbeiten zum Film fanden von April bis Juni 2019 in Brooklyn und New Jersey statt. Im Herbst des darauffolgenden Jahres sollte der Kinostart folgen. Doch „Soprano“-Fans müssen sich gedulden: „The Many Saints of Newark“ erscheint nicht wie geplant am 23. September 2021, sondern am 4. November 2021 in den deutschen Kinos. Die FSK gab das Mafia-Epos ab 16 Jahren frei.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Alan Taylor
Darsteller
  • Alessandro Nivola,
  • Michael Gandolfini,
  • Michela De Rossi,
  • Ray Liotta,
  • Vera Farmiga,
  • Corey Stoll,
  • Jon Bernthal,
  • Leslie Odom Jr.,
  • John Magaro,
  • Billy Magnussen,
  • Joey Diaz,
  • William Ludwig,
  • Mattea Conforti
Drehbuch
  • David Chase,
  • Lawrence Konner

Kritikerrezensionen

    1. FBW-Pressetext:

      Eine Reise zu den Wurzeln von Tony Soprano - spannendes Gangsterkino, so vielschichtig wie seine Figuren.

      Als Teenager in den 1960ern ist Tony Soprano weit entfernt von dem Mafiaboss, der er einmal werden soll. Anführer der Familie sind Männer wie sein Onkel Dickie Moltisanti, der versucht, in Newark die Oberhand im Drogengeschäft zu behalten. Doch als Harold, ein Schwarzer, der für ihn arbeitet, sich ihm entgegenstellt, stehen alle Zeichen auf Krieg. Das Prequel zu der Erfolgsserie THE SOPRANOS fügt sich mit seiner packenden Geschichte und der spannenden Figurenkonstellation nahtlos in das Universum des legendären Mafiosi-Familiendramas ein.

      Unter der Regie von Alan Taylor und der engen Drehbuchmitarbeit des Erfinders der Kultserie, David Chase, gelingt dem Film ein Prequel zu THE SOPRANOS, das sich nahtlos in das Universum der Serie einreiht und die Verbindungen der bekannten und neuen Figuren aufzeigt. Doch auch für Nichtkenner bietet der Film eine spannende und vielschichtige Handlung, die alles aufbietet, was das Gangsterfilm-Genre bereithält: Drogen, Gewalt, Intrigen - und der brutale Kampf um die Macht im eigenen Viertel. Die Bilder sind stimmungsvoll und mit einem passenden Soundtrack unterlegt, die Gewalt ist direkt und körperlich. Doch auch über die klassischen Stereotypen hinaus gelingt es dem Film, etwas über die politischen und sozialen Problemen der Zeit zu erzählen. Denn die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung und deren Auflehnung werden ebenso deutlich wie die Korruption durch die Mafia. Alessandro Nivola ist als Dickie eine ambivalente Hauptfigur, die zwischen der Pflicht, die Familie stolz zu machen, und dem Wunsch, ein anderes Leben führen zu können, fast zerbricht. In Leslie Odom Jr. als Harold, der sich nicht länger unterdrücken lassen will und seine Männlichkeit in Frage stellt, findet Nivola ein kongeniales Gegenstück. Und mit Ray Liotta als inhaftiertem Familienoberhaupt ist die Anlehnung an legendäre Mafia-Filme perfekt. Geschickt entwirft das Drehbuch eine in sich stimmige und dynamische Figurenkonstellation, in der ein einzelner Dialog eine ganz neue Spannung hinzufügen kann. Und in der der Charakter einer ambivalenten Figur wie Tony Soprano seine glaubwürdigen Wurzeln findet.

      FBW-Jury-Begründung:

      THE MANY SAINTS OF NEWARK ist ein Prequel der TV-Serie „The Sopranos“ und bei solchen Weiterführungen von erfolgreichen Erzählungen müssen die Drehbuchschreiber ein schwieriges Problem meistern. Zum einen müssen die Fans und oft genauen Kenner der Serie befriedigt werden, es darf also keine narrativen oder stilistischen Brüche im Vergleich zur Serie geben. Zum anderen muss der Film aber auch für sich selber bestehen, also für ein Publikum verständlich und fesselnd sein, das die Serie nicht kennt und so darauf angewiesen ist, dass die Charaktere auch ohne Vorkenntnisse auf der Leinwand lebendig wirken. Bei der Sitzung der Jury waren jene, die die Serie kannten, deutlich in der Minderzahl. Hier saß also nicht das Zielpublikum, aber dennoch gab es keinerlei Irritationen oder Probleme, die komplizierten Verbindungen in den Familien und der Verbrecherorganisation zu verstehen. Der Autor und Showrunner der TV Serie „Sopranos“ David Chase hat zusammen mit dem renommierten Drehbuchautoren Lawrence Konner geschickt die Vorgeschichte des Soprano-Clans in den 1960er Jahren in einen ganz eigenen Kontext gestellt. Dabei geht es zwar auch darum, wie sich die Familien Moltisanti und Soprano als italienische Einwanderer zum Teil noch der ersten Generation in den USA behaupten können, wie sie eine kriminellen Kultur aus ihrem Heimatland erfolgreich adaptieren und in ihrer neuen Heimat durchsetzen. Überraschend ist aber, dass hier auch die Schwarzen eine wichtige Rolle spielen. Einige von ihnen sind Konkurrenten, etwa bei der beliebten Zahlenlotterie, aber ein Kernstück der Geschichte sind auch die Rassenunruhen in Newark im Jahr 1967, die wie ein Katalysator in der Entwicklung der kriminellen Strukturen in der Stadt wirken. Chase und Konner nutzen sie als einen dramaturgischen Brennpunkt, und mit diesem sowohl realistischen wie auch ungewöhnlichen Kontext gelingt es ihnen, anders zu erzählen als in den vielen Mafiafilmen von „Scarface“ über „Der Pate“ bis zu „Good Fellas“ und eben den „Sopranos“. Die beiden vermeiden in THE MANY SAINTS OF NEWARK möglichst Genrekonventionen, und wenn sie mit ihnen arbeiten, enttäuschen sie geschickt die durch sie geweckten Erwartungen. So gibt es als Finale etwa nicht die große Entscheidungsschlacht im Bandenkrieg zwischen den Italienern und Afroamerikanern - beide müssen sich miteinander arrangieren, und so kommt es zu dem fragilen Waffenstillstand, der dann in der Serie eine große Rolle spielen wird. Auch psychologisch wird hier virtuos erzählt. Es werden die meisten in der Serie wichtigen Figuren vorgestellt (Christopher Moltisanti ist zu Beginn des Films noch nicht geboren, erzählt aber als Stimme aus dem Grab die Geschichte), und man bekommt einen guten Eindruck davon, wie etwa Tony Sopranos Mutter oder sein Onkel Corrado sich zu den Soziopathen entwickelten, die sie in der Serie sein werden. Tony selbst ist ein nachdenklicher, eher zurückhaltender Jugendlicher, der von den Männern der Familien geprägt wird. Gespielt wird er vom Sohn des verstorbenen James Gandolfini, Michael, und so muss eine sowohl körperliche wie auch mentale Ähnlichkeit nicht behauptet werden, sondern sie existiert ganz natürlich. Stilistisch erinnert THE MANY SAINTS OF NEWARK eher an realistische Thriller aus den 1960er und 1970er Jahren als an den Look der TV-Serie, und auch dies ist eine gute Entscheidung, denn der Stil der Serie wäre ein Anachronismus. Aber auch die nostalgische Stimmung, mit der etwa Coppola und Leone gearbeitet haben, wäre hier nicht passend gewesen. Alle Rollen sind genau richtig besetzt, ohne dass die Darsteller*innen unbedingt jüngere Kopien der „Originale“ sein müssen, und gerade die Besetzung von Ray Liotta ist eine augenzwinkernde Hommage an das Genre. Sowohl künstlerisch wie auch filmhandwerklich ist THE MANY SAINTS OF NEWARK ein außergewöhnlich gut gelungenes Prequel, das dem Niveau und der epischen Dimension der Serie mehr als gerecht wird.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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