Disney-CEO Bob Iger hat sich zu dem MCU-Flop „The Marvels“ geäußert und sieht die Schuld bei fehlender Kontrolle und Aufsicht während des Drehs.
Dass 2023 kein gutes Jahr für das Marvel Cinematic Universe (MCU) ist, ist schon fast untertrieben. Weder „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“, der den Start von Phase 5 des MCU markierte noch die diversen Disney+-Serien konnten an den Marvel-Hype der letzten Jahre anknüpfen. Lediglich „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ konnte für etwas Aufwind sorgen. „The Marvels“, der gerade in den Kinos läuft, ist der nächste Misserfolg für Disney.
Bob Iger, der CEO von Disney, hat sich nun während des DealBook Summits, von dem The Verge berichtet, zu „The Marvels“ geäußert. Für ihn steht fest, wer an dem Debakel Schuld ist: Die Executives und die schiere Menge an Filmen und Serien, die produziert werden und es schwieriger machen für eine hohe Qualität zu sorgen:
„‚The Marvels‘ wurde während Coronapandemie gedreht und es gab [von den Executives] nicht genügend Aufsicht am Set.“
Der Kritikpunkt von Iger dürfte besonders diejenigen verwundern, die die fehlende Eigenständigkeit und Originalität von Marvel-Produktionen in den letzten Jahre kritisieren. Selbst Filmemacher*innen mit einer eigenen Handschrift wie Chloé Zhao („Eternals“) und Sam Ramy („Doctor Stange in the Multiverse of Madness“) müssen sich den stilistischen Vorgaben anpassen. Gerade die strenge Kontrolle von Executives hat für viele die jetzige Marvel-Situation hervorgerufen.
Falls ihr „The Marvels“ noch schauen wollt, bekommt ihr im Video alle wichtigen Informationen zur Vorgeschichte:
Bob Iger verteidigt Fortsetzungen
Neben dem schwächelnden Interesse des Publikums an Marvel-Werken, gibt es verschiedene Faktoren, die an dem Misserfolg von „The Marvels“ beteiligt sind. Da wäre zum einen das komplexe Vorwissen, dass benötigt wird, um den Film genießen zu können. Die Zuschauer*innen müssen nicht nur „Captain Marvel“ gesehen haben, sondern auch die Disney+-Serien „WandaVision“, „Ms. Marvel“ und „Secret Invasion“. Zum anderen konnten die Stars aufgrund des Schauspieler*innen-Streiks in Hollywood den Film nicht mit Interviews und Pressetouren bewerben.
Während des DealBook Summits hat Iger die vergangen Disney-Flops eingeordnet. Er ist der Meinung, dass die Verantwortlichen neu verhandeln müssen, wie genau ein Erfolg im Streamingzeitalter aussieht. Außerdem gibt er zu, dass es ein großer Fehler war, die Masse an Filmen und Serien für Streaming zu erhöhen, weil dadurch die Qualität gesunken sei. Trotzdem verteidigt der CEO dort den Fokus von Disney auf Fortsetzungen (via Deadline):
„Ich denke, dass ich mich nicht dafür entschuldigen muss, Sequels zu machen. Manche waren außergewöhnlich erfolgreich. Ich denke, es gibt abgesehen vom Kommerz einen Grund, sie zu machen. Man muss eine gute Geschichte haben. Und wir haben zu viele gemacht. Das bedeutet nicht, dass wir nicht weiterhin welche machen werden.“
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