Passend zu den Olympischen Sommerspielen in Paris zelebriert Netflix die Disziplin der Hai-Jagd im trüben Gewässer mit dem ersten Trailer zu „Under Paris“.
„Solltet ihr Hilfe brauchen, ruft Jason Statham“, lautet der meist-gelikte Kommentar unter dem ersten Trailer zum französischen Hai-Horror „Under Paris“ auf der offiziellen YouTube-Seite von Netflix. Und damit ist die Marschrichtung erstaunlich direkt getroffen worden. Genauso wie in den recht sinnentleerten Sommerblockbustern der „Meg“-Reihe, in denen der britische Actionstar den Rettungsschwimmer Jonas Taylor spielt, kommuniziert der Trailer zu „Under Paris“ vor allem eines: Der Spaß steht an allererster Stelle.
Zugegeben, für etwas anderes als einen launigen Hai-Horror mit Fast-Food-Charakter taugt die recht weit hergeholte Prämisse auch gar nicht. Ein riesiger Hai in der Seine bei Paris? Der einzige große Hai, der längere Zeit im Süßwasser überleben kann, ist der Bullenhai. Die meisten Angriffe gehen in der Tat auf diese Art sowie den Tigerhai und den Weißen Hai zurück, allerdings kommt sie in den hiesigen Regionen gar nicht vor, nicht einmal im Mittelmeer.
Glücklicherweise hinterfragt das Publikum derlei logische Verrenkungen für die Unterhaltung gar nicht erst. Der Hai schwimmt im Wasser und hat jede Menge zappelnder Menschen vor sich, in deren saftige Schenkel er kräftig reinbeißen darf – das passt schon. Damit es zumindest eine Rahmenhandlung gibt, haben sich Regisseur Xavier Gens („The Divide“) und seine Drehbuchautoren Sebastien Auscher („Shadow Master“) und Yannick Dahan („Die Horde“) beim Genreprimus „Der weiße Hai“ von Steven Spielberg bedient. Statt der bevorstehenden Badesaison steht hier jedoch ein Triathlon auf dem Spiel, der auf keinen Fall gefährdet werden darf. Aber seht selbst im recht blutigen Trailer:
Eines muss man sagen, aus der Idee hätten manche Filmschaffende einen weiteren „Sharknado“ oder einen völlig abgedrehten Trash-Film der Marke „Snow Sharks“ oder „Shark Exorcist“ gemacht. Nicht so der französische Regisseur Xavier Gens. Immerhin hat er mit seinen Werken „Frontier(s) – Kennst du deine Schmerzgrenze?“ und „The Divide“ einen Ruf zu verlieren. Zuletzt konnte er Genrefans mit dem knallharten Martial-Arts-Rachefilm „Farang – Schatten der Unterwelt“ begeistern, den ihr über Amazon streamen könnt (Geheimtipp!).
Der rasant geschnittene Trailer weiß durchaus das Interesse zu wecken für einen Film, der sich ernst nimmt, ohne in die genretypischen Fallen tappen zu wollen. Viel zu oft sind heutige Hai-Horrorfilme, selbst die teureren Produktionen, unfreiwillig komisch – sei es durch richtig schlechte Computereffekte oder durch schlechte schauspielerische Leistungen. Für Hai-Fans könnte der Film also endlich wieder richtigen Nervenkitzel bieten.
„Under Paris“: „Lupin“-Regisseur Xavier Gens mag es blutig
Die Weltmeisterschaft im Triathlon in Paris steht bevor. Dabei müssen die Teilnehmenden einen brutalen und kräftezehrenden Mix aus Schwimmen, Radfahren und Laufen absolvieren. Doch was niemand bis auf die Verantwortlichen bei der Stadt weiß: Die Sportveranstaltung könnte dieses Jahr so viele Opfer fordern wie noch nie zuvor, denn ein riesiger Hai treibt in der Seine sein Unwesen. Wissenschaftlerin Sophia und Umweltaktivistin Mika bleibt kaum Zeit, das Schlimmste zu verhindern.
Neben Bérénice Bejo und Anaïs Parello sind in weiteren Rollen Nassim Lyes, Iñaki Lartigue sowie Léa Léviant zu sehen. „Under Paris“ wird am 5. Juni 2024 über Netflix bereitgestellt.
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