Im Fernsehen lief vor einiger Zeit ein brutaler und expliziter Rachethriller, der mit melancholischen Bildern und Westernmotiven überzeugt. Hier gibt es in den Film im Stream.
2014 hat Regisseurin Jennifer Kent mit dem Horrorfilm „Der Babadook“ für Furore gesorgt. Der Film begeisterte Kritiker*innen dank seiner feministischen Perspektive, die im Horrorgenre leider immer noch unterrepräsentiert ist, und gilt mittlerweile als kleiner, moderner Klassiker. Vier Jahre später erschien mit „The Nightingale: Schrei nach Rache“ der zweite Film der australischen Filmemacherin, der Elemente des Westerns mit einem brutalen Rachethriller kombiniert.
Ihr kennt „Der Babadook“ noch nicht? Dann leiht ihn euch bequem bei Amazon
Der Film, der sich mit einer FSK-18-Freigabe ausschließlich an ein erwachsenes Publikum richtet, lief am Sonntag, den 19. Februar 2023 um 23:15 Uhr bei 3sat im Fernsehen. Wenn ihr ihn verpasst habt, könnt ihr ihn bei Amazon Prime mit einem Abo kostenlos streamen. Der Film ist in Tasmanien im Jahr 1825 angesiedelt. Im Mittelpunkt steht die Strafgefangene Clare Caroll (Aisling Franciosi, „Game of Thrones“), die für die britische Kolonialmacht arbeitet und häufig für den Kommandanten Lieutenant Hawkins (Sam Claflin, „Ein ganzes halbes Jahr“) singt. Dieser vergewaltigt Clare, nachdem sie seine Avancen ablehnt, und tötet später auch ihre Familie. Clare, die knapp überlebt, schwört Rache und verfolgt Hawkins mit Hilfe des Aborigines Billy (Baykali Ganambarr). Einen ersten Einblick in den düsteren Film erhaltet ihr im Trailer:
Deshalb lohnt sich „The Nightingale“
Der Film ist völlig zu Recht hierzulande erst ab 18 Jahren freigegeben, da er nicht nur extrem blutig ist, sondern immer wieder sexuelle Gewalt auf erschreckend brutale Weise zeigt. Doch gerade diese rohe Inszenierung der Gewalt sorgt dafür, dass das Schicksal von Clare einem wirklich unter die Haut geht und die Folgen ihres Traumas deutlich werden. Gleichzeitig werden mit der Beziehung von Clare und Billy Themen wie Rassismus und Kolonialismus behandelt. Da der Kern des Films die Reise der beiden durch das verwilderte Tasmanien zeigt, greift der Film an vielen Stellen auch immer wieder Motive des Westernfilms auf. Die explizite Gewalt wird dabei mit wunderschönen und melancholischen Naturaufnahmen unterlegt, die den Schrecken nur noch mehr hervorheben.
Wenn ihr mit brutaler Gewalt und vor allem Vergewaltigungen umgehen könnt, solltet ihr diesen historischen Thriller nicht verpassen, der einen bis weit nach dem Ende emotional mitnimmt. An einigen Stellen wirkt „The Nightingale“ dank seiner Brutalität sogar wie ein Horrorfilm. Erkennt ihr diese Genrevertreter: