Mit „The Nun“ läuft seit dem 06. September 2018 der insgesamt fünfte Film des „Conjuring“-Universums in den deutschen Kinos. Neben den beiden Teilen der Hauptreihe brachte es schon die Horror-Puppe Annabelle zu einem eigenen Ableger samt Fortsetzung. Als Grundlage für das gesamte Horror-Franchise dienen die Fälle des Geisterjägerpaares Ed und Lorraine Warren sowie Mythen und Legenden über böse Mächte. So auch bei „The Nun“, dessen weltliche Grundlagen wir euch hier vorstellen wollen.
Valak gibt es wirklich
Sofern man dies bei Dämonen zumindest sagen kann. Was wir damit meinen: Die Strippenzieher hinter dem „Conjuring“-Universum haben sich Valak nicht extra für die Filme ausgedacht, sondern beziehen sich auf einen Dämon, der schon in Schriften über Dämonologie im 17. Jahrhundert erwähnt wird.
Er ist ein Vorsitzender der Hölle
In diesen Schriften, in denen Valak auch als Valac, Volach oder Ualac bezeichnet wird, hat der Dämon den Rang eines Vorsitzenden der Hölle inne. Er befehligt 30 – teilweise auch 38 – Legionen an Dämonen sowie zwischen 13 und 27 Legionen an Geistern. Zudem kann Valak Schlangen beschwören und kontrollieren.
Als Nonne tritt Valak jedoch seltener in Erscheinung
In den Dämonen-Schriften wird Valak allerdings in der Regel als kleiner Junge mit Engelsflügeln dargestellt, der einen zweiköpfigen Drachen reitet. Als Nonne passt er aber natürlich viel besser in einen Horrorfilm, keine Frage. Zumal sich die Filmemacher diese Version nicht einmal komplett aus dem Nichts ausgedacht haben.
Nonnen-Valak basiert auf einer Erscheinung von Lorraine Warren
Die Inspiration für die Nonne als Bösewicht von „Conjuring 2“ kam Regisseur James Wan durch eine übernatürliche Begegnung, die Geisterjägerin Lorraine Warren laut eigener Aussage hatte. Die geisterhafte Erscheinung hatte laut ihrer Darstellung die Form eines Wirbelsturms, in dessen Zentrum eine vermummte Gestalt stand. James Wan wollte dieses Erlebnis aber nicht durch Spezialeffekte auf der Leinwand zum Leben erwecken. Deswegen entschied er sich für einen Ansatz, der realitätsnaher ist. Letztlich kam er zu der Entscheidung, dass die Entität die Gestalt einer Nonne haben sollte, die den Glauben von Lorraine Warren direkt herausfordert und angreift.
Das Kloster im Film basiert auf einem realen Kloster in Rumänien
Die Geschehnisse von „The Nun“ ereignen sich in einem Kloster namens „The Abbey of St. Carta“. Dies ist eine Anspielung an ein reales Kloster in Rumänen, das im Englischen Cârța Monastery heißt und im Deutschen Kloster Kerz. Beim englischen Namen und dem Ort endet die Verbindung zwischen Film und Realität aber. Das echte Kloster wurde 1202 gegründet und 1494 bereits wieder aufgelöst. Da „The Nun“ im Jahr 1952 spielt, unterscheidet er sich hier also deutlich von der echten Vorlage, denn damals und heute war das Kloster in einem deutlich verfalleneren Zustand.
In Rumänien geschah ein echter Exorzismus an einer Nonne
Neben dem Kloster dürfte aber auch das Land, in dem „The Nun“ spielt, nicht zufällig gewählt worden sein. Schließlich ereignete sich hier ein durchaus bekannter Exorzismus-Fall an einer Nonne, allerdings nicht 1952, sondern im Juni 2005. Das Opfer war die 23-Jährige Maricica Irina Cornici, eine Nonne aus Tanacu. Ärzte diagnostizierten bei ihr Schizophrenie, Familienangehörige und Geistliche waren aber der Überzeugung, sie sei von Satan besessen. Nach einem Exorzismus brach sie zusammen und starb auf dem Weg zum Krankenhaus; als Todesursachen wurden Dehydrierung, Erschöpfung und Sauerstoffmangel festgestellt. Der 29-Jährige Priester, Daniel Petre Corogeanu, wurde 2007 zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt, vier Nonnen zu jeweils fünf bis acht Jahren Haft. Das Kloster in Tanacu wurde geschlossen.
„The Nun“ – Jetzt im Kino
Wenn ihr wissen wollt, wie genau der neueste „Conjuring“-Film seine weltlichen Ursprünge in einen Horrorfilm eingebaut hat, könnt ihr euch selbst ein Bild machen. „The Nun“ läuft derzeit in den deutschen Kinos und der Trailer liefert euch einen guten Eindruck, was euch dort erwartet.