Dass Horrorfilme mit den Ur-Ängsten der Menschheit spielen, dürfte bekannt sein. Die passende musikalische Untermalung, eine gruselige Atmosphäre und die dazugehörigen düsteren Geschichten sorgen zusätzlich für den nötigen Grusel-Faktor auf der Leinwand. Dass sich aber manche Menschen vom populären Horror-Genre derart inspiriert fühlen und die mörderischen Geschichten auf ihr eigenes Leben projizieren, zieht einen bitteren Beigeschmack nach sich. Wie nah Fiktion und Realität in manchen Fällen tatsächlich beieinander liegen, zeigen wir euch in dieser Bildergalerie.
American Psycho
Mary Harron’s populäre Romanverfilmung „American Psycho“ inspirierte den 19-jährigen Douglas White dazu, einen grausamen Doppelmord zu begehen: Nachdem sich im Jahr 2012 seine Freundin Desiree Staperfene von ihm trennte, nahm er dies zum Anlass, um ihre Mutter Angela sowie ihren neuen Freund Jacob Lee Burns im Schlaf mit einer Axt zu erschlagen. Er nahm sich dabei den Psychopathen Patrick Bateman aus der besagten Leinwand-Version zum Vorbild und postete vorher auf Facebook den Satz „I like to dissect girls. Did I mention I’m insane?“ - und zitierte damit Bateman, der in dem Buch fragt „Did you know I’m utterly insane?“.
Saw
Der 25-jährige Matthew Tinling erweckte das „Saw“-Franchise auf traurige Weise zum Leben, als er im Jahr 2012 auf grausame Art und Weise seinen 45-jährigen Nachbarn Richard Hamilton tötete. Er war großer Fan der Film-Reihe und nahm sich eine der Folter-Szenen zum Vorbild, um sie genau so an seinem Opfer durchzuführen. Der Anlass für seine Tat war die Tatsache, dass Hamilton die PIN-Nummer seines Bankkontos herausrücken sollte. Dies tat er letztendlich, worauf Tinling sich von dem Geld Drogen kaufte. Ermittler fanden später die DVD von „Saw VI“ in seinem Zimmer und nahmen dies als Beweis dafür, dass sich Tinling offensichtlich von den Filmen inspiriert fühlte.
Scream – Schrei!
Auf Wes Craven’s Klassiker folgten leider nicht nur eine Vielzahl von Sequels, sondern auch ein grausames Verbrechen, das sich in der Realität abspielte. Der 24-jährige Thierry Jaradin lockte die 15-jährige Schülerin und seine Bekannte Alisson Cambier in seine Wohnung in Belgien, mit dem Vorwand VHS-Kassetten mit ihr austauschen zu wollen. Als er schließlich begann, ihr Avancen zu machen und Cambier nicht darauf einging, ging er unter einem Vorwand in das Nebenzimmer, zog sich eine Ghostface-Maske auf und stach anschließend mehr als 30-mal auf die Schülerin ein. Er gab später zu, dass der Film ihn zu dieser Tat inspiriert hatte.
Interview mit einem Vampir
Im Jahre 1994 versuchte der 25-jährige Daniel Sterling seine langjährige Freundin zu töten, nachdem sie den Film „Interview mit einem Vampir“ zusammen im Kino gesehen hatten. In den frühen Morgenstunden des nächsten Tages wachte Sterling’s Freundin plötzlich auf und sah, wie sie von ihrem Freund angestarrt wurde. Als sie ihn fragte, was los sei, entgegnete er ihr, dass er sie nun töten und ihr Blut trinken werde. Daraufhin schlief er wieder ein, weshalb sich seine Freundin zunächst keine Sorgen machte, ungeahnt dessen, dass Sterling sein Vorhaben noch in die Tat umsetzen würde. Noch am selben Tag stach er mehrmals auf sie ein und trank danach sogar ihr Blut. Das Mädchen überlebte schwer verletzt und Sterling beharrte auf seine Unschuld, da er lediglich „von dem Film inspiriert“ wurde.
Halloween
Nachdem der 17-jährige Jake Evans Rob Zombie’s Remake des Horror-Klassikers „Halloween“ aus dem Jahr 1978 gesehen hatte, fühlte er sich dazu berufen, in Michael Myers Fußstapfen zu treten: Evans erschoss seine 15 Jahre alte Schwester sowie seine 48-jährige Mutter am 3. Oktober 2012. Nach seiner Festnahme gab er immer wieder zu Protokoll, dass er den Film in der Woche vor seinem Mord dreimal gesehen hatte und begeistert von der Brutalität des Killers war. Er wollte wissen, ob er genau so brutal und konsequent sein könnte und beging die grausame Tat nur deshalb. Später fand die Polizei eine Kopie des Films in einem Mülleimer, die Evans offensichtlich noch versucht hatte, zu verstecken.
The Purge
Im Mai 2016 beging Jonathan Cruz eine vier Tage andauernde Mordserie, für die er sich von dem dystopischen Horror-Schocker „The Purge“ inspirieren ließ. Sein Motiv für den Dreifach-Mord war zunächst unklar, bis die Ermittler herausfanden, dass Cruz Tage zuvor von einer „Säuberungs“-Aktion sprach, die er durchführen wolle.
Nightmare on Elm Street/Friday the 13th
Über einen Zeitraum von drei Tagen ermordete der 26-jährige Daniel Gonzalez vier Menschen und gab bei seiner Festnahme später zu Protokoll, dass er schon seit Längerem darüber nachdachte, sein Idol, „Nightmare on Elm Street“-Killer Freddy Krueger, nachzuahmen. Seine Opfer wählte er per Zufallsprinzip aus und trug während der Taten zudem eine Hockey-Maske, wie sie auch Jason Vorhees im „Friday the 13th“- Franchise trug. Gonzales gab später bei Gericht zu, dass er ursprünglich vorgehabt hatte, wenigstens zehn Menschen umzubringen und schon jahrelang davon geträumt hatte, ein bekannter Serien-Killer zu werden.
Chucky – Die Mörderpuppe
Der Film, der mit seinem Puppen-Horror einer ganzen Generation das Fürchten lehrte, wurde im Jahr 1992 zum traurigen Vorbild für einen sadistischen Mord, der damals ganz England erschütterte. Vier Jahre nachdem der Film über die Leinwände flimmerte, wurde die 16-jährige Suzanne Capper von einer sechsköpfigen Gang gekidnappt, auf brutalste Art und Weise gefoltert und schließlich in einem Waldstück zurückgelassen und bei lebendigem Leibe angezündet. Alle sechs Täter wurden zu lebenslänglicher Haft verurteilt, ihre Anführerin wurde jedoch 2015 vorzeitig aus der Haft entlassen, was verständlicherweise eine große Welle der Empörung auslöste.