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The Sisters Brothers: Im starbesetzten Western mit Joaquin Phoenix, Jake Gyllenhaal und John C. Reilly beginnt ein Brüderpaar von Auftragskiller, an der Profession zu zweifeln.

„The Sisters Brothers“ im Kino

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Handlung und Hintergrund

Oregon, 1851: Von ihrem Auftraggeber, dem gefürchteten Commodore (Rutger Hauer), bekommen die Brüder Eli (John C. Reilly) und Charlie Sisters (Joaquin Phoenix) ein neues Ziel. Die Auftragskiller, im ganzen Westen unter dem Namen The Sisters Brothers bekannt, sollen den Goldsucher und Chemiker Hermann Kermit Warm (Riz Ahmed) um die Ecke bringen. Auf ihrer Reise durch die weite Landschaft von Oregon kommen dem romantischen Eli jedoch Zweifel. Der skrupellose Charlie betrinkt sich hingegen erst einmal ordentlich.

Als die Sisters Brothers endlich die Spur von Warm aufnehmen, stellen sie fest, dass bereits der Detectiv John Morris (Jake Gyllenhaal) vorgeschickt wurde und Kontakt zu Warm aufgenommen hat. Der Chemiker Warm hat ein neues Verfahren entwickelt, Gold deutlich schneller zu finden. Wäre es nicht wesentlich rentabler, gemeinsam mit Warm nach Gold zu suchen, statt ihn kaltblütig zu ermorden? Elis´ Zweifel werden immer größer. Nebenbei hat er die Vorzüge einer Zahnbürste entdeckt.

„The Sisters Brothers“ — Hintergründe

Der französische Regisseur und Drehbuchautor Jacques Audiard („Ein Prophet“) unterläuft konsequent die Konventionen des Western-Genres. So sind die Sisters Brothers — wunderbar besetzt mit John C. Reilly („Der Gott des Gemetzels“) und Joaquin Phoenix („Her“) — zwar durchaus skrupellose Revolverhelden. Das typische Männlichkeitsbild vom maulfaulen und ungewaschenen Helden wird allerdings durch die beiden, sehr wortgewandten und reflektierten Killer jedoch auf den Kopf gestellt.

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Inhaltlich basiert der satirische Western „The Sisters Brothers“ auf dem gleichnamigen Roman des kanadischen Autors Patrick deWitt. Das Drehbuch hat Audiard gemeinsam mit Thomas Bidegain („Der Geschmack von Rost und Knochen“) adaptiert, für den von der Kritik hochgelobten Soundtrack zeichnet der zweifach oscarprämierte Komponist Alexandre Desplat („Shape of Water“) verantwortlich.

„The Sisters Brothers“ hat beim französischen Filmpreis César 2019 gleich acht Nominierungen erhalten, darunter in Kategorien wie Bester Film und Beste Regie. Bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2018 wurde Jacques Audiard darüber hinaus mit dem Silbernen Löwen für die Beste Regie ausgezeichnet.

 

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Jacques Audiard
Produzent
  • Chelsea Barnard,
  • Megan Ellison,
  • Tudor Reu,
  • Sammy Scher,
  • Delphine Tomson,
  • Fernando Victoria de Lecea,
  • Pascal Caucheteux,
  • Michael De Luca,
  • Alison Dickey,
  • Michel Merkt,
  • John C. Reilly,
  • Grégoire Sorlat
Darsteller
  • John C. Reilly,
  • Joaquin Phoenix,
  • Jake Gyllenhaal,
  • Riz Ahmed,
  • Rebecca Root,
  • Allison Tolman,
  • Rutger Hauer,
  • Carol Kane,
  • Aldo Maland,
  • Theo Exarchopoulos
Drehbuch
  • Jacques Audiard,
  • Thomas Bidegain
Musik
  • Alexandre Desplat
Kamera
  • Benoît Debie
Schnitt
  • Juliette Welfling
Casting
  • Christel Baras,
  • Francine Maisler,
  • Mathilde Snodgrass

Kritikerrezensionen

  • The Sisters Brothers: Im starbesetzten Western mit Joaquin Phoenix, Jake Gyllenhaal und John C. Reilly beginnt ein Brüderpaar von Auftragskiller, an der Profession zu zweifeln.

    Jacques Audiards erster englischsprachiger Film ist ein existenzialistischer Western um zwei ungleiche Brüder und Killer nach gleichnamiger Romanvorlage.

    Als der gleichnamige Roman des kanadischen Schriftstellers Patrick deWitt 2011 veröffentlicht wurde, merkten diverse Kritiker bereits an, die Ballade zweier Mitte des 19. Jahrhunderts mordend durch den Wilden Westen ziehender Brüder mit dem klingenden Nachnamen Sisters erinnere sie an einen Mix aus der kaltblütigen Entschlossenheit eines Cormac McCarthy und dem trockenen schwarzen Humor, wie man ihn aus den Filmen der Coen-Brüder kennt, eine Art surrealer „True Grit“. Das beschreibt die filmische Adaption schon ziemlich gut. Und doch überrascht der visuelle und erzählerische Ansatz Audiards, der sich mit Filmen wie „Ein Prophet“ oder „Der Geschmack von Rost und Knochen“ als führender europäischer Genreregisseur etablierte, aber schon mit seinem - von den Coens als Präsidenten der Jury! - mit der Goldenen Palme ausgezeichneten jüngsten Film „Dämonen und Wunder - Dheepan“ abwandte vom typischen Look & Feel des Genrekinos. „The Sisters Brothers“ führt den eingeschlagenen Weg fort, ein Western, den Audiard fast schon verachtend schmuck- und farblos aussehen lässt, wie auf Video gedeht, weil es ihm nicht um Ästhetisierung oder Verbrämung geht. Er will die Zuschauer direkt an die Seite seiner komischen Antihelden versetzen, gespielt von Joaquin Phoenix und John C. Reilly, ein ungleiches und unzertrennliches Brüderpaar, das an Terrence Hill und Bud Spencer erinnert, aber als Sympathieträger nicht viel taugt.

    Die Sisters-Brüder sind Killer. Das Morden fällt ihnen leicht, es belastet sie nicht, sie sehen es als notwendigen Bestandteil, um zu überleben, und das lässt sie auch haarige Situation unbeschadet überstehen. Nun befinden sie sich im Auftrag des ominösen Commander - Rutger Hauer in einem Auftritt, der kaum länger als fünf Sekunden dauert - unterwegs von Oregon nach Kalifornien, wo sie einen jungen Chemiker töten sollen, der bereits von einem ebenfalls in den Diensten des Gangsterbosses stehenden Detektiv beschattet wird. Um die Reise geht es zunächst, in der die Brüder sich endlos über Gott und die Welt unterhalten, wenn sie es nicht gerade mit Bären, verendenden Pferden, Spinnenbissen und feindseligen Kontrahenten zu tun haben. Dass der Film aber eigentlich erst so richtig losgeht und dann eine ganz andere Richtung einschlägt als erwartet, als sie endlich ihrem Opfer gegenüberstehen, ist das wunderbare Wunder in diesem respektlosen Film, dem der Wilde Westen eigentlich egal ist, dem es nur um die beiden Brüder geht und die Möglichkeit, ob man sein Leben denn wirklich noch einmal ganz neu beginnen kann. Die Antworten, die Audiard gibt in dieser absurden Variation von „Der Schatz der Sierra Madre“ sind verstörender als die brennenden Pferde (Winterbottoms „Das Reich und die Herrlichkeit“ lässt grüßen), in Mundhöhlen nistenden Spinnen, verführerisch leuchtenden Flüsse und endlosen Tötungen, die er auf dem Weg ansammelt. ts.
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