Zum Jubiläum von „The Sixth Sense“ erinnerte sich Haley Joel Osment an die Dreharbeiten an der Seite von Bruce Willis und die rührende Geste des Hollywoodstars.
Was war das nur für ein unerhörter Film von einem damals unbekannten Regisseur, dessen Namen niemand aussprechen konnte: M. Night Shyamalans erst dritter Spielfilm „The Sixth Sense – Nicht jede Gabe ist ein Segen“ erwischte das weltweite Publikum geradezu kalt und fegte es von den Beinen. Niemand konnte sich bis dato vorstellen, dass Hollywoods Macho-Actionstar Bruce Willis in einem Mystery-Horrorfilm mitspielen würde – noch dazu in einer einfühlsamen Rolle als Kinderpsychiater Dr. Malcom Crowe. Ende 1999, vor bald genau 25 Jahren also, eroberte der Film die Kinos und spielte bei gerade einmal 40 Millionen US-Dollar Budget weltweit über 672 Millionen US-Dollar ein, geschlagen nur von „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“.
„The Sixth Sense“ kam gleich ganz zu Beginn einer Welle an neuartigen Horrorfilmen aus dem asiatischen Raum, die das Genre in den 2000er-Jahren maßgeblich beeinflussen sollten. Hier standen nicht etwa möglichst blutige Szenen und Kills im Vordergrund, sondern übernatürliche Momente, die einem das Haar zu Berge stehen ließen. Und: Shyamalan etablierte hier sein Markenzeichen des Twists, was sich im Nachhinein nicht nur als Segen, sondern auch als Fluch herausstellen sollte.
Nicht nur „Stirb Langsam“-Star Bruce Willis konnte das Publikum mit seiner ersten Rolle in einem Gruselfilm überraschen, sondern auch sein junger Co-Star Haley Joel Osment, der für seine Darbietung mit gerade einmal zwölf Jahren eine Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller erhielt. Osments eigene Karriere konnte danach nie richtig an Fahrt aufnehmen, ein Schicksal, das er mit vielen anderen ehemaligen Kinderstars teilt, wie ihr im Video sehen könnt:
Bruce Willis hielt den Kontakt zu Haley Joel Osment noch viele Jahre aufrecht
Osment war damals trotz seiner jungen Alters bereits ein versierter Schauspieler. Sein Filmdebüt gab er fünf Jahre zuvor im Fernsehfilm „Die Hölle auf Erden – Der Fall Laurie Kellogg“. Im selben Jahr spielte er Tom Hanks‘ Sohn im Welterfolg „Forrest Gump“. Bruce Willis sei der erste gewesen, bei dem er sich darüber im Klaren war, was für einen Hollywoodstar er da an seiner Seite hatte, erinnerte sich der 36-Jährige im Gespräch mit Entertainment Weekly:
„Zu diesem Zeitpunkt war ich alt genug, um viele Filme von Bruce [Willis] gesehen zu haben, was die Sache noch viel aufregender gestaltete. Und das ist etwas, das sich durch die gesamte Karriere zieht, wenn man Leuten zusammenarbeitet, die man schon in anderen Filmen bewundert hat. Das hat mich sehr beeindruckt, denn er war die erste große Berühmtheit, mit der ich in einem Alter gearbeitet habe, in dem ich mir seiner Berühmtheit bewusst war.“
Diesen positiven Eindruck konnte Willis nicht nur während der gesamten Dreharbeiten aufrechterhalten, sondern auch darüber hinaus:
„Ich habe in den folgenden Jahren nach der Veröffentlichung des Films noch viel von ihm gehört. Von Zeit zu Zeit hinterließ er mir Sprachnachrichten, um sich nach mir zu erkundigen. Er rief mich einfach aus heiterem Himmel an, manchmal im Vorfeld einer Reise. Wenn ich mich recht entsinne, gingen wir zweimal zusammen nach Japan, um ‚The Sixth Sense‘ in verschiedenen Städten zu eröffnen. Er rief also vorher an – und manchmal kam ich gerade von der Schule nach Hause und der Anrufbeantworter blinkte und er sagte: ‚Hey, Haley Joel. Ich wollte nur Hallo sagen.‘“
Auch zu Willis‘ Töchtern Rumer, Scout und Tallulah, die alle ungefähr in seinem Alter sind, habe Osment noch ein wenig Kontakt. Doch auch er habe seit dem Bekanntwerden von Willis‘ Leiden an Aphasie und frontotemporaler Demenz nichts mehr von ihm gehört.
„The Sixth Sense“ könnt ihr über Disney+ streamen.
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