In einem Interview ließ James Gunn wissen, dass ihn die meisten neuen Superheld*innenfilme langweilten. Genau deshalb habe er „The Suicide Squad“ gedreht.
Als Altmeister Martin Scorsese Ende 2019 über Superheld*innenfilme lästerte und den Vertretern des aktuell erfolgreichsten Genres absprach, überhaupt Kino zu sein, hatte sich James Gunn noch in einem Tweet enttäuscht von einem seiner liebsten Filmemacher*innen gezeigt. Er sei traurig darüber, dass Scorsese so abwertend über „seine Filme“ urteile.
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Doch nun hält der Filmemacher, der durch seine „Guardians of the Galaxy“-Filme im Marvel Cinematic Universe (MCU) zu großem Ruhm gelangt ist, selbst nicht hinterm Berg mit Kritik. Im Interview mit dem SFX Magazine (via Gamesradar), sprach er über eine immer größer werdende Abneigung gegen diese Art Film:
„Aktuell sind sie (die Superheld*innenfilme, Anm. d. Red.) meistens einfach nur langweilig für mich. Ich habe sie zu Beginn geliebt und es gibt Leute, die noch immer unterschiedliche Dinge probieren. Daher trifft das nicht zu 100 Prozent zu, aber eine Menge von ihnen sind langweilig. Daher denke ich, geht es darum, andere Elemente aus anderen Genres einfließen zu lassen.“
Und genau das hat Gunn bei seinem DC-Einstand „The Suicide Squad“ getan. Abgesehen davon, dass es sich hierbei nicht um einen Superheld*innenfilm handelt, sondern eher um einen Antiheld*innenfilm, hat sich der 54-jährige Filmemacher auch eher an Filmen wie „Das Dreckige Dutzend“ und „Agenten sterben einsam“ orientiert, in denen ebenfalls keine strahlenden Held*innen im Mittelpunkt stehen. „The Suicide Squad“ soll einen ähnlichen dreckigen und abgenutzten Look aufweisen.
Da ist etwas dran an Gunns Aussagen. Die ewig gleichen Ursprungsgeschichten scheint das Publikum genauso satt zu haben wie die sich ständig wiederholenden Elemente des Genres. Es gibt einen guten Grund, warum Filme wie „X-Men: Dark Phoenix“ und „Fantastic 4“ gefloppt sind und Serien wie „Jupiter’s Legacy“ direkt wieder eingestellt wurden. Dagegen begeistern Serien wie „The Boys“ und „WandaVision“. Sie trauen sich etwas, sie gehen neue Wege.
Steven Spielberg hat vor einigen Jahren das Ende der Vormachtstellung des Superheld*innenfilms prophezeit. Diese, so der Vater des Blockbusterfilms, werden „den Weg des Westerns“ gehen. Schaut man sich die jüngere Filmgeschichte an, wechselten sich die jeweils beliebtesten Genres tatsächlich meist nach einer knappen Dekade ab: Vom Macho-Actionfilm über Teeniestreifen und Buddy-Cop-Filmen bis hin zu Disaster-Movies. Denn irgendwann drehten sich die Vertreter im Kreis, sie kannibalisierten sich selbst.
Unter den kommenden DC-Filmen, die ihr in diesem Video sehen könnt, sind einige dabei, die mit neuen Ideen punkten können:
Darum hat sich James Gunn für „The Suicide Squad“ entschieden
Als Warner Bros. James Gunn die Gelegenheit und freie Hand gab, einen DC-Film zu inszenieren, war er frisch von Disney geschasst worden. Für ihn stand direkt fest, dass er etwas komplett anderes machen wollte (musste), wie er gegenüber The New York Times wissen ließ:
„Ich habe mir die verschiedenen möglichen Projekte vorgenommen, an denen ich hätte arbeiten können und arbeitete einen ganzen Monat lang an jedem Tag an einem anderen Projekt. Ich wollte wirklich sicherstellen, dass was auch immer ich schreiben würde, eine großartige Geschichte sein würde. Und wenn alles klappt und ich sie inszenieren wollte, dass ich es auch kann. ‚The Suicide Squad‘ war genau das, was sofort an Fahrt aufnahm.“
„The Suicide Squad“ startet hierzulande am 5. August 2021 in den Kinos.
Kultfilme waren ihrer Zeit voraus; oder besser: Sie entsprachen nicht ihrer Zeit. Und genau deshalb sind sie Kult. Erkennt ihr diese 15 Vertreter anhand eines einzigen Bildes? Mit Sicherheit, oder?