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Things We Lost in the Fire: Seitdem ihr Ehemann ums Leben gekommen ist, steht Audrey mit ihrem Schmerz, ihrer Einsamkeit und vor allem mit ihren zwei Kindern allein da. Hilfe suchend wendet sie sich deshalb an den besten Freund ihres Mannes. Doch Jerry ist heroinabhängig und kämpft selbst mit den ständigen Abgründen seines Lebens. So beginnt für sie beide ein tägliches Ringen um Vertrauen, Verantwortung und Freundschaft.

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Handlung und Hintergrund

Der Tod ihres Mannes reißt eine klaffende Lücke im Herzen von Audrey Burke (Halle Berry) auf. Der couragierte Versuch, einem Gewaltopfer beizustehen, kostete Brian (David Duchovny) das Leben. Ausgerechnet sein heroinabhängiger Freund Jerry Sunborne (Benicio Del Toro) will ihr und den beiden Kindern in dieser schweren Zeit nun beistehen. Der ehemalige Anwalt zieht bei ihr ein, womit sich beide gegenseitig einen gewissen Halt geben können.

Die dänische Meisterin des Melodrams, Susanne Bier - hochgeschätzt für Werke wie „Brothers“ und „Nach der Hochzeit“ -, gibt ihr emotional beeindruckendes US-Debüt. Das einfühlsame Charakterdrama ähnelt stilistisch „Babel“ und verzeichnet schauspielerische Glanzleistungen.

Audreys Mann Brian wird ermordet. Bei seiner Beerdigung taucht auch der schmuddelige und verdruckste Jerry auf. Er, ein Junkie, war der beste Freund des Verstorbenen, sehr zum Missfallen von Audrey. Doch in ihrer Trauer und Einsamkeit bittet sie ihn, bei sich und ihren zwei Kindern einzuziehen. Im Gegenzug versucht er, den Entzug durchzuziehen.

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Als er einer Frau zu Hilfe eilt, wird der glücklich verheiratete, zweifache Familienvater Brian von deren Peiniger erschossen. Für seine Frau Audrey und die Kinder bricht eine Welt zusammen. Weil sie befürchtet, ihm Unrecht getan zu haben, lädt sie Brians einstmals besten Freund Jerry ein, bei sich zu wohnen. Jerry war einst ein erfolgreicher Anwalt, ist aber längst auf Heroin abgestürzt. Gemeinsam geben sich die beiden Fremden Halt, doch bei Beiden sitzen die Wunden zu tief, als dass ein einfacher Alltag möglich wäre.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Susanne Bier
Produzent
  • Allan Loeb,
  • Pippa Harris,
  • Sam Mendes,
  • Sam Mercer
Darsteller
  • Benicio Del Toro,
  • Halle Berry,
  • David Duchovny,
  • Alexis Llewellyn,
  • John Carroll Lynch,
  • Micah Berry,
  • Alison Lohman,
  • Robin Weigert,
  • Omar Benson Miller,
  • Paula Newsome,
  • Sarah Dubrovsky
Drehbuch
  • Allan Loeb
Musik
  • Johan Söderqvist
Kamera
  • Tom Stern
Schnitt
  • Pernille Bech Christensen,
  • Bruce Cannon

Kritikerrezensionen

    1. Die dänische Regisseurin Susanne Bier hat sich wie auch schon in "Open Hearts" oder "After the Wedding" mit "Things We Lost in the Fire" ein weiteres Mal mit der Frage beschäftigt, was aus Menschen wird, wenn eine plötzlich hereinbrechende Veränderung ihr Leben gänzlich durcheinander bringt. In diesem Fall der Tod eines geliebten Menschen. Der Film erzählt aber weit mehr als nur eine Geschichte von Verlust und Trauer. Denn wie Audrey muss auch der drogensüchtige Jerry einen Weg zurück ins Leben finden, jeden Tag aufs Neue, wie er einmal zu verstehen gibt. Dass sie eine ähnliche Aufgabe zu bewältigen haben, macht sie zu Verbündeten, doch was ihre Beziehung angeht, bleibt Susanne Bier glücklicherweise der Realität verhaftet und fördert keine kitschige Liebesgeschichte zutage.

      Der Realität der Gefühle versucht Bier auch durch ihre Inszenierung Ausdruck zu verleihen. So setzt sich die Geschichte in der ersten Hälfte des Films nur stückweise zusammen. Audreys von Schock und Trauer geprägte Gedanken füllen sich immer wieder mit Erinnerungsfetzen, dazwischen liegen Bilder von erschöpfter Ruhe. Je weniger Audrey von ihren Erinnerungen heimgesucht wird, je mehr sie wieder so etwas wie Alltag in ihrem Leben zulässt, desto linearer wird auch der Film, bis die fragmentarischen Rückblenden ganz wegfallen.

      Doch nicht nur die dramaturgische Gestaltung, auch die Technik führt bei Bier ein gewisses Eigenleben. Vor allem in der Behandlung der beiden Hauptdarsteller sind die Unterschiede augenfällig. Jerry und Audrey erhalten einen je individuellen Soundtrack, eine eigene Lichtgestaltung und auch die Kamera nähert sich ihnen in ganz unterschiedlicher Weise. In diesen Details glaubt man die Handschrift Susanne Biers zu erkennen, auch wenn sie mit diesem Film erstmals offiziell einen "Hollywood-Film" gedreht hat. Als ein solcher lässt sich "Things We Lost in he Fire" durchaus verstehen.

      Im Gesamten betrachtet kommt Susanne Bier mit diesem Film nicht ganz an ihre vorherigen Leistungen heran. Halle Berry wirkt immer wieder wie eine blasse Kopie ihrer Leticia aus "Monster's Ball" und auch die Geschichte selbst ist stellenweise zu schwach geraten. Glücklicherweise gibt es aber noch Benicio Del Toro alias Jerry. Dass Del Toro ein großartiger Schauspieler ist, war – zumindest denen, die ihn kennen und mögen – vorher schon bekannt, aber wie überwältigend er sein kann, beweist er hier. Ohne ihn würde "Things We Lost in the Fire" wohl keinen großen Eindruck hinterlassen. So aber lässt sich sagen, dass es sich schon allein wegen ihm lohnt, sich diesen Film anzuschauen.

      Fazit: Wer Benicio Del Toro in Bestform erleben möchte, sollte sich Susanne Biers neuesten Film nicht entgehen lassen.
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      1. Dogma meetz Hollywood. Der Faszination dieses Melodrams kann man sich schwerlich entziehen, die Handlung bleibt spannend und unvor-hersehbar bis zum Schluss. Meisterhaft gespielt von Halle Barry und Benicio Del Toro zeigt der Film in berührender Weise zwei Menschen, die sich bei der Bewältigung ihrer Schicksale gegenseitig Halt geben; auch die Kinderdarsteller sind hervorragend besetzt. Die Intensität ihrer Emotionen wird von Regisseurin Susanne Bier auf wohltuende Weise in einfühlsamen, ausdrucksstarken Bildern inszeniert. Großes Kino ohne Kitsch und Klischees.

        Jurybegründung:

        Was kann es Schlimmeres geben, als den Menschen zu verlieren, den man liebt? Vielleicht die Angst, dass das Leben einfach weitergehen könnte, jemand anderes einen doch einzigartigen Menschen ersetzen könnte?

        In diesem Dilemma ist dieses beeindruckend gespielte Drama angesiedelt, getragen von einer Cast, die in allen Haupt- und Nebenrollen erstklassig besetzt ist. Eine intensive Kamera, die auf jeden oberflächlichen Effekt verzichtet, lässt den Zuschauer teilnehmen am Familienleben nach der Katastrophe, lässt die inneren Zweifel und Ängste der Beteiligten nachempfinden, ohne auf die Tränendrüse zu drücken.

        Alle Fäden werden sehr stimmig zusammengeführt, die musikalische Untermalung trägt den Film, lässt aber auch Pausen zu und unterscheidet sich wohltuend vom Geigeneinerlei anderer Hollywoodproduktionen.

        Things we lost in the fire ist Hollywood-Arthouse in Perfektion, ohne durch diesen Perfektionismus kalt und kalkuliert daher zu kommen.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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