Die Rolle als Marvel-Held beeinflusste die Karriere von Chris Hemsworth maßgeblich. Doch der Hype um seine Thor-Rolle sorgte auch dafür, dass er auf diese reduziert wurde.
Mit 25 Jahren nahm Chris Hemsworth den Job an, der seine Karriere für immer verändern sollte: die Verkörperung von Thor. Die „Thor“-Reihe umfasst aktuell vier Teile des Marvel Cinematic Universe (MCU), die alle auf Disney+ im Stream verfügbar sind.
Die Rolle als Beschützer von Asgard sollte zwar seine Karriere prägen, aber im Interview mit Vanity Fair verrät Hemsworth, dass er sich manchmal einen höheren Anspruch gewünscht hätte:
„Manchmal fühlte ich mich wie der Sicherheitsmann für das Team. […] Ich habe den Text der anderen gelesen und gedacht: Oh, die haben viel coolere Sachen. Die haben mehr Spaß. Was macht denn meine Figur? Es ging immer darum: ‚Du hast die Perücke auf. Du hast die Muskeln. Du hast das Kostüm. Wo ist das Licht?‘ Ja, ich bin Teil dieser großen Sache, aber ich bin wohl ziemlich austauschbar.“
Das klingt nach ziemlich harscher Selbstkritik, die vermutlich daher rührt, dass der 40-Jährige nicht auf sein Aussehen reduziert werden möchte und ernstere Projekte in Angriff nehmen wollte. Thor ist nicht nur ein Superheld, sondern ein echter Gott und wird in den Filmen offen von den weiblichen Figuren objektifiziert und sexualisiert. Besonders deutlich wird das harte Selbsturteil von Hemsworth, als er über seine Arbeit in „Thor: Love and Thunder“ spricht:
„Ich habe mich in der Improvisation und der Verrücktheit verfangen und wurde zu einer Parodie meiner selbst.“
Der Schauspieler sagt trotz seiner Kritik, dass die Arbeit an den Marvel-Filmen eines der größten Geschenke in seinem Leben gewesen sei. Dennoch stellte die Rolle eine Herausforderung dar, denn sie sorgte dafür, dass er vermehrt als muskulöser Actionheld besetzt wurde.
Chris Hemsworth ist bald in „Furiosa: A Mad Max Saga“, in der Rolle des Dementus zu sehen und startet am 23. Mai 2024 in den Kinos. Den Schauspieler mit Rauschebart-Look könnt ihr in diesem Trailer sehen:
Robert Downey Jr. fällt anderes Urteil über „Thor“
Chris Hemsworth mag ein eindeutiges Urteil über seine Arbeit in den „Thor“-Filmen fällen, doch Robert Downey Jr. lobt seinen Kollegen:
„Zunächst einmal war Thor als Figur sehr schwierig zu adaptieren – es gab eine Menge inhärenter Beschränkungen – aber er und Ken Branagh (Regisseur von ‚Thor‘, Anm. d. Red.) haben es geschafft, ihn zu transzendieren, ihn irgendwie nachvollziehbar und doch gottgleich zu machen.“
Die Rolle von Thor war auf schauspielerischer Ebene vielleicht nicht die Herausforderung, die Hemsworth gesucht hat, aber sie hat dem Marvel-Schauspieler auf jeden Fall den Weg geebnet. Besonders interessant bleibt, dass Hemsworth sich auf sein Aussehen und seinen Körper reduziert gefühlt hat und dies letztendlich dazu führte, dass er vermehrt die Rolle des muskelbepackten Actionhelden angenommen hat.
Ob ihr nun eher der Meinung von Robert Downey Jr. oder der von Chris Hemsworth zustimmt, bleibt euch selbst überlassen. Welcher Avenger ihr seid, könnt ihr in diesem Quiz testen: