„Thor“-Star Chris Hemsworth hat in einem Interview ausführlich auf die Marvel-Kritik von Martin Scorsese und Co. geantwortet.
Als das Marvel Cinematic Universe (MCU) noch am Höhepunkt seiner Popularität war, gab es von etablierten und bekannten US-amerikanischen Regisseuren viel Kritik an Superheld*innen-Filme. Martin Scorsese („Killers of the Flower Moon“) verglich sie mit Freizeitparks und auch für Francis Ford Coppola („Apocalypse Now“) und Quentin Tarantino („Pulp Fiction“) ist die Dominanz des Genres in der aktuellen Filmlandschaft ein Problem.
In einem Interview mit der Times of London (via Variety) hat Thor-Darsteller Chris Hemsworth über die Kommentare von Scorsese und Co. gesprochen und erklärt, warum er sie nicht ganz nachvollziehen kann:
„Es war brutal und es stört mich, insbesondere wenn es von meinen Helden kommt. Ich habe mit den Augen gerollt, als die Leute Superheld*innen runtergemacht haben. Ihre Filme haben auch nicht immer funktioniert – wir haben alle solche. Als sie darüber gesprochen haben, was mit dem Superheld*innen nicht stimmt, dachte ich: ‚Cool, erzählt das den Milliarden, die sie schauen.‘ Lagen sie alle falsch?“
Wie die Zukunft des MCU aussieht, seht ihr hier:
Chris Hemsworth spricht sich gegen kritisierende Kolleg*innen aus
Während Coppola und Scorsese der Meinung sind, dass Superheld*innen-Filme für fehlende Filme im Kino mit mittleren und kleinen Budgets verantwortlich sind und Marvel als Marke zu dominant ist, liegt für Hemsworth das Problem woanders:
„Kinobesuche haben sich nicht wegen Superheld*innen verändert, sondern aufgrund von Smartphones und Social Media. Superheld*innen-Filme haben tatsächlich dafür gesorgt, dass die Leute während des Übergangs weiter ins Kino gegangen sind und jetzt kommen die Leute zurück ins Kino. Sie verdienen also etwas mehr Anerkennung.“
Chris Hemsworth spricht sich außerdem gegen Schauspiel-Kolleg*innen aus, die in MCU-Filmen mitgewirkt haben und sich danach über die Produktionen beschwerten:
„Sie sagen: ‚Das sind Filme, die erfolgreich sind – ich möchte dabei sein. Oh, mein Film hat nicht funktioniert? Ich mache sie jetzt runter.‘ Ich habe lange eine Seifenoper gedreht. Und es hat mich gestört, wenn Schauspieler*innen später mit einem schlechten Gewissen und beschämt darüber geredet haben. Bescheidenheit ist wichtig. Einer der älteren Schauspieler von ‚Home and Away‘ sagte: ‚Wir werden nicht bezahlt, um guten Dialog gut klingen zu lassen, sondern damit schlechter Dialog funktioniert.‘ Das ist bei mir hängen geblieben.“
Hemsworth hatte durch seine zahlreichen Marvel-Filme aber das Gefühl, dass er in eine Schublade gesteckt wurde, weshalb er mit „Furiosa: A Mad Max Saga“ etwas Neues machen wollte. Der Action-Film wird in Deutschland am 23. Mai 2024 in den Kinos starten. Bis dahin könnt ihr im Quiz herausfinden, wie gut ihr die Reihe kennt und den Vorgänger „Mad Max: Fury Road“ bei Prime Video noch mal schauen.