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„Thor 3: Tag der Entscheidung“-Kritik: Kunterbunter Spaß für Jung und Alt

„Thor 3: Tag der Entscheidung“-Kritik: Kunterbunter Spaß für Jung und Alt

Marvel hat ein Problem: Seit mehr als 9 Jahren schickt das Studio systematisch seine stärksten Comic-Superhelden auf die große Leinwand und lässt sie dort Städte, Welten und sogar ganze Universen retten. Bis heute hat die „Wunder“-Schmiede 17 Superheldenfilme produziert – „Thor: Tag der Entscheidung“ miteingerechnet. Angesichts dieser Zahlen drohen die kostümierten Helden das Publikum bald zu ermüden; auch im Hinblick auf das wachsende filmische Superhelden-Universum der unmittelbaren Konkurrenz DC. Doch die Macher bei Marvel würden heute nicht an der Spitze der populären Kino-Kultur stehen, wenn sie darauf keine Antwort hätten. In Bezug auf „Thor 3: Tag der Entscheidungׅ“ lässt sich diese in einem einzigen Wort zusammenfassen: Neuanfang.

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Natürlich kann nicht von einem kompletten Neustart der „Thor“-Reihe die Rede sein. Der Film setzt zwei Jahre nach den Geschehnissen in „Avengers: Age of Ultron“ an. Mit Chris Hemsworth (Thor), Tom Hiddleston (Loki), Anthony Hopkins (Odin) und Idris Elba (Heimdall) spielen wieder alle wichtigen und altbekannten Gesichter der zur Trilogie angewachsenen Reihe mit. Für viele Fans wird es sich aber dennoch wie ein Neuanfang anfühlen und das war von den Machern vollkommen so beabsichtigt.

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Neuer Regisseur

Der Drang zum Neuanfang für den Gott des Donners ließ sich schon im Vorfeld auf Produktionsebene beobachten. Vor allem das Engagement von Taika Waititi („5 Zimmer, Küche, Sarg“) als Regisseur des Films. Mit ihm setzte Marvel einen außergewöhnlichen Mann an die Spitze des dritten Thor-Soloabenteuers, der bis dato eher durch seine schrägen, aber einfühlsamen Komödien auf sich aufmerksam machte.

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Ganz im Gegenteil zu seinen Vorgängern Kenneth Branagh und Alan Taylor, die sich als Regisseure eher in den Bereichen Drama, Krimi und Action verdingten. So hat das dritte Solo-Abenteuer von Thor einen spürbar leichteren Grundton als die zwei vorherigen Teile. Waititis komödiantischer Einfluss schwingt deutlich mit.

Neuer Look

Für den neuen Teil der „Thor“-Reihe beließ es Marvel jedoch nicht bei der Wahl eines ungewöhnlichen Regisseurs. Die Welt des Helden selbst wurde neu gedacht. So gibt es zwar immer noch die Erde, Thors Heimat Asgard und mit Hela (Cate Blanchett) eine weitere binäre Gegenspielerin, die diese unterjochen will. Aber der Held entdeckt nun endlich die unendlichen Weiten des Universums.

In seinem dritten Film landet Thor auf Sakaar, einem Planeten, der sich vor allem in Sachen Farben nicht krasser von der Erde und Asgard unterscheiden könnte. Dieser neue Farbreichtum in Thors Universum war auf den ersten Bildern zu erahnen: „Thor: Tag der Entscheidungׅ“ ist knallbunt und man merkt deutlich, mit wie viel Liebe zum Detail die Set-Designer hier ans Werk gegangen sind. Mit diesem Look haben sich die Macher eindeutig an der farbenprächtigen Welt des Mega-Erfolges „Guardians of the Galaxy“ orientiert, mit denen Thor in „Avengers: Infinity War“ demnächst ein gemeinsames Abenteuer erleben wird.

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Neue (alte) Musik

Abgesehen vom Farbschema hat es den Produzenten von „Thor: Tag der Entscheidung“ wohl auch die 80er-lastige Musik von „Guardians of the Galaxy“ angetan. Zur Vertonung des opulenten Werkes konnten sie niemand Geringeres als Mark Mothersbaugh gewinnen, seines Zeichens Mitgründer und Frontsänger der New Wave-Band Devo (größter Hit „Whip it“). Der umtriebige Komponist hat seit Ende der 1980er schon bei unzähligen Filmen für die richtige Musik gesorgt, darunter „The Lego Movie“ und die Hälfte aller Wes Anderson Filme, deren Soundtracks durch ihre besondere Eigenart bis heute begeistern.

Auch die Musik in „Thor: Tag der Entscheidung“ ist eigenwillig und passt wunderbar zur quietschbunten Welt des Planeten Sakaar, auf dem Thor gefangen gehalten wird. In der opulent mit Gold verzierten und prunkvollen Heimat von Thor, Asgard, funktionieren diese neuen Töne naturgemäß nur bedingt, weshalb hier auf das eher konventionelle musikalische Material der ersten beiden Teile zurückgriffen wurde.

 

Vom Alten ins Neue

Damit sind wir auch schon beim größten Problem von „Thor: Tag der Entscheidung“: die Überführung vom Alten ins Neue. Das Alte wird dabei von Asgard, der bisherigen Geschichte von Thor und dem Grundton der ersten zwei Teile repräsentiert. Sakaar, das erweiterte Universum von Thor und der veränderte Grundton des dritten Teils stellen das Neue dar.

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Das Alte ist schwer, tragisch und mit humoristischen Spitzen, das Neue ist leicht, unbekümmert und hat immer noch einen Witz auf den Lippen. Im Verlauf des Filmes zeigt sich vor allen an den Schnittstellen, dass beides nicht so recht zusammenpassen will, weshalb die Macher am Ende die einzig logische Konsequenz gezogen haben (welche hier nicht verraten werden soll). Man kann nur hoffen, dass sie in den weiteren Abenteuern von Thor bei ihrer Entscheidung bleiben.

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Das ist verschmerzbar

Von dieser Problematik einmal abgesehen, ist „Thor: Tag der Entscheidung“ ein unterhaltsames Comic-Spektakel, das nicht mit Witz und Schauwerten geizt. Besonders Jeff Goldblum als verrückt-schrulliger Grandmaster und Mark Ruffalo als grüner Fan-Liebling Hulk tragen zum größten Vergnügen des Filmes bei.

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Die freundschaftliche Rivalität zwischen Thor und Hulk sowie die absurde Welt des Grandmasters sind das Herzstück des Filmes und funktionieren unter der Leitung von Taika Waititi wunderbar. Neueinsteigerin Tessa Thompson als Valkyrie hinterlässt mit ihrem robusten Charme und ihrer Schlagfertigkeit einen bleibenden Eindruck – und das nicht nur bei Thor.

Das Böse ist schwarz-blass

Tom Hiddlestons Rolle als Thors Bruder Loki muss hinter diesen strahlenden Persönlichkeiten etwas zurücktreten und im Angesicht der übermächtigen Hela (Cate Blanchett) fungiert er mehr oder weniger nur noch als Witzfigur, die wirklich keiner mehr ernst nimmt. Das könnte allerdings böse auf alle anderen Beteiligten zurückfallen, denn es zeichnet sich ab, dass er in der filmischen Umsetzung des „Infinity War“ auf der Seite von Thanos (Josh Brolin) kämpfen wird.

Auch Cate Blanchetts Auftritt als eigentliche Film-Bösewichtin Hela verblasst ein wenig hinter der schillernden Präzens von Goldblum und Ruffalo – und das, obwohl sie den größeren Kopfschmuck und mehr Spielzeit hat. Als eine Repräsentantin der alten Welt von Thor sollte sie aber vermutlich nicht viel mehr als genau das sein, weshalb sich ihre charakterliche Eintönigkeit verschmerzen lässt.

Tipp: Wie bei fast allen Marvel-Filmen lohnt es sich, bis zum Ende des Abspanns sitzen zu bleiben. Dieses Mal warten gleich zwei witzige Szenen auf die geduldigen Kinogänger.

Fazit: „Thor: Tag der Entscheidung“ definiert seinen Titelhelden und dessen Rolle im Marvel-Universum neu. Das humorvolle und einfallsreiche Superhelden-Regiedebüt von Taika Waititi besticht dabei nicht nur durch seine knallbunte und detailverliebte Optik sowie dem Synthie-Soundtrack mit 80er-Jahre-Flair. Die einmalig witzigen Konstellationen der Hauptfiguren, allen voran Mark Ruffalo als Hulk/Bruce Banner und Jeff Goldblum als Grandmaster wissen ebenso zu überzeugen.

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