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Tigermilch: Das erste Mal Alkohol. Der erste Sex. Ein Verbrechen und ein wildes Leben. Nini (Flora Li Thiemann) und Jameelah (Emily Kusche) sind 14 Jahre alt und Freundinnen, seit sie denken können. Auf der Schultoilette mischen sie ihr Lieblingsgetränk, die titelgebende Tigermilch, eine Mischung aus Maracujasaft, Milch und dem Weinbrand Mariacron. Sie sind unzertrennlich. Doch vielleicht ist dieser Sommer der letzte, den sie...

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Handlung und Hintergrund

Das erste Mal Alkohol. Der erste Sex. Ein Verbrechen und ein wildes Leben. Nini (Flora Li Thiemann) und Jameelah (Emily Kusche) sind 14 Jahre alt und Freundinnen, seit sie denken können. Auf der Schultoilette mischen sie ihr Lieblingsgetränk, die titelgebende Tigermilch, eine Mischung aus Maracujasaft, Milch und dem Weinbrand Mariacron. Sie sind unzertrennlich.

Doch vielleicht ist dieser Sommer der letzte, den sie gemeinsam genießen. Während Nini aus einem deutschen Elternhaus stammt, hat Jameelah einen irakischen Pass. Sie wünscht sich nichts mehr, als auch Deutsche zu sein. Zuhause wartet die Mutter (Nagres Rashidi) auf den Einbürgerungsantrag. Um die Sorgen zu verschieben, stürzen sich die Mädchen ins Leben, spielen mit Wörtern im Freibad und üben den „Ernstfall“ bei den Prostituierten auf der Kurfürstenstraße. Doch das Sommerglück ist brüchig: Eines Nachts werden die beiden Zeugen eines grausamen Mordes.

„Tigermilch“ - Hintergründe

Der Roman „Tigermilch“ erzählt eine aufwühlende Coming-of-Age-Geschichte, die sich im rauhen Großstadt-Dschungel abspielt. Aufgewachsen im Problemkiez, suchen die Teenager Nini und Jameelah nach einem Ausweg, um der tristen Alltagsrealität zu entfliehen. Ninas Mutter ist Alkoholikerin, Jameelah befürchtet, in eine „Heimat“ abgeschoben zu werden, die sie nie gesehen hat. Als der Roman im Jahr 2013 erschien, konnte der authentische Ton von Autorin Stefanie de Velasco das Publikum sofort überzeugen.

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Aus Nachtschicht wird Nacktschicht, aus Luftschutz wird Lustschutz, Kinderschokolade ist Rinderschokolade - nichts ist harmlos in der Welt von Nini und Jameelah, die besonders gerne mit Wörtern jonglieren. Alles ist ein Spiel. Um diese Atmosphäre originalgetreu umzusetzen, hat Regisseurin Ute Wieland das Drehbuch gemeinsam mit Autorin Stefanie de Velasco verfasst. Dass Ute Wieland ein Gespür für authentische Coming-of-Age-Geschichten besitzt, hat sie bereits mit Filmen wie der „Freche Mädchen„-Reihe oder „FC Venus“ bewiesen.

Für die Kinoadaption von „Tigermilch“ konnte Regisseurin Ute Wieland darüber hinaus zwei Jungschauspielerinnen gewinnen, die über außergewöhnlich viel Erfahrung verfügen. So trat Flora Li Thiemann bereits in den deutschen Produktionen „Sputnik“ und „Glück“ auf, während Emily Kusche als Synchronsprecherin für die Rolle der Marie in dem Animationsabenteuer „Das kleine Gespenst“ zu hören war.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Ute Wieland
Produzent
  • Martin Moszkowicz,
  • Susanne Freyer,
  • Oliver Berben,
  • Judith Fülle,
  • Constanze Guttmann
Co-Produzent
  • Oliver Berben,
  • Martin Moszkowicz
Darsteller
  • Flora Li Thiemann,
  • Emily Kusche,
  • David Ali,
  • Narges Rashidi,
  • David Ali Rashed,
  • Luna Mijovic,
  • Eva Löbau,
  • Emil Belton,
  • Thorsten Merten,
  • Anna Büttner,
  • Gisa Flake,
  • Heiko Pinkowski,
  • Lars Rudolph,
  • Ludwig Trepte
Drehbuch
  • Ute Wieland
Kamera
  • Felix Cramer
Schnitt
  • Anna Kappelmann
Casting
  • Patrick Dreikauss

Kritikerrezensionen

    1. Nini und Jameelah sind beste Freundinnen, seit sie denken können. Schon als Kinder waren sie unzertrennlich, und daran hat sich jetzt, mit 14, auch nichts geändert. Die beiden ziehen um die Häuser, wobei der deprimierende Berliner Häuserblock, aus dem beide stammen, schon lange nicht mehr der Ort ist, an dem sie sich wohlfühlen. Viel lieber gehen sie in Berlin Mitte bummeln oder geben sich als Prostituierte auf der Kurfürstenstraße aus. Natürlich machen sie nie wirklich ernst, obwohl sie sich für den Sommer definitiv ein Ziel gesetzt haben: ihre Jungfräulichkeit verlieren. Dass aber dabei noch viel mehr geschieht und ihre Freundschaft sich für immer ändern wird, ist beiden zu Beginn der Ferien noch nicht klar. Ute Wieland erzählt, basierend auf der Romanvorlage von Stefanie de Velasco, in ihrem Film TIGERMILCH die Geschichte einer Mädchenfreundschaft und bürstet sie formvollendet gegen den Strich. Denn Nini und Jameelah sind keine lieblichen Figuren, sie sind kratzbürstig und auf Konfrontation aus. Wer ihnen dumm kommt, der bekommt mindestens verbal sein Fett weg und auch gegeneinander können beide hart austeilen. Doch dank der phänomenalen Darstellerleistung von Flora Li Thiemann und Emily Kusche wachsen einem beiden Figuren in ihrer Entwicklung immer mehr ans Herz. Zwischen noch kindlicher Naivität, der romantisch verklärten Sicht von Teenagern und der rauen Härte der sozialen Wirklichkeit, in der sie leben und in der Jameelah und ihrer Mutter jederzeit die Abschiebung droht, entsteht eine ganz besondere Stimmung, auch dank seiner glaubhaft erzählten Geschichte und der authentischen Milieuzeichnung. Die Kamera folgt den beiden Mädchen auf ihren wilden Trips durch Berlin und ist immer ganz nah bei ihnen. Und am Schluss gibt es kein süßliches Happy End, sondern ein Ende, das ebenso realistisch ist wie der Rest der Handlung. Der Film entzieht sich auch hier seinen konfrontativen Themen nicht, sondern setzt sich bewusst mit ihnen auseinander. Mit seiner fast märchenhaften Story und einem glaubhaft realistischen Setting ist TIGERMILCH eine perfekt ausbalancierte und grandios gespielte Coming-of-Age-Geschichte, die bewegt, berührt und begeistert.

      Jurybegründung:

      Nach dem gleichnamigen Roman von Stefanie de Velasco erzählt Ute Wielands Film die Geschichte der vierzehnjährigen Freundinnen Jameelah (Emily Kusche ) und Nini (Flora Li Thiemann ) in Berlin.
      TIGERMILCH steht deutlich in der Tradition von mädchenzentrierten Coming-of-Age-Filmen, die das gegenwärtige Lebensgefühl einer jungen Generation vermitteln und deren Lebenswirklichkeit mit ihren gravierenden Problemen. Zur Musik dieser Jugend als Puls erleben wir prekäre Lebensumstände in sozialen Wohnbauten, interkulturelle Probleme bis hin zum Ehrenmord, ungewollte Schwangerschaft, und schließlich auch das Thema Abschiebung. Was leicht einen Spielfilm überfrachten könnte, gelingt hier auf erstaunlich dichte Weise in einer klar konzipierten Inszenierung mit sehr intensiven Schauspielerleistungen.
      Positiv fallen die realistisch gestalteten Dialoge der Jugendlichen auf, wodurch eine inhaltliche und soziale Spannung gehalten werden kann. Zudem verzichtet der Film auf ein unnötig versöhnliches Ende. Die Kamera ist dabei nicht verselbstständigt, sondern steht stets im Dienste der Erzählung. Dennoch kann die Inszenierung als originell, komplex und ästhetisch konzeptioniert bezeichnet werden.
      TIGERMILCH bewältigt seine vielschichtigen Themen auf erstaunlich überzeugende Weise. Aufgrund seiner vielschichtigen und bewussten Inszenierung ist der Film altersgerecht und kann für das entsprechende Publikum ab 14 nachdrücklich empfohlen werden. Die Jury bewertet den Film mit dem Prädikat „besonders wertvoll“.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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