Ein geheimnisvoller Komet am Himmel versetzt das Tal der Feen in Aufregung. Eine alte Legende erzählt von einem Ungeheuer, das bald erwachen soll. Tinkerbells Freundin Emily, eine so neugierige wie hilfsbereite Tierfee, entdeckt das mystische Fabelwesen. Doch wie sie schnell feststellt, ist das haarige Zottelviech mit den smaragdgrünen Augen zwar von beeindruckender Größe, aber eigentlich lieb und somit keine Gefahr für das Tal. Das glauben die Wächterfeen um Anführerin Nyx jedoch so gar nicht. Zumal dieses so genannte Nimmerbiest wie besessen eigenartige Steintürme mit der eigenen, kaugummiartigen Spucke baut. Was steckt da wohl dahinter? Tinkerbell und ihre Freundinnen beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen. Das nun schon sechste und wohl vorerst letzte Feen-Abenteuer der beliebten TINKERBELL-Reihe trumpft erneut mit Herz, Humor und spektakulären 3D-Effekten auf. Die Figuren sind aus anderen Teilen bekannt, doch hat auch jeder „Neueinsteiger“ keinerlei Probleme, sofort in die Welt der Feen einzutauchen. Dazu gelingt es, auch neue Figuren ganz harmonisch in das Gefüge einzuweben. Der heimliche Star ist jedoch das Nimmerbiest Gruff, der in sich viele filmische Vorbilder vereint und doch in seiner Mischung aus harter Schale und sehr weichem Kern einzigartig ist. Spielerisch zeigt sich so im Film, dass das Fremde keine Bedrohung, sondern vor allem Hoffnung, ja manchmal sogar Rettung sein kann, wenn man es denn versteht. Das neueste TINKERBELL-Abenteuer liefert nicht nur dem jungen Publikum beste Unterhaltung und ist der krönende, von Feenglanz umwehte Abschluss der Reihe.
Jurybegründung:
Im dritten Teil ist die Feenwelt, in der die kleine freche Tinkerbell und ihre Freundinnen wohnen, dunkler geworden. Ein unheilvolles grünes Leuchten jenseits der Berge und ein lautes Brüllen im Wald deuten auf eine Gefahr hin und die Wächter-Feen sind bereit, ihr Tal mit Speeren und Kampfsporttechniken zu beschützten. Doch die Tier-Fee Emily glaubt an das Gute in jeder Kreatur, sei es das Falkenküken, das sie heimlich aufpäppelt oder das riesige Biest, das in einer Höhle erwacht und mit seinen grün funkelnden Augen bei den anderen Feen Furcht auslöst. Während diese davon überzeugt sind, gegen dieses ihnen so fremde Wesen kämpfen zu müssen, versucht sie, es zu verstehen und Freundschaft mit ihm zu schließen. Denn nicht alles Fremde, das auf den ersten Blick bedrohlich scheint, ist böse und Angst ist manchmal ein schlechter Ratgeber. Diese Botschaften werden in TINKERBELL - DIE LEGENDE VOM NIMMERBIEST mit einer bemerkenswerten Konsequenz vermittelt, und dabei verlieren die Filmemacher nie ihr junges, oftmals weibliches Zielpublikum aus den Augen. Die Feen sind wie eine Gruppe von Freundinnen, bei denen jede eine spezielle Fähigkeit und eine prägnante Persönlichkeit hat. Mit den Ursprüngen in der Peter Pan-Geschichte hat das kaum noch etwas zu tun. In dieser matriarchaischen Gesellschaft sind Jungs nur Bibliothekare oder trainieren im Fitnessstudio auf dem Laufrad, während die Feen die Konflikte unter sich mit einfühlsamer Solidarität lösen und dabei von der Feenkönigin mit wohlmeinender Autorität unterstützt werden. All das wird in einer intelligenten, spannenden Dramaturgie erzählt, die mit bedrohlicher Stimmung spielt, aber ganz ohne Gewalt oder einen Bösewicht auskommt. Die Animation hat eine fließende Eleganz, die ganz der Körpersprache der Protagonistinnen entspricht. Auch die 3D-Technik wird hier erstaunlich subtil eingesetzt, und wenn das Finale dann auch in Pink gehalten wird, ist dies in einem eher gedämpften, dunklen Ton gehalten. Das Drehbuch und die bildnerische Gestaltung sind außergewöhnlich, und so bewertet die FBW.Jury TINKERBELL - DIE LEGENDE VOM NIMMERBIEST mit dem Prädikat besonders wertvoll.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)