Tito on Ice

Handlung und Hintergrund

Als eine Mischung aus Komödie und Dokumentation dürfte “Tito on Ice“ noch am besten beschrieben sein. Die schwedischen Comic-Künstler Max Andersson und Lars Sjunnesson haben sich ein ganz besonderes Projekt ausgedacht, um die Werbetrommel für ihr Buch “Bosnian Flat Dog“ zu rühren. Sie fahren im ehemaligen Jugoslawien auf Tournee - soweit nichts Ungewöhnliches. Durchaus erinnerungswürdig ist da schon eher die Begleitung, die sie sich für diese besondere Reise ausgesucht haben. Diese ist nämlich kein geringerer als Josip Broz Tito, von Berufs wegen einst langjähriger Diktator Jugoslawiens. Zumindest ist das die Version der Geschichte, die Andersson und Sjunnesson jedem erzählen, der es hören will. Und von denen gibt es schon noch den einen oder anderen. Denn der ehemalige Diktator, der im Mai 1980 in Ljubljana starb, wird immer noch in manchen Teilen des früheren Jugoslawiens verehrt. Doch das, was Andersson und Sjunnesson nun als Josip Broz Tito bezeichnen, ist in Wahrheit einfach nur das Ergebnis schier grenzenloser Fantasie. Mit viel Kreativität haben beide hier einen zweiten Diktator erschaffen und passend in die Militäruniform gekleidet. Die Rekonstruktion des ehemaligen Staatschefs Jugoslawiens transportieren die Skandinavier in einem Kühlschrank und sorgen damit für allerhand Stirnrunzeln und Verwirrung. Doch während ihrer Reise stellt sich auch heraus, dass die Realität verrückter ist, als es ihr fiktional angelegtes Projekt jemals sein könnte. Inszeniert wird dieses skurrile Filmprojekt von Max Andersson und Helena Ahonen, unter anderem mittels Stop-Motion-Animationen. Bei einem solch unkonventionellen Unterfangen ist es kaum verwunderlich, dass “Tito on Ice“, der bereits 2012 Premiere feierte, erst knapp vier Jahre später einen Kino-Verleih in Deutschland finden konnte.