To Kill a Tiger

Handlung und Hintergrund

Nach einer Familienhochzeit kommt die 13-jährige Tochter von Vater Ranjit zunächst nicht nach Hause. Stunden später kommt sie heim, gepeinigt. Sie berichtet, dass sie von drei Männern in den Wäldern sexuell misshandelt wurde. Ihr Vater geht zur Polizei, die Männer werden verhaftet – doch das ist erst der Anfang der Geschichte. In seinem Dorf wird der Ruf laut, dass die Familie die Anschuldigungen fallen lassen sollte.

In Indien werden Berichten zufolge alle 20 Minuten ein Mädchen oder eine Frau vergewaltigt. Doch die Verurteilungsrate beträgt gerade einmal 30 Prozent. Dem Brauch nach sollen die Mädchen einen ihrer Peiniger heiraten, um die Scham zu mindern. Dass sich ein Vater für seine Tochter einsetzt, und damit sein eigenes Leben aufs Spiel setzt, ist ein Novum. Ranjit kämpft im Verlauf von mehreren Jahren dafür, dass die Männer zur Rechenschaft gezogen werden und die Justiz Gerechtigkeit walten lässt. Zugleich muss die Familie zahlreiche soziale Erniedrigungen und finanzielle Probleme meistern.

„To Kill A Tiger“ – Hintergründe

Regisseurin Nisha Pahuja begleitete die Familie aus dem ländlichen Jharkhand mehrere Jahre lang und führte im Laufe der Zeit zahlreiche Interviews mit den Beteiligten. Auch das Opfer Kiran, ihr Name wurde aus Anonymitätsgründen verändert, kommt zu Wort. Nachdem Kiran 18 Jahre alt wurde, gab sie ihr Einverständnis in der Dokumentation gezeigt zu werden.

Zu den ausführenden Produzenten von „To Kill A Tiger“ gehören Hollywood-Stars wie Dev Patel („Slumdog Millionär“), Mindy Kaling („The Office“) und Priyanka Chopra-Jonas („Citadel“). Die Weltpremiere feierte „To Kill A Tiger“ beim Toronto Filmfestival 2022. Beim Indischen FilmFestival Stuttgart fand die Deutschlandpremiere im Juli 2023 statt. Ein deutscher Kinostart steht nicht fest.

„To Kill A Tiger“ wurde in der Kategorie Bester Dokumentarfilm für den Oscar 2024 nominiert.