Tod einer Polizistin: TV-Thriller mit herausragender Besetzung um die Tragweite menschlicher (Fehl-)Entscheidungen.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Wolfgang Cimera,
- Silke Schulze-Erdel
Darsteller
- Götz George,
- Jürgen Vogel,
- Rosalie Thomass,
- Uwe Kockisch,
- Uwe Preuss,
- Michael Schenk,
- Therese Hämer,
- Alexander Hauff,
- Alexander Hörbe,
- Isabel Bongard,
- Maryam Zaree,
- Samir Fuchs
Drehbuch
Musik
- Nikolaus Glowna,
- Ludwig Eckmann
Kamera
Schnitt
Kritikerrezensionen
Tod einer Polizistin Kritik
Tod einer Polizistin: TV-Thriller mit herausragender Besetzung um die Tragweite menschlicher (Fehl-)Entscheidungen.
Die Rollen sind klar verteilt zu Beginn von Matti Geschonnecks Thriller „Tod einer Polizistin“. Hier Götz George als kantiger, aber hoch angesehener Polizei-Ausbilder Bruno Theweleit, dort Jürgen Vogel als vermeintlicher Polizistinnen-Mörder Frank Keller, dem auch 15 Jahre nach der Tat keine Entlassung aus der Sicherungsverwahrung gewährt wird.
Keller reagiert auf die Ablehnung seines Antrags mit einer Verzweiflungstat, nimmt seine Anwältin als Geisel und flieht aus dem Gerichtssaal. Sein erstes Ziel ist das Haus von Theweleit, dessen Kollegin Keller seinerzeit bei einem Einsatz erschossen haben soll.
Damit beginnt eine spannende Verfolgungsjagd, die Kameramann Theo Bierkens in atmosphärische Bilder der Großstadt Berlin einbettet. Regisseur Geschonneck setzt mit „Tod einer Polizistin“ nach „Liebesjahre“ und „Das Ende einer Nacht“ seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Autor Magnus Vattrodt fort, der das Drehbuch nach einer Vorlage von Bernd Lange verfasst hat.
Bei der Umsetzung kann sich der Regisseur ganz auf sein hochkarätiges Darstellerensemble verlassen, in dem neben George und Vogel auch Uwe Kockisch als zwielichtiger Kommissar Günther Lehmann und Rosalie Thomass als junge Polizistin Lena Frey im Vordergrund stehen. Wie der von ihr dargestellten Figur gelingt es auch Thomass, sich im Ensemble der Routiniers bestens zu behaupten. Lena, eine der Lieblingsschülerinnen Theweleits, beginnt im Lauf der Ermittlungen an ihrem Mentor zu zweifeln, der im persönlichen Gespräch mitunter ein eigenwilliges Rechtsverständnis offenbart. „Schule ist Schule und Leben ist Leben“, lautet Theweleits Devise, mit der sich seine Schülerin allerdings nicht abfinden will.
Immer neue Widersprüche tauchen in jener Version der Ereignisse von vor 15 Jahren auf, mit der Theweleit und der damals ebenfalls beteiligte Lehmann Keller hinter Gittern gebracht haben. Lena zieht sich mit ihren neugierigen Nachfragen und eigenmächtigen Ermittlungen nicht nur den Unmut der alten Recken zu. Auch der ihr wohl gesonnene Einsatzleiter Pacht (gespielt von Uwe Preuss) weist sie in die Schranken: „Zu viel Eifer ist nicht gut“.
Doch spätestens nach einem unmittelbaren Aufeinandertreffen mit Keller, der ihr entkommen kann, hegt die junge Polizistin erheblich Zweifel an der Schuld des Täters. Die Handlung von „Tod einer Polizistin“ nimmt eine radikale Wendung. Aus der vermeintlich simplen Rachegeschichte entsteht eine komplexe Studie über falsch verstandene Kameradschaft und die fließenden Grenzen zwischen Gut und Böse - kulminierend in einer schockierenden Szene. Letztlich bietet auch der spannende Showdown, den eine der Hauptfiguren nicht überlebt, keine Antwort auf die vielen offenen Fragen. Der Film endet, zurück bleibt ein nachdenklicher, aber auch beeindruckter Zuschauer. jl.
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