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3:10 to Yuma: Der Bürgerkriegsinvalide Dan Evans hält sich und seine Familie mehr schlecht als recht auf einer öden Ranch in Arizona über Wasser. Mit seinen beiden Söhnen wird er Zeuge eines brutalen Postkutschenüberfalls des berüchtigten Outlaws Ben Wade und seiner Bande. Der hartgesottene Kopfgeldjäger Byron McElroy ist der einzige Überlebende, den Evans mit einem Bauchschuss zum Arzt in Bisbee bringt. Auch Wade ist dort...

Handlung und Hintergrund

Seit er nach einem tragischen Unfall aus der Armee entlassen wurde, versucht Dan Evans (Christian Bale) sein Glück als rechtschaffener Ranger in Arizona. Doch ihm, seiner Frau Alice (Gretchen Mol) und den beiden Söhnen fehlt es am Nötigsten zum Leben. Als der berüchtigte Outlaw Ben Wade (Russell Crowe) eine Postkutsche überfällt, kann Dan den schwer verletzten Kopfgeldjäger McElroy (Peter Fonda) retten und hilft, den Banditen zu verhaften. Nun soll er Wade zu einem Zug geleiten, der ihn ins Staatsgefängnis bringt. Dan willigt aus Geldnot in das riskante Unterfangen ein, verfolgt von Wades brutalem Komplizen Charlie (Ben Foster).

Im mit zeitgenössischer Action und starker Charakterbesetzung auftrumpfenden Remake eines Westerns von 1957 bietet „Walk the Line„-Regisseur James Mangold ein hervorragend inszeniertes Duell zweier Stars: Russell Crowe („A Beautiful Mind„) und Christian Bale („The Machinist„).

 

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Der verschuldete und von seiner Familie als Versager angesehene Dan Evans meldet sich in seiner Not für den Gefangenentransport für den berüchtigten Bandenchef Ben Wade, der nach einem Geldkutschenüberfall geschnappt und ins zwei Tage entfernte Contention gebracht zu werden, wo der Gefängniszug nach Yuma wartet. Obwohl Wade betont, durch und durch schlecht zu sein, hilft er seinen Wächtern, bei einem Apachenüberfall ihre Haut zu retten. Er weiß, dass seine seine hartgesottene Gang ihm auf den Fersen ist, um ihn zu retten.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • James Mangold
Produzent
  • Stuart M. Besser,
  • Lynwood Spinks,
  • Ryan Kavanaugh,
  • Cathy Konrad
Darsteller
  • Russell Crowe,
  • Christian Bale,
  • Logan Lerman,
  • Dallas Roberts,
  • Ben Foster,
  • Peter Fonda,
  • Luce Rains,
  • Gretchen Mol,
  • Vinessa Shaw,
  • Kevin Durand,
  • Alan Tudyk
Drehbuch
  • Halsted Welles,
  • Michael Brandt,
  • Derek Haas
Musik
  • Marco Beltrami
Kamera
  • Phedon Papamichael
Schnitt
  • Michael McCusker
Casting
  • Lisa Beach,
  • Sarah Katzman

Kritikerrezensionen

    1. Das Ziel des Films ist so einfach wie ganz klar: der 3.10 Uhr Zug muss erreicht werden und der Schurke Ben muss dort hinein verfrachtet werden. Der Weg zum Zug ist aber weit mehr als nur eine beschwerliche Reise durch die Wildnis Amerikas. Eine ganz besondere Beziehung zwischen Dan Evans und Ben Wade und anderen Figuren (besonders Evans Sohn) wird entfaltet. Zwischen den Männern Dan und Ben lösen sich schwarz und weiß in Grauschattierungen auf, hier gibt es nur Grenzland zwischen Gut und Böse.

      Die Qualität des Films macht aus, dass es hier nicht einfach darum geht, einen vielfachen Mörder endlich hinter Gitter zu bringen und so die Welt stellvertretend fürs erste von allem Bösen befreit zu haben, nein so einfach ist das hier nicht. Hier geht es um die kleinen Dinge die einen Menschen motivieren, die kleinen Geschichten, die sonst nur nebenbei im Hollywood Kino erzählt werden, hier sind sie der Motivationsmotor. Es geht um das Böse, das wesentlich schillernder und auf den ersten Blick anziehender ist, es geht auch um den Konflikt zwischen einem Vater und seinem Sohn, der um sich selber zu finden, sich gegen ihn stellen muss und es geht um einen leisen Sieg der Moral.

      Dan will seinem Sohn zeigen, dass er auch ein Held sein kann. Dieser nimmt seinen Vater nicht ernst und hält sich in allen Angelegenheiten, die Männer so auf einer Farm mitten in der Prärie zu regeln haben, für überlegen. Dan ist aufgrund einer Kriegsverletzung, ihm fehlt ein Teil seines Beins, etwas eingeschränkt. Trotz dieser physischen Schwäche geht es vielmehr um eine innere, nämlich wie er sich diese zugezogen hat, die sein Handeln motiviert. Das wird erst sehr spät aufgelöst und lässt die Zuschauer noch etwas öfter als den Protagonisten selbst die Sinnfrage stellen: Warum lässt sich dieser Mann, der nichts mit Gesetzeshütern oder sonstigen Interessenten zu tun hat, die Ben Wade hinter Gittern sehen wollen, auf solch ein Risiko ein?

      Da sind immer wieder Dinge aufgeführt, die er selbst nennt, die seinen Antrieb zu solch riskantem Tun offenbaren würden: „Vielleicht will ich einfach nicht, dass Männer wie Sie frei herum laufen“. Oder es ist das Geld mit dem er seine Schulden begleichen kann, das ihn aber keineswegs reich machen wird. Aber es verlässt einen den gesamten Film über das Gefühl nicht, dass dies sehr magere Gründe sind die Familie zu verlassen und sein Leben aufs Spiel zu setzen.

      Auf seinem Weg, wird er von allen alleine gelassen und muss sich ganz in mythologischer Heldenmanier selbst durchkämpfen. Sein Gegenpart Ben Wade hat immer ein ganzes Rudel seiner Männer in der Nähe. Wie Wölfe lauern sie stets irgendwo in der Nähe, jederzeit bereit ihren Anführer zu befreien. Bestien nennt Ben sie selbst und nimmt sich selbst nicht davon aus. Dennoch alleine die Reflektion darüber, hebt ihn von den anderen ab.

      Seine Art wie er Aufmerksamkeit einfordert und trotz Handschellen als ein gleichwertiges Mitglied des Trupps der ihn zum Zug nach Yuma begleiten soll, gesehen werden will und auch wird, zeigt die Intelligenz dieses Mannes. Trotzdem ist er ein Psychopath. Ganz entfernt lässt Hannibal Lecter grüßen und wäre der nicht aus Osteuropa man könnte vermuten Ben Wade sei sein Ur-Ur-Urgroßvater. Die Freude am Verzehr von menschlichem Fleisch teilen sie nicht, dennoch die Eiseskälte wie sie fähig sind Menschenleben mit Alltagsgegenständen einfach auszulöschen.

      Wade ist kein stereotyper böser Mann, wie sie sonst in Western auftauchen, er hat psychologische Tiefe und erfährt am Ende eine interessante und glaubhafte Wendung. Eigentlich ist er jedem der Männer überlegen, die ihn begleiten. Er hätte mehr Gelegenheiten zur Flucht als er dann tatsächlich nutzt. Er scheint müde, gelangweit von seinem alten Leben und ist auch seinen eigenen Genossen weit überlegen.

      Todeszug nach Yuma erzählt nicht nur die hier beschriebene Geschichte, es geht auch um die Gründung der amerikanischen Zivilgesellschaft. Oft genug scheint die Moral und eine gerechte Justiz im Wilden Westen verloren zu gehen, wären da nicht Männer wie Dan, der immer wieder für Gerechtigkeit und freien Willen eintritt. Am Tisch der Familie wird gebetet - zu Gast sind der Gefangene Ben Wade und seine gemischte Begleitung - der kleine Sohn von Dan macht ihn darauf aufmerksam, nicht ohne das Gebet anzufangen zu essen, doch Dan und seine Frau erwarten das nicht, sie wollen niemanden bekehren, sie stehen nur einfach für sich und ihre Moral. Am Ende des Films wird ihre Charakterstärke fruchten, leider hat sie das in der Realität nicht immer.

      Fazit: Anspruchsvolles Westernremake, mit hervorragender Besetzung und einem einzigartigen psychologischen Spiel zwischen Farmer Dan und dem vielfach gesuchten Mörder Ben, die jeweils eine neue Seite in sich entdecken. Ein Duell auch zwischen Zivilisation und Wildem Westen.
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