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Before the Devil Knows You're Dead: Sidney Lumets Thriller über Gier, Schuld, Verrat und Rache: Um seinen Drogenkonsum zu finanzieren, hat der Unternehmensberater Andy (Philip Seymour Hoffman) Geld der Firma veruntreut, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis den Steuerprüfern die Unterschlagung auffällt. Andy sieht nur noch eine Möglichkeit, wie er seine Probleme lösen kann: Er will den Juwelierladen seiner Eltern berauben - dafür aber braucht er...

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Handlung und Hintergrund

Unternehmensboss Andy (Philip Seymour Hoffman) fährt ein rundes Managergehalt ein und ist mit Gina (Marisa Tomei) verheiratet. Sein Bruder Hank (Ethan Hawke) hat sich hoffnungslos verschuldet und pflegt eine Affäre mit Andys Frau. Doch bei Andy steht die Steuerfahndung vor der Tür und wenn Hank nicht den Juwelierladen der Eltern ausraubt, ist er bankrott. Der Raub geht schief, ihre Mutter (Rosemary Harris) stirbt, Vater Charles (Albert Finney) sucht die Mörder.

Eine Tragödie von griechischen Ausmaßen nimmt der neue Thriller-Streich von Altmeister Sidney Lumet („Die zwölf Geschworenen„, „Hundstage„) an, wenn auf dem Schlachtfeld Familie komplizierte Verwicklungen ihren fatalen Gang nehmen. Starke Darsteller sind ohnehin garantiert.

Andy erwartet eine unangenehme Steuerprüfung, daher plant er das scheinbar perfekte Verbrechen, das sein hoch verschuldeter Bruder Hank ausführt. Er überfällt den Juwelierladen der Eltern, doch alles läuft schief: Ihre Mutter stirbt und ihr Vater schwört Rache. Hank könnte alles auf seinen Bruder schieben, hätte er nicht mit dessen Frau eine Affäre.

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Der großspurige Businessman Andy erwartet eine unangenehme Steuerprüfung, daher plant er das scheinbar perfekte Verbrechen, das er seinen hoch verschuldeten und verachteten Bruder Hank ausführen lässt. Er überfällt den Juwelierladen der Eltern, doch nichts läuft nach Plan: Unerwarteter Weise ist die Mutter der Brüder im Laden, die an einem Herzinfarkt stirbt und den fliehenden Hank mit zwei Schüssen verletzt. Der Vater ist am Boden zerstört und macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Eine Tragödie zeichnet sich ab.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Sidney Lumet
Produzent
  • David Bergstein,
  • Jane Barclay,
  • Hannah Leader,
  • Eli Klein,
  • Sam Zaharis,
  • Belle Avery,
  • Jeff Melnick,
  • Janet Jensen Hoffman,
  • Michael Cerenzie,
  • William S. Gilmore,
  • Brian Linse,
  • Paul Parmar
Darsteller
  • Philip Seymour Hoffman,
  • Ethan Hawke,
  • Albert Finney,
  • Marisa Tomei,
  • Aleksa Palladino,
  • Michael Shannon,
  • Amy Ryan,
  • Sarah Livingston,
  • Brian F. O'Byrne,
  • Rosemary Harris,
  • Blaine Horton,
  • Arija Bareikis,
  • Leonardo Cimino,
  • Lee Wilkof,
  • Jordan Gelber,
  • Natalie Gold
Drehbuch
  • Kelly Masterson
Musik
  • Carter Burwell
Kamera
  • Ron Fortunato
Schnitt
  • Tom Swartwout
Casting
  • Lindsay Chag,
  • Ellen Lewis

Kritikerrezensionen

    1. Altmeister Sidney Lumet („Hundstage“) beweist einmal mehr sein Gespür für kalte, trockene Höllenfahrten, denen immer auch das Groteske innewohnt. Während er aber noch bei „Family Business“ noch drei Generationen einer Familie auf Tour schickt und damit eine bissige Komödie zauberte, bleibt angesichts des Unerbittlichen, Gnadenlosen in „Tödliche Entscheidung“ nicht mal mehr ein Lachen im Halse stecken. (Auch wenn man sich über die dummdreiste Ärmlichkeit des deutschen Filmtitels schon amüsieren darf.)

      Lange Kameraeinstellungen, Schauplätze ohne jeden Glamour wie ein frühmorgendliches Einkaufszentrum, schäbige Büros und Mietwohnungen: Es ist eine lebensnahe, grausam gewöhnliche Welt, in der Lumet nach dem Buch von Kelly Masterson die fast überdimensional pessimistische Geschichte inszeniert. Deren Figuren schlagen einen auf besondere Weise in ihren Bann: Soll man sie hassen, verachten oder doch bemitleiden?

      Immer tiefer reitet sich vor allem Hank rein, den Ethan Hawke als fast unerträglich jämmerlichen Verlierer großartig verkörpert. Aber auch die anderen beiden Männerfiguren folgen den Schicksalsschnüren, die – und das ist die größte Kunst des Films – die Wucht einer griechischen Tragödie hat, aber umso mehr mitreißt, als alles so klein und erbärmlich und zufällig daherkommt. „Tödliche Entscheidung“ – hier wird tatsächlich entschieden, mehr aber noch geschieht etwas, irgendwie. Das ist das Grausame des Films.

      Von den Darstellern wird das alles geradezu beängstigend gut gespielt. Philip Seymour Hofmans „Andy“, der äußerlich so kalt und souverän wirkt, um die inneren Qualen zu kaschieren, die – wiederum – aus der Missachtung durch den Vater gespeist wird (in seiner fanatischen wie hilflosen Wut grandios: Albert Finney). Letztlich ist in dem komplexen, aber fast beiläufig gezeigten Netz der Beziehungen und Gewalt jeder Opfer und Täter zugleich. So vielschichtig hat man selten Charaktere gesehen. Allein die Beziehung der beiden unterschiedlichen Brüder wäre einen eigenen Film wert gewesen.

      Einzig der modische Kunstgriff – siehe „8 Blickwinkel“ –, gehörig Rückblenden zu nutzen, in den Zeiten zu springen, Momente doppelt- und aus anderer Perspektive noch einmal zu zeigen, verwundert. Denn: Was soll das? „Tödliche Entscheidung“ hat solche Mätzchen nicht nötig. Die tragische Wucht wird eher auf die Weise vermindert, all die fatalistische Gradlinigkeit nur gestört.

      Dann aber wieder fällt auf, wie scheinbar beliebig, gar lustlos in und über dieses Erzählen hin- und her, vor und zurück gesprungen wird. Und damit nur noch mehr die abgrundtiefe, traurige und finstere Familien- und Räuberstory als so begreiflich und doch unfassbar zur Geltung kommt, wie sie ist.

      Fazit: Atemberaubend finstere und abgründige Tragödie um eine Familie und ein Verbrechen, die von Altmeister Sidney Lumet nach vorzüglichem Buch und mit phantastischen Darstellerleistungen bei aller dramatischer Wucht aufreizend lakonisch und umso tiefer gehend präsentiert wird.
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