Ein verhängnisvoller Plan: Das Drehbuch dieses beinahe zurückhaltend und dennoch packend inszenierten Thrillers ist von einer derartigen Raffinesse, dass selbst passionierte Krimifans immer wieder überrascht sein werden: Ein Polizist hat offenbar seine Geliebte umgebracht. Vesna Benning (Katharina Nesytowa) war Journalistin und einem echten Knüller auf der Spur: Vor Jahren hat Jan Brenner (Benjamin Sadler) den mehrfachen „Hochhausmörder“ überführen...
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Handlung und Hintergrund
Besetzung und Crew
Regisseur
Ed Herzog
Produzent
Dagmar Rosenbauer
Darsteller
Benjamin Sadler,
Daniel Christensen,
Friederike Becht,
Jördis Triebel,
Florian Lukas,
Leslie Malton,
Katharina Nesytowa
Drehbuch
Katharina Hajos,
Constanze Fischer
Kritikerrezensionen
Ein verhängnisvoller Plan Kritik
Das Drehbuch dieses beinahe zurückhaltend und dennoch packend inszenierten Thrillers ist von einer derartigen Raffinesse, dass selbst passionierte Krimifans immer wieder überrascht sein werden: Ein Polizist hat offenbar seine Geliebte umgebracht. Vesna Benning (Katharina Nesytowa) war Journalistin und einem echten Knüller auf der Spur: Vor Jahren hat Jan Brenner (Benjamin Sadler) den mehrfachen „Hochhausmörder“ überführen können, was seiner Karriere einen enormen Schub gegeben hat. Der Verdächtige hat die Morde gestanden und sich anschließend aufgehängt. Vesna hatte Hinweise, dass Brenner trotzdem den Falschen verhaftet hat. Nach einer leidenschaftlichen Nacht ist die junge Frau plötzlich tot: erwürgt mit Brenners Krawatte. Der Kommissar vergräbt den Leichnam im Wald und beseitigt alle Spuren, aber zu seiner grenzenlosen Verblüffung taucht die Leiche am nächsten Tag wieder auf.
Ed Herzogs Regiestil und das vielschichtige Spiel von Benjamin Sadler haben zur Folge, dass der Kommissar zur Identifikationsfigur wird. Da der Film den Mord nicht zeigt, könnte Vesnas Tod auch eine Art Sexunfall gewesen sein. Das Drehbuch stammt von Katharina Hajos und Constanze Fischer, die zuletzt vor allem für die ORF-Krimiserie „Schnell ermittelt“ geschrieben haben. Mit „Augenzeugin“ (2008) hat das Duo allerdings vor Jahren schon mal einen Psychothriller geschrieben, der wie ein Stoff von Alfred Hitchcock wirkte und seinen Reiz ebenfalls aus der Tatsache bezog, dass die Hauptfigur sowohl als Subjekt wie auch als Objekt der Ereignisse ein Rätsel blieb. Sadler ist ohnehin eine ausgezeichnete Besetzung für solche Figuren. Je stärker Brenner in die Enge getrieben wird, desto größer wird die Sympathie für den mutmaßlichen Mörder, zumal ein Unbekannter ein perfides Spiel mit ihm treibt; und dann sorgen Buch und Regie gegen Ende, nachdem dem verhafteten Kommissar die Flucht gelungen ist, für einen erneuten Twist.
Herzog hat bei seiner Umsetzung des vorzüglichen Drehbuchs die gleiche scheinbare Entspanntheit walten lassen, mit der Brenner seine Spurenbeseitigt; für hintergründige Spannung sorgt in erster Linie die sich stetig steigernde Musik. Selbst potenzielle Horroreffekte, als Vesna den Kommissar wie eine Wiedergängerin heimsucht, sind nicht als Thriller inszeniert. Trotzdem sorgen diverse Momente für einige Wirkungstreffer, zumindest bei der Hauptfigur: Erst entdeckt Brenner am Handgelenk seiner Tochter ein Armband, das Vesna gehört hat, später werden seiner Chefin (Leslie Malton) Fotos zugespielt, die ihn beim Sex mit der Journalistin zeigen. Spätestens jetzt wird ihm klar, dass jemand eine alte Rechnung begleichen will; die entsprechende Besetzung ist ein weiterer der vielen kleinen und großen Knüller, mit denen der Film immer wieder verblüfft. TPG.