Für „Top Gun: Maverick“ mussten alle Schauspieler*innen ein hartes Training durchlaufen, wie Produzent Jerry Bruckheimer im Interview wissen ließ.
Da stand er, 23 Jahre jung, das schwarze Haar noch lang und zum Pferdeschwanz gebunden vom „Legende“-Dreh mit Ridley Scott: Tom Cruise wartete auf dem Marinestützpunkt in El Centro, Kalifornien, auf die Piloten der Kunstflugstaffel Blue Angels. Genauso wie Val Kilmer sträubte sich Cruise, das Angebot für „Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel“ anzunehmen. Um ihn umzustimmen, schickte ihn die Produzenten Don Simpson und Jerry Bruckheimer auf einen Probeflug in einer F-14 Tomcat. Als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, rief er sie sofort an, um zuzusagen. Das war die Geburt eines Fliegers, wenn man so will, denn 1994 machte Cruise seinen Flugschein.
Nun, 36 Jahre nach dem Kultfilm „Top Gun“, zeigte Cruise in Cannes die Fortsetzung „Top Gun: Maverick“. An der Cote d’Azur wurde er gebührend begrüßt von der französischen Kunstflugstaffel und unangekündigt mit der Goldenen Ehrenpalme geehrt – unter stürmischem Beifall. Der 59-Jährige hatte bei Paramount Pictures durchgesetzt, dass das schon lange fertiggestellte Actiondrama in die Kinos kommt, statt – wie viele andere Paramount-Produktion – an einen Streamingdienst verkauft zu werden. Das Kino ist noch immer seine große Leidenschaft.
Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel“ jetzt auf Amazon streamen
Und mit dieser Leidenschaft geht er auch an die Produktion eines jeden Films heran, dem er sich verpflichtet hat, weiß Produzent Bruckheimer. Auch wenn er über einen Pilotenschein verfügt, ist es eine komplett andere Erfahrung, in einem Kampfjet unter g-Belastung zu fliegen. Das letzte Mal, dass er diese Erfahrung machen konnte, war bei den Dreharbeiten zum ersten „Top Gun“. Und weil er sich wohl noch allzu gut an die Kotztüten erinnerte, stellte er für „Top Gun: Maverick“ sicher, dass seine Co-Stars ein adäquates Training durchliefen. Vor allem, weil alle Szenen echt sein sollten. So erzählte Bruckheimer im Gespräch mit The Hollywood Reporter:
„Sie absolvierten ein dreimonatiges Flugtraining mit G-Toleranz. Das war zermürbend. Sie mussten viel Zeit von ihren Privatleben abzweigen, aber sie haben dieses Engagement auf sich genommen. Tom [Cruise] hat dieses Programm entworfen. Wir haben mit vielen Schauspieler*innen gesprochen, und einige haben wir verloren, weil sie nicht bereit waren, sich auf dieses Training einzulassen. Einige von ihnen hatten Flugangst und wollten das, was sie durchmachen müssten, nicht mitmachen. Aber diese Kinder waren so willig und haben so hart gearbeitet.“
Neben den Flugstunden gab es laut Bruckheimer auch ein Wasserüberlebenstraining im Falle einer Wasserung:
„Und Tom, der das alles vor 35 Jahren schon mitgemacht hat, sagte, ‚Ich werde das noch einmal machen.‘ Er brauchte es nicht, aber er sagte: ‚Wenn sie es machen, dann mache ich es auch.‘ Er war also die treibende Kraft.“
Auch wir haben mit den Stars aus „Top Gun: Maverick“ sprechen können. Im Video seht ihr, was sie uns über die Arbeit daran erzählt haben.
„Top Gun: Maverick“: So begeistert war Tom Cruise von der Idee
Tom Cruise und Paramount Pictures: Das ist eine Verbindung, die es so höchstens noch bei Christopher Nolan und Warner Bros. gab. Nicht nur die „Mission: Impossible“-Reihe entstand unter Paramount-Flagge, sondern auch Kultfilme wie „Tage des Donners“ und Cruises wohl coolste Rolle in „Tropic Thunder“. Cruise ist ein Goldesel für das Studio. Kein Wunder also, dass die Verantwortlichen bei Paramount zuhören, wenn Cruise spricht. Das zeigte sich einmal mehr bei „Top Gun: Maverick“, wie Bruckheimer weiß:
„Joe [Kosinski] hatte ein Lookbook, ein Poster und den Titel, ‚Top Gun: Maverick‘. Und dann erzählte er Tom von der Reise seines Charakters und der Geschichte, die er erzählen wollte. Tom schaute ihn an, nahm sein Telefon heraus und rief den Boss von Paramount zu der Zeit an und sagte, ‚Ich möchte einen weiteren ‚Top Gun‘ machen.‘ Und das war’s. Ab da ging es dann wirklich vorwärts.“
Und wenn schon Tom Cruise sofort Feuer und Flamme war, werden es die Fans sicher auch sein, wenn „Top Gun: Maverick“ ab dem 26. Mai 2022 in den deutschen Kinos startet.
Ihr glaubt, ihr kennt euch mit Kultfilmen aus? Dann beweist es uns: