Im Interview sprach M. Night Shyamalan über eine Zeit, in der sich Studios noch nicht getraut haben, Comicfilme als genau das zu bewerben.
Nach seinem Durchbruch mit dem gefeierten Kassenerfolg „The Sixth Sense“ – die ganze (Film-)Welt sprach 1999 davon – galt Filmemacher M. Night Shyamalan als heißester Filmschaffender Hollywoods. Alle warteten gespannt darauf, mit welchem Film und welchem Twist sie Shyamalan als Nächstes überraschen würde. Disney sicherte sich schon früh das Drehbuch zu „Unbreakable – Unzerbrechlich“ und hoffte auf einen ähnlichen Kinohit wie „The Sixth Sense“. Aber offenbar hatte Shyamalan sie auf dem falschen Fuß erwischt: Statt einen Horrorfilm erhielten sie mit „Unbreakable“ einen Comicfilm in Tarnung.
Heute oder zumindest bis vor einiger Zeit hätten sich alle Studios die Hände gerieben in Erwartung auf den großen Zahltag. Doch als Shyamalan seinen Film über einen unscheinbaren Superhelden (Bruce Willis) plante, war „X-Men: Der Film“ noch in weiter Ferne, ganz zu schweigen von Sam Raimis „Spider-Man“. Lediglich Wesley Snipes konnte als Vampirjäger einen veritablen Erfolg vorweisen, allerdings wurde „Blade“ zunächst nicht mit Marvel und damit Comics assoziiert. Zumal der Flop „Batman & Robin“ zu der Zeit noch gar nicht allzu lange her war.
Im Gespräch mit GQ verriet der 54-jährige Filmemacher, dass Disney, die den Film über ihr ehemaliges Label Touchstone Pictures veröffentlichten, diesen als Horrorthriller bewerben wollten. So wollte man wohl die Fans von „The Sixth Sense“ an Bord holen. Keineswegs sollte er dagegen auch nur ansatzweise mit Comicfilmen oder als Superheldenfilm beworben werden, obwohl Bruce Willis darin genau das darstellte:
„Wenn man verleugnet, was es ist, weil man Angst davor hat, dass es anders ist, dann raubt man ihm die ganze Stärke. Sie sagten ungefähr: ‚Wir hatten einen der größten Filme aller Zeiten und die gleichen zwei Leute drehen einen weiteren Film. Lassen wir ihn so aussehen wie diesen Film.‘ Im Gegensatz zu dem, was er ist, nämlich der Anfang eines ganzen Genres. Sie konnten es nicht erkennen, weil sie zu viel Angst davor hatten, das Wort Comic in den Mund zu nehmen.“
„Niemand wird einen Film über ein Comicbuch anschauen“, sollen ihm die Studio-Verantwortlichen versucht haben, einzureden. Und so wurde der Film als eine Art Mystery-Thriller oder auch als Gruselfilm beworben. Das ist auch die Stimmung im Trailer:
Das hatte dann allerdings zur Folge, dass nicht wenige Kinofans mit einer ganz anderen Erwartungshaltung in den Film gingen:
„Andere Leute kamen und sagten: ‚Das ist nicht gruselig.‘ Und ich entgegnete: ‚Wer hat gesagt, dass es das sein würde? Wer hat gesagt, dass es furchteinflößend sein würde?‘ Und so habe ich eine wirklich interessante Lektion dabei gelernt: Wenn ich mein Leben lang originelle Geschichten erzählen will, muss ich Leute finden, die verstehen, dass wir uns jedes Mal neu erfinden müssen – und dass wir das feiern sollten.“
Bei seinem neuen Film „Trap“ mit Josh Hartnett ist es anders. Da erkennt man sofort, was das Publikum erwartet. Wir haben mit den beiden gesprochen:
Darum geht es in „Unbreakable – Unzerbrechlich“
David Dunn (Bruce Willis) ist ein gewöhnlicher Familienvater und arbeitet als Sicherheitsmann in einem Football-Stadion. Doch dann verändert sich sein Leben schlagartig, als sein Zug auf dem Rückweg von einem Bewerbungsgespräch verunglückt. Er ist der einzige Überlebende – völlig unverletzt. So wird Comiczeichner Elijah Price (Samuel L. Jackson) auf ihn aufmerksam. Es stellt sich heraus, dass Dunn noch nie in seinem Leben jemals krank gewesen ist, während Price dagegen an der Glasknochen-Krankheit leidet. Price ist davon überzeugt, dass Dunn ein Superheld ist, jemand, der dazu bestimmt ist, anderen zu helfen.
Mit „Split“ erschien 2016 ein Film, der im gleichen Universum spielt. Das gipfelte schließlich in „Glass“, der allerdings die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte. Bis auf „Split“ könnt ihr die Filme auf Disney+ streamen.
In diesem Quiz dreht sich alles um Bruce Willis. Ihr seid echte Fans und habt alle seine Filme gesehen? Beweist es uns: