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Und morgen die ganze Welt: Drama über eine junge linke Aktivistin, dessen Protestaktionen zunehmend von Gewalt geprägt sind

„Und morgen die ganze Welt“ im Kino

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Handlung und Hintergrund

Luisa (Mala Emde) will eine Veränderung in Deutschland sehen. Die junge Jura-Studentin im ersten Semester ist erschrocken vom Rechtsruck in der Bundesrepublik. Gemeinsam mit ihre Schulfreundin Batte (Luisa-Céline Gaffron), die sich in der autonomen Gruppe P81 engagiert, will sie etwas verändern. Während sich Batte für einen friedfertige Lösung gegen populistische Parteien stark macht, trifft Luisa in Alfa (Noah Saavedra) und Lenor (Tonio Schneider) zwei charismatische Jungs, die nicht davor zurückschrecken ihre Fäuste sprechen zu lassen.

Als ein zunächst friedfertiger Protest bei einer Kundgebung der populistischen Partei eskaliert, kann sich Luisa nur dank Alfas rabiaten Lösungen vor weiteren Blessuren retten. Sie zieht aus ihrem elterlichen Zuhause aus und sucht seine Nähe. Je mehr sie sich zu ihm hingezogen fühlt, desto schneller rückt eine Entscheidung an: Wie weit ist sie bereit zu gehen für ihre politische Agenda?

„Und morgen die ganze Welt“ – Hintergründe, Kinostart, FSK

Bereits seit einigen Jahren will Regisseurin und Drehbuchautorin Julia von Heinz den Stoff „Und morgen die ganze Welt“ verfilmen. Bereits in den 1990er-Jahren formierte sich das Projekt, doch besonders im Jahr 2020 ist das Thema aktueller denn je. Das Drehbuch verfasste sie gemeinsam mit ihren Ehemann John Quester.

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In den Hauptrollen sind die Jungdarsteller Mala Emde („Lara“) und Noah Saavedra („Skylines“) zu sehen. Im weiteren Ensemble sind Andreas Lust, Luisa Céline-Gaffron und Tonio Schneider zu sehen.

Die Uraufführung findet bei den Venediger Filmfestspielen 2020 statt, wo „Und morgen die ganze Welt“ um den Golden Löwen im Wettbewerb konkurriert. Deutsche Kinozuschauer*innen müssen sich noch gedulden. Am 29. Oktober 2020 startet „Und morgen die ganze Welt“ in den hiesigen Kinos. Eine FSK-Altersprüfung stufte den Film ab 12 Jahren ein.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Julia von Heinz
Produzent
  • Fabian Gasmia
Co-Produzent
  • John Quester
Darsteller
  • Mala Emde,
  • Noah Saavedra,
  • Tonio Schneider,
  • Luisa-Céline Gaffron,
  • Andreas Lust,
  • Nadine Sauter,
  • Ivy Lißack,
  • Hussein Eliraqui,
  • Victoria Trauttmansdorff,
  • Michael Wittenborn,
  • Robert Besta,
  • Cosima Stötz
Drehbuch
  • Julia von Heinz,
  • John Quester
Musik
  • Neonschwarz
Kamera
  • Daniela Knapp
Schnitt
  • Georg Söring
Casting
  • Mai Seck

Kritikerrezensionen

    1. FBW-Pressetext:

      Radikal erzählt, packend inszeniert - Kino von hoher politischer Relevanz.

      In ihrem neuen Film erzählt Julia von Heinz die Geschichte der jungen Studentin Luisa, die sich in der linken Kommune ihrer besten Freundin engagiert und sich im Kampf gegen die rechte Szene immer stärker radikalisiert. Ein mitreißender Film von hoher Relevanz, der die Frage nach der Rechtfertigung von Gewalt und demokratischem Widerstand packend inszeniert.

      Julia von Heinz packt mit ihrem neuen Film ein hochaktuelles gesellschaftliches Thema an. Gleichzeitig gelingt auch ein reflektierender Blick zurück in eine deutsche Geschichte, die immer geprägt war von dem Prinzip einer Auseinandersetzung zwischen demokratischen und anti-demokratischen Kräften. Die Desillusionierung einer vorangegangenen Generation, die ihren Kampf bereits aufgegeben hat, hat auch Einfluss auf die Figur der Luisa, die Mala Emde mit beeindruckender Ausdruckskraft spielt und die völlig zurecht mit dem Bisato d’Oro als beste Darstellerin in Venedig ausgezeichnet wurde. Die packend inszenierte Story fesselt mit einem sehr sicheren Gespür für Timing fast wie in einem Thriller, immer wieder gibt es dialogstarke Sequenzen (Co-Drehbuchautor John Quester), in denen gesellschaftliche Themen verhandelt werden, und das stark zusammenspielende Ensemble, allen voran neben Emde Noah Saavedra und Tonio Schneider als Alfa und Lenor, die für verschiedene Ansichten innerhalb des linken Spektrums stehen, kann sämtliche Konflikte glaubhaft verkörpern. Die Kamera von Daniela Knapp ist nah bei Luisa, ihre innere Zerrissenheit schafft die Verbindung zum Publikum. Die Frage, wie weit man in seinem Kampf gegen antidemokratische Kräfte gehen darf, lässt von Heinz unbeantwortet stehen. Stattdessen kommt sie immer wieder auf einen Satz des Grundgesetzes (Par.20, Abs.3) zurück, der da heißt: „Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden. Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“ Dieser Absatz wird zu einem starken zentralen Motiv, wenn er in einer Szene im Hörsaal von Studenten diskutiert wird oder einfach als Kommentar über den eindrucksvollen Bildern steht. UND MORGEN DIE GANZE WELT ist ein Film, der viel Platz für einen ausführlichen Diskurs bietet - auch nach dem Kinobesuch.

      FBW-Jugend-Filmjury:

      (www.jugend-filmjury.com)

      Luisa kommt aus einer behüteten, bürgerlichen Familie vom Land, studiert aber in der Stadt Jura. Als sie jetzt in Mannheim durch ihre Freundin Batte dem P31, einer linken Wohngemeinschaft, beitritt, wird sie immer weiter links geprägt. Als eine Demo außer Kontrolle gerät freundet sie sich mit Alfa an und so beginnt ihre Radikalisierung und aus geworfenen Torten werden ganz schnell zertrümmerte Scheiben. Luisa ist wie im Sog, bis sie auf etwas stößt, dass ihre Sichtweise in ein seelisches und soziales Dilemma führt. Denn: Sind „die bösen Anderen“ wirklich so anders? Beeindruckend nah erzählt der Film die Geschichte der linken Radikalisierung einer jungen Studentin. Es scheint offensichtlich, dass die einzige logische Antwort auf eine Nazidemo Torten und Tomaten sind. Doch während der Film Partei ergreift, warnt er gleichzeitig vor der Radikalisierung gewaltbereiter junger Erwachsener. Der Film erzählt von einem relevanten und zeitlosen Thema, das Erwachsene und Jugendliche anspricht. Dabei schafft er es auf einfühlsam authentische Weise die starke politische und gesellschaftliche Zerrissenheit Deutschlands darzustellen. Luisas innerer aber auch äußerer Kampf sowie der Umgang mit Radikalisierung und Extremismus sind nicht nur politisch hochaktuell, sondern auch unterhaltsam erzählt, obwohl einige Szenen sehr unter die Haut gehen, besonders, da die gesamte Geschichte aus Luisas Perspektive erzählt wird. Diese lässt uns ihre etwas schnelle, aber dennoch starke Entwicklung auf mitreißende Weise verfolgen. Er findet raue Bilder und interessante Charaktere. Wir empfehlen diesen hochaktuellen Film jedem politisch Interessierten ab 14 bis 15 Jahren, da er die Position des Widerstands nachvollziehbar beschreibt und mit etwas Abstand verstanden werden muss.

      politisch: 5 Sterne
      emotional: 4 Sterne
      ehrlich: 4 Sterne
      energetisch: 4 Sterne
      mitreißend: 4 Sterne

      Gesamtbewertung: 4,5 Sterne.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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