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Unleashed: Noch keine Beschreibung

Handlung und Hintergrund

Von frühster Kindheit an wurde Danny (Jet Li) von dem brutalen Gangster Bart (Bob Hoskins) wie ein wildes Tier in einem Kerker gehalten. Er wurde ohne Zuneigung, Wärme und jeden Kontakt mit Kultur einzig zu dem Zweck dressiert, im Notfall wie ein Kampfhund über Barts Feinde herzufallen und dessen Besitz in illegalen Gladiatorenkämpfen zu mehren. Als Bart eines Tages einen Unfall erleidet und Danny auf eigene Faust die Freiheit entdeckt, gerät er an den blinden Pianisten Sam (Morgan Freeman). Eine merkwürdige Beziehung nimmt ihren Lauf.

Brutale, ungeschönte Kämpfe dienen als Würznote im fesselnden Kriminaldrama, in dem erstmals mehr Anforderungen an die Schauspielkunst als an die Physis des chinesischen Ausnahmekriegers Jet Li gestellt werden. Action-Stimmungszauberer Luc Besson produzierte.

Danny ist eine tödliche menschliche Kampfmaschine, die von seinem „Besitzer“ Bart Nacht für Nacht in illegale, mörderische Gladiatorenkämpfe geschickt wird. Als Bart nach einem Autounfall ins Koma fällt, muss sich Danny alleine in einer Welt zurechtfinden. Er lernt den blinden Klavierstimmer Sam kennen und erfährt erstmals, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.

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Von Kindesbeinen an wurde der Chinese Danny von seinem Besitzer Bart wie ein Hund dressiert und gehalten - in einem engen Käfig. Nur wenn „Herrchen“ säumige Kunden „mahnt“, lässt er die menschliche Bestie von der Leine. Bis der gnadenlose Bart nach einem Autounfall ins Koma fällt, und der nur zu rudimentärer Kommunikation fähige Danny ihm davonläuft - in die Hände eines blinden, sanften Klavierstimmers und dessen hübscher Tochter, bei denen die Kampfmaschine erstmals Mitgefühl kennen lernt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Louis Leterrier
Produzent
  • Steven Chasman,
  • Bernard Grenet,
  • Luc Besson,
  • Steve Chasman,
  • Jet Li
Darsteller
  • Jet Li,
  • Morgan Freeman,
  • Bob Hoskins,
  • Kerry Condon,
  • Vincent Regan,
  • Dylan Brown,
  • Tamer Hassan,
  • Michael Jenn,
  • Phyllida Law
Drehbuch
  • Luc Besson
Musik
  • Massive Attack
Kamera
  • Pierre Guilmard
Schnitt
  • Nicolas Trembasiewicz

Kritikerrezensionen

    1. Danny ist eine Metamorphose zwischen Kung-Fu Kampfmaschine und Hund. Von Bart wird er auch wie ein solcher gehalten. Er bekommt sein Essen in der Dose und ohne Besteck serviert, er hat ein Hundhalsband um und wird kaum mit mehr Worten bedacht als ein Haustier. „Hol sie Dir wenn sie jung sind,“ pflegt der stolze Besitzer zu sagen, wenn er auf die Fähigkeiten seines „Erzeugnisses“ angesprochen wird.

      Bart erzählt Danny immer neue Lügengeschichten, warum er ihn schon als kleiner Junge aufgenommen hat. Er erzählt ihm diese Geschichten, weil er ihn klein halten will. Er will ihn dankbar und abhängig von sich machen, weil er sein Goldesel ist und er ohne ihn nichts wäre. Danny ist wie ein kleiner Junge und ein Tier, erst durch die menschliche Behandlung durch Sam und Victoria wird er auch erwachsen.

      Wenn er kämpfen muss ist er wie ein Roboter, der wie ferngesteuert handelt. Und so wird diese Geschichte zu einem Kaspar Hauser Plot, wo auch ein dem Leben und der Welt vorenthaltender Mensch irgendwann mit den Umständen außerhalb seines begrenzten Radius klarkommen muss.

      Victoria ist es vor allem, die Danny in das Leben einführt, die ihm die schönen Seiten zeigt. Sie zeigt ihm, dass Vanilleeis weiß ist. Sie ist es auch, die ihm das Halsband abnimmt. Danny hat Angst davor, er zuckt zusammen und will es nicht geschehen lassen. Er will sie nicht verletzten.

      Über eine große Strecke des Films weiß man nicht, ob Danny vielleicht echt so abgestumpft ist, wie er den wenigen Menschen in seiner Umgebung erscheinen muss. Er zeigt keinerlei Gefühlsregungen und gehorcht aufs Wort. Als er Sam kennen lernt, den Klavierstimmer, stimmt dieser auch ihn, der bisher noch keinerlei Zuwendung bekommen hat.

      Victoria ist es auch, die mit ihrer Musik und mit einem kleinen Keyboard Zugang zu dem verschüchterten Danny findet. Und langsam durch die vorsichtige Pflege dieser beiden Menschen wird auch Danny wieder zu einem Menschen.

      Die wahrhaft ungewöhnliche Kombination von brutalen Kampfszenen mit der Zartheit und warmen Menschlichkeit zwischen Sam, Victoria und Danny macht „Unleashed-Entfesselt“ zu einer äußerst ungewöhnlichen Synthese.

      Die hervorragend choreographierten Actionszenen mit ihrer knochenharten Brutalität erlauben es, die Geschichte von Danny und seiner neuen Familie so zu erzählen, dass es ohne diesen Kontrast sentimentaler Kitsch wäre. Aber so, durch das Aufeinanderprallen plädieren sie für Menschlichkeit in einer eiskalten Welt. Nein, sie plädieren nicht, sie stehen einfach für sich, so wie es auch Sam und Victoria tun.

      Regisseur Louis Leterrier setzt die Kampfszenen als ästhetisches Wirkungsmittel ein. Und diese sind es auch, die dem Film hauptsächlich seine Handschrift und seinen Charakter verleihen. Und so ist dieser Film keiner gegen Gewalt, denn er nutzt sie als Stilmittel. Und spätestens an dieser Stelle muss auch Luc Besson zur Sprache kommen, der das Buch zum Film geschrieben hat. Auch in seinen Filmen sind ästhetisierte, artifizielle Gewaltszenen ein wichtiger Bestandteil. Vor allem die Kreation von einzigartigen und ebenso artifiziellen Charakteren ist Bessons Talent. Doch er hat nicht Regie geführt. Louis Letterier hat dies getan und obwohl der erst knapp über Dreißig ist, hat er, das was im Buch angelegt gewesen sein muss, mit eigener Zutat vervollkommnet.

      Danny ist auch so ein rätselhafter und interessanter Charakter wie es beispielsweise Léon in Bessons „Léon der Profi“ ist. Diese Charaktere erzählen an sich schon etwas, wortlos. Sie erzählen etwas über ein dunkles Loch in ihrer Vergangenheit, dass sie zu Außenseitern werden ließ. Umstände in ihrem Leben, die ihnen keine Wahl ließen. Gut und Böse vereint sich in ihnen wie eine nicht zu bewertende Naturgewalt. Dunkel und Hell, beides steht einfach nebeneinander.

      Einmal wird ein weißer Kampfhund gezeigt, mit einem ähnlichen Halsband wie das von Danny. Ein Spiegelbild für den Sheffieldterrier, der zum Menschen geworden ist.
      Die Kampfszenen, die natürlich vor allem Jet Li (Danny) glänzen lassen, sind Zitate auf das Hongkong Kino und vor allem auch eine Hommage an Lis unzählige Martial Arts Filme, die er mittlerweile schon gedreht hat.
      Besonders die Einer-gegen-Viele-Szenen sind Standardsituationen dieses Genres.

      Ein abgeschlossenes Universum, wird gezeigt, irgendwo in der Realität angesiedelt, aber wie in einer Seifenblase, die kein Durchkommen in diese Welt erlaubt.
      Die Musik zum Film wurde von Massive Attack gemacht und verschmilzt zu einem wummernden Herzschlag mit den Bewegungen in den Bildern und der Bilder selbst.

      Ein Film, der einen vor Schmerzen zusammenzucken lässt. Sowohl vor physischem miterlebtem Schmerz als auch vor dem mitfühlenden der einen überkommt, wenn man die Liebe zwischen den Figuren beobachtet.

      Fazit: Aufs äußerste ungewöhnliches artifizielles Action-Dramakino mit einer dominanten künstlerischen Handschrift.
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