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Surveillance: Noch keine Beschreibung

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Handlung und Hintergrund

Nachdem mitten im amerikanischen Nirgendwo ein grausamer Mord geschah, schickt das FBI mit den Agents Anderson (Julia Ormond) und Hallaway (Bill Pullman) zwei Ermittler an den Ort des Geschehens. Im Büro von Captain Billings (Michael Ironside) müssen sie widersprüchliche Zeugenaussagen gegeneinander abwägen: Kokserin Bobbi (Pell James), die 8-jährige Stephanie (Ryan Simpkins) und ein verquerer Cop geben verwirrende Statements ab.

Beherzt springt Davids Tochter Jennifer Lynch („Boxing Helena„) in den Psychopool ihres kultisch verehrten Daddys und taucht nach allerhand menschlichen Abgründen. Das leistet einem schwarzhumorigen, surrealen Mordpuzzle Vorschub, das von schrägen Typen und starken Stilismen lebt.

Ein Ermittler-Duo des FBI will in der Provinz eine brutale Bluttat aufklären. Gegensätzliche Zeugenaussagen eines Cops, einer zugedröhnten White-Trash-Braut und eines achtjährigen Mädchens können nur bedingt weiterhelfen. Auf der Spur zweier psychopathischer Killer stolpert man schließlich auch über Hinweise, die die lokalen Gesetzeshüter in den Fall verwickeln.

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Mit den Zeugenaussagen eines Ordnungshüters in einem entlegenen Polizeirevier in der Mitte von Nirgendwo will ein Ermittlerduo des FBI eine brutale Bluttat aufklären. Seine Erinnerungen decken sich aber nur bedingt mit denen zweier anderer Zeugen, einer zugedröhnte White-Trash-Braut und einem achtjährigen Mädchen. Allesamt waren sie auf offenem Highway Betroffene einer unfasslichen Bluttat zweier maskierter Psychopathen. Und die sind nun näher, als es allen Beteiligten lieb sein kann, und wollen beenden, was sie begonnen haben.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Jennifer Chambers Lynch
Produzent
  • David Lynch,
  • Kent Harper,
  • Marco Mehlitz,
  • David E. Michaels
Darsteller
  • Pell James,
  • Julia Ormond,
  • Bill Pullman,
  • French Stewart,
  • Kent Harper,
  • Hugh Dillon,
  • Ryan Simpkins,
  • Cheri Oteri,
  • Michael Ironside
Drehbuch
  • Jennifer Chambers Lynch,
  • Kent Harper
Musik
  • Todd Bryanton
Kamera
  • Peter Wunstorf
Schnitt
  • Daryl K. Davis
Casting
  • Lina Todd

Kritikerrezensionen

    1. Mit dem Thriller „Unter Kontrolle“ kehrt Jennifer Lynch nach mehr als zehn Jahren Leinwandabstinenz zurück in den Regiestuhl. Für die, die ihr Regiedebut „Boxing Helena“ verpasst haben: Ja, sie ist die Tochter von David Lynch und ja, auch wenn der Stil ihres Vaters manischer und punkiger ist, so lassen sich doch gewisse Parallelen erkennen – nicht zuletzt durch die Tatsache, dass Bill Pullman (z.B. Lost Highway) eine der Hauptrollen übernommen hat. Und vielleicht lässt sich so erklären, dass sie sich als Frau eines solchen Themas angenommen hat.

      „Unter Kontrolle“ erinnert eindeutig an „Rashomon“ von Kultregisseur Akira Kurosawa. Auch in Lynchs Film erzählt jeder Augenzeuge seine eigene subjektiv eingefärbte Geschichte, lässt hier ein bisschen was weg, dichtet da ein bisschen was dazu – flunkert also ein wenig und der ein oder andere verkauft sogar an manchen Stellen handfeste Lügen. Jeder Überlebende berichtet eben von seinem individuellen Standpunkt aus, die persönlichen Erfahrungen und Eindrücke unterscheiden sich und mancher hat tatsächlich auch etwas zu verbergen.

      Kameratechnisch werden die verschiedenen Perspektiven auf unterschiedliche Weise aufgelöst, um auch auf dieser Ebene die Differenzen deutlich zu machen und hervorzuheben. So sind die Bilder, die zur Aussage des Cops gehören, gestochen scharf und die Kamera steht meist in niedrigen Positionen, um ihn wie einen Superhelden erscheinen zu lassen. Die Rückblende aus Bobbis Sicht hingegen besticht durch verrückte Kamerabewegungen und grobkörnigeres Bildmaterial, um einen Eindruck davon vermitteln zu können, dass eine zugedröhnte Frau die Welt um sich herum anders wahrnimmt, als jemand, der nüchtern ist. Und Stephanies Sicht ist in erster Linie die eines kleinen Mädchens, was die Kamera ebenfalls versucht zu verdeutlichen. Was allen Konzepten jedoch gemein ist, sind die Lichtverhältnisse. In jeder Version ist spürbar, wie heiß und somit auch bedrückend es an diesem Ort, einem Highway in der Wüste, sein muss.

      Der Film gehört zu denjenigen, die radikale Gewaltszenen zeigen, ohne dass sie besonders hervorgehoben werden, was sie allerdings nicht weniger drastisch oder schockierend wirken lässt – ganz im Gegenteil. Sie enthalten nur keine spezielle Botschaft – was man solchen Filmen sicherlich auch zum Vorwurf machen kann. Aber in speziell diesem Fall geht es darum, zu demonstrieren, dass ein gewisses Gewaltpotential in jedem von uns stecken kann und es manchmal nicht viel bedarf, damit es explodiert. Bei Lynch genügt schon Langeweile, die zur falschen Entscheidung führt und somit den bekannten Stein ins Rollen bringt.

      Fazit: Atmosphärisch dichter Thriller – ungewöhnlicherweise durch eine weibliche Hand inszeniert –, bei dem niemand weiß, wer zu was fähig ist.
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      1. Zwei FBI-Agenten verfolgen einen äußerst brutalen Serienmörder mit Hilfe dreier Augenzeugen. Leider präsentieren diese drei völlig unterschiedliche Beschreibungen derselben Situation, und auch sonst entpuppen sich die beteiligten Personen nicht als diejenigen, die sie vorgeben zu sein. Jennifer Chambers Lynch (Regie und Drehbuch) tritt mit Surveillance endgültig in die großen Fußstapfen ihres Vaters (und Produzenten) und hat einen nihilistisch anmutenden Thriller geschaffen, der - neben perfektem Handwerk und ebensolcher Dramaturgie - stän-dig das Antizipierte über den Haufen wirft: gewalttätig, aber nicht -verherrlichend, so abge-hoben, dass die Brutalität surreal bleibt und die psychische Ebene gewahrt wird. Ein radikaler und schockierender Film, der tief in menschliche Abgründe schaut.

        Jurybegründung:

        Als Autorin wie auch Regisseurin dieses filmischen Albtraums zeigt sich Jennifer Chambers Lynch ihrem berühmten Vater David durchaus ebenbürtig, allemal auch was die Genre-Wahl anbelangt.

        Die Aufklärungsexpedition zweier scheinbarer FBI-Agenten im US-amerikanischen Mittelwesten, der von einer Serie grauenhafter Morde heimgesucht wurde, geht dann für den Zuschauer bisweilen schon an die Grenze des Zumutbaren.

        Eine überraschend innovative Dramaturgie mit ausgefeiltem Spannungsbogen führt lange Zeit auf falsche Spuren, wobei bekannte Versatzstücke des Genres auch zur Geltung kommen.

        Ein von Gewalt und Verrohung bestimmtes Menschenbild mit geradezu nihilistischer Grundstimmung durchzieht die von Tristesse geprägte Atmosphäre. Die zwischenmenschlichen Rollenspiele, besonders auch bei den Polizisten sind erschreckend, manchmal auch surreal abgehoben. Der Missbrauch von Macht und die Ausübung von Gewalt ist ständig im Blickfeld des Films, aber nie voyeuristisch.

        Eine gute Kamera, ein präziser Schnitt, die Tonebene mit passender Musik und einer Geräuschebene, welche die latente Bedrohung unterstreicht, sind positive, handwerkliche Merkmale des sicher inszenierten Films.

        Bill Pullman und Julia Ormond überzeugen einmal mehr durch ihre Variabilität in ihrem darstellerischen Potenzial an der Spitze eines typgerecht besetzten Ensembles.

        Ein Film, der in seiner Konsequenz die Bewertung der Zuschauer in Zustimmung wie auch deutliche Ablehnung teilt - ja teilen muss.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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