„Indiana Jones 5“ könnte der letzte Film für zwei Hollywood-Legenden werden: Harrison Ford und Komponist John Williams wollen sich danach zur Ruhe setzen.
Als Harrison Ford 2008 mit „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ nach fast 20 Jahren in eine der größten Rolle seines Lebens zurückkehrte, war das Ergebnis mit fast 800 Millionen US-Dollar an Einspiel zwar ein Welthit, fiel allerdings sowohl bei Kritiker*innen als auch bei den Fans komplett durch. Das muss an allen Beteiligten, aber vor allem an Hauptdarsteller Harrison Ford selbst mächtig genagt haben. Schon damals verblasste der Ruhm des Altstars allmählich. Und auch danach sollte Ford nur noch mit der Rückkehr in seine andere Kultrolle als Han Solo in „Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht“ einen großen Kinohit landen.
„Indiana Jones 5“ war von Anfang an unausweichlich. Niemand will, dass diese unglaubliche Filmreihe, die das Action- und Abenteuerkino entscheidend mitgeprägt hat, auf diese Weise in Erinnerung bleibt: als Franchise mit unrühmlichem Ende. Entsprechend groß ist der Druck, der auf der Produktion liegt. Wie groß, zeigt sich daran, dass George Lucas nicht mehr länger als Produzent an Bord ist und Steven Spielberg nicht mehr Regie führt. James Mangold („Logan – The Wolverine“) ist der Mann am Ruder dieses Mal. Und „Indiana Jones 5“ soll offenbar der Schwanengesang zweier Beteiligter werden. So ließ Star-Komponist John Williams im Gespräch mit AP wissen, dass er nach „Indiana Jones 5“ keine weiteren Soundtracks mehr komponieren werde. Und er verriet in diesem Zusammenhang, dass wohl auch Harrison Ford vorhabe, die Schauspielerei hinter sich zu lassen:
„Im Moment arbeite ich an ‚Indiana Jones 5‘, bei dem Harrison Ford – der ein ganzes bisschen jünger ist als ich –, glaube ich, angekündigt hat, dass es sein letzter Film sein wird. Also dachte ich mir: Wenn Harrison das kann, dann kann ich es vielleicht auch.“
Williams, der schon ganze 90 Jahre alt ist, schob aber schnell nach, dass er nicht vorhabe, die Arbeit gänzlich niederzulegen. Filme musikalisch vertonen werde er zwar nicht mehr, da das Komponieren in dieser Form häufig mehrere Monate in Anspruch nehme, was in seinem Fall und Alter schlicht „eine sehr lange Verpflichtung“ sei, aber er wolle weiterhin Konzertmusik schreiben.
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Von Ford, der dieses Jahr 80 wird, ist offiziell nicht bekannt, dass er nach „Indiana Jones 5“ in den Ruhestand treten will. Allerdings muss man auch sagen, dass der Zeitpunkt besser nicht sein könnte: Han Solo hat er bereits buchstäblich zu Grabe getragen, das Schicksal von Henry Walton Jones Jr., wie Indy mit bürgerlichem Namen heißt, wird hoffentlich ein schöneres sein. Sicher ist, nach „Indiana Jones 5“ ist Schluss mit dem berühmtesten Abenteurer-Archäologen der Filmwelt. Diese ikonische Rolle soll nicht neu besetzt werden. Das versprach zumindest Produzent Frank Marshall hoch und heilig. Und was euch noch in „Indiana Jones 5“ erwartet, verraten wir euch im Video.
John Williams prägte zahlreiche Kultfilme
John Williams gehört zweifelsohne zu den profiliertesten Komponisten in der Geschichte Hollywoods. Die Musik wurde dem 1932 in New York Geborenen quasi in die Wiege gelegt: Sein Vater war selbst Orchestermusiker. Bereits in den Fünfzigern arbeitete Williams als Studiomusiker an Filmen mit, bevor er 1958 sein Debüt als Komponist mit „Daddy-O“ gab. Mit seiner musikalischen Untermalung der Siebziger-Katastrophenfilme „Die Höllenfahrt der Poseidon“ und „Flammendes Inferno“ etablierte er sich als Mann für Suspense. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit Steven Spielberg begann dann 1974 mit „Sugarland Express“. Der endgültige Durchbruch gelang ein Jahr später mit „Der weiße Hai“. Interessante Randnotiz: Als Williams Spielberg das musikalische Hauptthema vorspielte, dachte dieser zunächst, Williams wolle ihn veräppeln.
Über Spielberg kam der Kontakt zu George Lucas zustande: Die „Star Wars“-Reihe kann sich heute niemand mehr ohne die bekannten Melodien vorstellen. Williams‘ Vita umfasst im Laufe der nächsten Jahrzehnte bedeutende Werke wie „E.T. – Der Außerirdische“, die „Indiana Jones“-Filme, „Kevin – Allein zu Haus“, „Jurassic Park“, „Schindlers Liste“ und „Harry Potter und der Stein der Weisen“. Fünf Mal erhielt er im Laufe seiner Karriere den Oscar für die beste Filmmusik. Seinen Ruhestand hat sich Williams definitiv verdient.
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